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Feuerhimmel (German Edition)

Feuerhimmel (German Edition)

Titel: Feuerhimmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Augen fast schwarz. Er sah ihn an wie der Teufel direkt aus der Hölle, als er Gabe eine weitere hohe Voltladung aus seinem Betäubungsgewehr verpasste.
    Der Elektroschock hatte ihn für einen kurzen Moment das Bewusstsein verlieren und seine Muskeln völlig erschlaffen lassen. Die Erholungsphase könnte zehn Minuten dauern, das wusste Gabe noch aus seiner Ausbildung beim Militär.
    „Nur damit du Bescheid weißt“, sagte der Mann mit einem wahnsinnigen Glitzern in seinen fast schwarzen Augen. „Mein Name ist Jacob Mueller, nicht Ryan Franklin. Der Name meiner Mutter war Vera Mercedes Mueller.“
    Gabe war noch immer unfähig, sich zu bewegen. Er musste hilflos zusehen, wie der Mann sich neben ihn kniete, das Handy aus seiner Tasche zog und es gegen die Wand schleuderte. Dann nahm Mueller eine Rolle Elektroklebeband, um Gabes Knöchel zusammenzubinden und dann seine Handgelenke. Die Finger des Mannes zuckten, als er die Pistole vom Boden aufhob, die neben seinem bewegungslosen Besitzer lag.
    „Wahrscheinlich erinnerst du dich nicht an meine Mutter“, fuhr Mueller fort. „Du hast sie ja nie kennengelernt. Aber dafür erinnere ich mich umso besser an sie. An ihre Schönheit, ihre Freundlichkeit, die Freude, die sie an der Arbeit in ihrem kleinen Blumengarten hatte. Was hat sie den geliebt!“ Seine Finger bewegten sich wie unkontrolliert, während er mit Gabes Waffe herumspielte.
    Er verzog den Mund zu einem merkwürdig verzerrten Grinsen. „Deine Habgier hat sie umgebracht! Deine Gier nach Geld! Und dafür werde ich dich jetzt töten.“
    Gabe versuchte etwas zu sagen. Er wollte den Kopf schütteln,ihm erklären, dass er mit den Räumungen nichts zu tun hatte. Doch er war nicht in der Lage, sich zu rühren. Seine Hand gehorchte ihm nicht, die Finger, nicht ein einziger Muskel bewegte sich.
    „Es gefällt mir gar nicht, dich zu knebeln. Ich werde direkt da draußen sein, wenn es hier brennt. Ich hätte dich zu gern schreien gehört. Aber ach! Es könnte ja ein hilfsbereiter Mensch versuchen, dich zu retten!“ Er zog ein Stück Tape ab und verklebte Gabes Mund.
    „Jetzt wird dich niemand hören, auch nicht deine Freundin. Ich hatte ja nicht geahnt, dass du sie mitbringen würdest. Aber jetzt, wo ich weiß, dass sie dabei ist und voller Leid zusehen muss, wie du hier geröstet wirst, macht das die ganze Sache nur noch schöner!“
    Gabe drehte sich der Magen um. Er hatte das Gefühl, als käme ihm die Galle hoch. Aber selbst wenn er hätte schlucken wollen, wäre ihm das im Augenblick nicht gelungen. Er hatte seinen Gegner unterschätzt. Nun sah es so aus, als würde er hier in seinem Lagerhaus am lebendigen Leib verbrennen. Bestraft für etwas, das er nicht getan hatte.
    Und was passierte mit Mattie? Was hatte dieser Wahnsinnige mit ihr vor? Er versuchte diesen Gedanken zu verdrängen. Wenn er sich erlaubte, seiner Fantasie ihren Lauf zu lassen, würde er vollends die Beherrschung verlieren.
    Das Betäubungsgewehr traf seinen Schenkel. Er spürte den brennenden Schmerz in jedem Muskel, in den Gelenken und Sehnen. Das Blut rauschte durch seine Adern, sein Herz hämmerte, als wollte es in seiner Brust zerspringen. Als er wieder klar denken konnte, fragte er sich, ob die Waffe womöglich präpariert war, um den Schmerz zu erhöhen, die Lähmung zu verlängern.
    „Es tut mir leid, dass ich so schnell aufbrechen muss“, sagte Mueller mit einem satanischen Grinsen im Gesicht. „Aber ich muss noch ein paar Dinge erledigen.“ Er ging zum Haupthahn und stellte das Wasser ab. Der stetige Fluss in den Zwischenbodendes Lagerhauses endete abrupt.
    Als der Mann zurückkam, spürte Gabe einen weiteren Stromstoß und den brennenden, ziehenden Schmerz, der den ganzen Körper durchzog.
    „Ach, wie werde ich das genießen!“
    Dann war er verschwunden.
    Mueller hatte die Tür nicht geschlossen. Er wollte, dass der Rauch und die Flammen sich in allen Räumen verteilten. Überall lagen Haufen von alten Lappen. Gabe roch Dieselöl, der Katalysator, den Mueller zum Anfachen des Feuers benutzte. Dem Feuer, das ihn verschlingen und auf grässliche Weise töten sollte.
    Selbst mit den Betonwänden um sich herum und den verstärkten Fußböden über sich – wenn er es gekonnt hätte, hätte Gabe so laut wie möglich geschrien.

33. KAPITEL
    Warten war noch nie Matties Stärke gewesen. Und dieses alte Lagerhaus machte sie neugierig. Während sie dasaß und sich die solide Grundkonstruktion dieses Gebäudes ansah, die Stützbalken

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