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Feuerklingen (First Law - Band 2)

Feuerklingen (First Law - Band 2)

Titel: Feuerklingen (First Law - Band 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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einem Gerücht zufolge …«
    »Aulcus war unser nächstes Ziel, und ich denke, wir sollten daran festhalten.«
    Langfuß fuhr fort, als hätte Logen nichts gesagt. »Es wäre vielleicht am besten, wenn wir wieder nach Calcis reiten. Wir haben noch nicht einmal die Hälfte des Weges bis zu unserem endgültigen Ziel zurückgelegt und haben noch genug Vorräte und Wasser für den Rückweg. Mit ein bisschen Glück …«
    »Wurdet Ihr für den ganzen Weg bezahlt?«
    »Nun ja, ähm, das wurde ich tatsächlich, aber …«
    »Aulcus.«
    Der Navigator blinzelte. »Ja, gut, ich sehe, Ihr habt Euch entschieden. Entscheidungswillen und Kühnheit und Kraft mögen wohl zu Euren Talenten zählen, aber Vorsicht und Weisheit und Erfahrung gehören, wenn ich das sagen darf, zu meinen, und ich zweifle nicht im Geringsten daran, dass …«
    »Aulcus«, knurrte Logen.
    Langfuß hielt mit halb geöffnetem Mund inne. Dann klappte er ihn zu. »Nun gut. Wir werden der Straße wieder bis auf die Ebene folgen und dann westlich zu den drei Seen reiten. Aulcus liegt an ihrer Spitze, aber die Reise ist noch lang und gefährlich, vor allem, da der Winter bald kommen wird. Wir sollten …«
    »Gut.« Logen wandte sich ab, bevor der Wegkundige noch mehr sagen konnte. Das war der leichte Teil gewesen. Er saugte an seinen Zähnen und ging zu Ferro hinüber.
    »Bayaz ist …« Er suchte nach dem richtigen Wort. »Umgekippt. Wir wissen nicht, wie lange das dauern kann.«
    Sie nickte. »Wir reiten weiter?«
    »Äh … ich dachte … so sei der Plan.«
    »In Ordnung.« Sie ließ sich von dem Felsen gleiten und hängte sich den Bogen wieder über die Schulter. »Dann sollten wir langsam los.«
    Das war leichter, als er erwartet hatte. Zu leicht möglicherweise. Er fragte sich, ob sie wieder darüber nachdachte abzuhauen. Wenn er ganz ehrlich war, hatte er das selbst schon getan. »Ich weiß nicht mal, wohin wir reiten.«
    Sie schnaubte. »Ich habe nie gewusst, wo ich hingehe. Wenn du mich fragst, dann ist es eine deutliche Verbesserung, dass du jetzt die Führung übernimmst.« Sie lief zu den Pferden hinüber. »Diesem kahlen Bastard habe ich nie getraut.«
    Damit war nur noch Luthar übrig. Er drehte den anderen den Rücken zu, stand mit hängenden Schultern da und machte einen kreuzunglücklichen Eindruck. Logen sah, dass sich die Muskeln seitlich an seinem Hals bewegten, während er auf den Boden starrte.
    »Alles in Ordnung?«
    Luthar schien ihn kaum gehört zu haben. »Ich wollte kämpfen. Ich wollte, und ich wusste auch wie, und ich hatte schon die Hand an meinem Eisen.« Er versetzte dem Heft eines seiner Degen einen zornigen Schlag. »Ich war so hilflos wie ein Wickelkind! Wieso konnte ich mich nicht rühren?«
    »Ach, das ist es? Bei den Toten, mein Junge, das passiert vielen Männern beim ersten Mal!«
    »Tatsächlich?«
    »Öfter, als Ihr glauben würdet. Wenigstens habt Ihr Euch nicht in die Hosen geschissen.«
    Luthar hob die Augenbrauen. »Das kommt auch vor?«
    »Öfter, als Ihr glauben würdet.«
    »Wart Ihr auch wie gelähmt beim ersten Mal?«
    Logens Gesicht verfinsterte sich. »Nein. Mir fällt das Morden viel zu leicht. Das war schon immer so. Glaubt mir, Ihr seid glücklicher dran.«
    »Es sei denn, dass mich jemand umbringt, weil ich untätig dastehe.«
    »Ja«, musste Logen zugeben, »das ist wohl wahr.« Luthar ließ den Kopf noch tiefer hängen, und Logen gab ihm einen freundschaftlichen Schlag auf den Arm. »Aber man hat Euch nicht umgebracht! Kopf hoch, Junge, Ihr hattet Glück! Ihr lebt noch, oder nicht?« Luthar nickte niedergeschlagen. Logen legte ihm den Arm um die Schultern und führte ihn zu den Pferden. »Dann habt Ihr die Möglichkeit, es nächstes Mal besser zu machen.«
    »Nächstes Mal?«
    »Natürlich. Nächstes Mal macht Ihr es besser. Darum geht’s im Leben.«
    Logen stieg wieder in den Sattel, steif und wund. Steif vom Reiten, wund vom Kampf in der Schlucht. Ihm war ein Felsbrocken gegen den Rücken geprallt, und davon abgesehen hatte er einen harten Schlag gegen den Kopf bekommen. Hätte aber alles viel schlimmer sein können.
    Er sah sich zu den anderen um. Sie alle saßen jetzt auf und blickten ihn an. Vier Gesichter, so unterschiedlich, wie sie nur sein konnten, aber alle mit ungefähr demselben Gesichtsausdruck. Sie warteten auf seinen Befehl. Wieso dachten die Leute immer, er wüsste alle Antworten? Er schluckte und stieß dem Pferd die Hacken in die Seite.
    »Dann los.«

DER SCHLACHTPLAN VON PRINZ

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