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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Blumen unterhielten. Papa war gerade in die Küche gegangen, um Getränkenachschub zu holen. In meinem Bauch war immer noch ein großer Knoten. Seit ich Ilian zurückhatte, hatte ich noch keine Minute mit ihm ganz alleine gehabt. Vielleicht mied ich es auch ein wenig, da ich Angst hatte, ihm die Ohren voll zu heulen.
    »Möchtest du noch etwas?«, fragte ich ihn und deutete mit dem Kinn auf den Grill, der noch vor sich hin glomm. Ilian schüttelte den Kopf und sah hoch zum Himmel. Es war eine sternenklare Nacht – funkelnd und wunderschön. Ich gähnte und schüttelte mich, weil mir ein Schauer über den Rücken gelaufen war.
    »Frierst du?«, flüsterte Ilian mir fragend ins Ohr.
    »Ein wenig«, gab ich zu und ließ mich nur zu gerne von ihm näher an sich heranziehen. Ich konnte spüren, wie er seine Körpertemperatur hochfuhr.
    »Besser?«
    »Viel besser«, hauchte ich fast tonlos, weil ich tief in mir drin bemerkte, wie sehr sich meine Lippen nach seinen sehnten. Ilian schien es ebenfalls zu spüren und kam näher heran. Kurz bevor wir uns küssen konnten, störte uns mein Vater.
    »Wollt ihr was trinken?«, platzte er dazwischen.
    »Nein«, antwortete ich müde. »Ich glaube, ich will nur noch ins Bett.«
    Papa nickte verständnisvoll. »War auch ein anstrengender Tag.«
    Ich stand auf und sah zu Ilian. »Kommst du auch?« Ich sah kurz zu Rabyia. »Ich meine, es geht doch in Ordnung, dass du bei mir schläfst, oder?«
    Bevor er etwas sagen konnte, klingelte sein Handy. Er nahm das Gespräch an und nickte mir kurz zu. »Arva?«, fragte er.
    Ich gab meinem Vater einen Kuss und verabschiedete mich bei den anderen. Während Ilian telefonierte, konnte ich ja schon mal ins Bad verschwinden. Ich zog mich um, wusch mich und putzte mir die Zähne. Als ich fertig war, war Ilian noch nicht in meinem Zimmer. Müde versorgte ich meine Frettchen mit frischem Wasser und Futter und sah dann zum Fenster heraus. Ilian saß noch immer auf der Hollywoodschaukel und telefonierte. Erzählte er ihr etwa, was mit ihm passiert war? Ich spürte Stiche tief in meinem Bauch. Atemlos drehte ich mich vom Fenster weg und sah zu Trulli und Egon.
    »Was ist los mit mir?«, fragte ich in den Raum. Irgendetwas störte mich gerade gewaltig, doch ich konnte es nicht zuordnen. Mit einem seltsamen Gefühl im Bauch setzte ich mich auf mein Bett und begann meine Haare zu kämmen. War es Arva? Würde ich sie immer als Konkurrentin ansehen? Aber sie war doch lesbisch! Dennoch hatte sie ein Kind mit Ilian. Hatte mit ihm geschlafen – und ich noch nicht. Sie kannte ihn seit Jahren, war seine beste Freundin. Seine Vertraute. Und ich? Die neue Freundin, vor der einem noch vieles zu peinlich war. Ich fasste mir an den Kopf und holte tief Luft. Nein, mir ging es noch nicht besser. Ja verdammt, ich war eifersüchtig und das, obwohl ich weder Grund, noch Recht dazu hatte, und das machte das Ganze so unerträglich. Ich wollte schreien und toben. Das war alles so falsch. Ich sollte überglücklich sein Ilian wieder zu haben, aber alles was ich fühlte war Wut. War ich zu gestresst? Hatte mich die letzte Woche voller Bangen und Zittern verändert? Ich fühlte mich einsam und mir war kalt. Ich fasste mir an den Magen und schnappte nach Luft. Plötzlich war mir das Licht im Zimmer zu hell und ich schaltete es aus, um mich dann im Dunkeln wieder Richtung Fenster zu tasten.
    »Lissy?« Es war Ilians besorgte Stimme, die sich durch einen sich um mich drehenden Raum den Weg zu mir bahnte. Warme Arme hielten mich fest. »Was ist passiert?«
    Ich stieß ihn von mir weg und schloss einen Moment die Augen, um tief durchzuatmen. Als ich sie wieder öffnete, sah ich verschwommen, wie Ilian auf dem Boden saß und sich wieder aufrappelte.
    »Elisabeth?«
    »Lissy!«, zischte ich. »Wird Arva immer deine Nummer eins bleiben?«, fragte ich dann geradeheraus. Ich setzte mich auf mein Bett und stützte meinen Kopf in die Hände. »Warum redest du mit ihr über das, was dir passiert ist, und nicht mit mir?« Ich versuchte ihn anzusehen. Er hatte sich vor mich gehockt und sah mich mit sorgenvollen Augen an. Er seufzte.
    »Ich wusste, es war eine blöde Idee, mit Arva so lange zu sprechen«, jammerte er. »Ich habe noch so gedacht: Mach Schluss, du musst jetzt bei Lissy sein, aber ich habe nicht auf mich selbst gehört.« Er stand auf und drehte sich von mir weg. Ich konnte sehen, wie er sich mit den Händen durch das Gesicht fuhr. Gespannt wartete ich ab, was er auf meine Frage

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