Feuerklingen (First Law - Band 2)
weich über seine Wange, ihr Atem heiß und bitter in seinen Mund, ihre Haut rieb gegen seine, blieb daran kleben, löste sich wieder.
»Ah«, stöhnte er im Gegenzug, und sie bewegte ihre Hüften ihm entgegen, vor und zurück, vor und zurück.
»Urrrr.« Eine ihrer Hände hatte sein Kinn gepackt, den Daumen in seinem Mund, die andere lag zwischen ihren Beinen, glitt auf und nieder, und er fühlte, wie sich ihre nassen Finger um seine Nüsse schlossen, mehr als nur ein bisschen schmerzhaft, mehr als nur ein bisschen erregend.
»Ah.«
»Urrrr.«
»Ah.«
»Urrrr.«
»Ah …«
»Was?«
»Äh …«
»Du machst wohl Witze!«
»Na ja …«
»Ich kam gerade erst in Schwung!«
»Ich hab ja gesagt, es ist ziemlich lange her …«
»Ein paar Jahre offenbar!« Sie rutschte von seinem erschlaffenden Schwanz, wischte sich mit einer Hand ab und schmierte das Zeug zornig an die Mauer, warf sich dann auf die Seite, sodass sie ihm den Rücken zudrehte, schnappte sich seinen Mantel und deckte sich damit zu.
Eine wirklich peinliche Sache, so viel war mal klar.
Logen fluchte stumm vor sich hin. Die ganze lange Wartezeit, und dann hatte er es nicht geschafft, die Milch noch ein bisschen im Eimer zu behalten. Er kratzte sich betrübt im Gesicht, rieb sich das schorfige Kinn. Eins konnte man nämlich eigentlich über Neunfinger-Logen sagen, er war ein recht guter Liebhaber.
Vorsichtig warf er einen Seitenblick auf Ferro, deren Umriss er in der Dunkelheit erkennen konnte. Struppiges Haar, der lange Hals gereckt, kantige Schulter, den langen Arm gegen die Seite gedrückt. Selbst unter dem Mantel erahnte er die Rundung ihrer Hüfte. Er betrachtete ihre Haut, von der er jetzt wusste, wie sie sich anfühlte – weich, glatt, kühl. Er konnte sie atmen hören. Sanften, ruhigen, warmen Atem …
Augenblick.
Da rührte sich doch wieder etwas unterhalb seiner Körpermitte. Es war zwar wund, wurde aber deutlich steifer. Einen einzigen Vorteil gab es, wenn man so lange verzichtet hatte – der Eimer füllte sich auch schnell wieder. Logen fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Es wäre eine Schande gewesen, die Möglichkeit nur aus Schüchternheit verstreichen zu lassen. Er rutschte neben Ferro, kuschelte sich ein wenig an sie an und räusperte sich.
»Was?« Ihre Stimme klang hart, aber nicht hart genug, um ihn abzuschrecken.
»Na ja, weißt du, wenn du mir ein bisschen Zeit gibst, dann würde vielleicht …« Er hob den Mantel ein wenig und strich mit der Hand über ihre Hüfte, Haut an Haut, leise raschelnd, schön langsam, damit sie gegebenenfalls genug Zeit hatte, ihn wegzuschubsen. Es hätte ihn nicht überrascht, wenn sie sich umgedreht und ihn in die Nüsse getreten hätte. Aber das tat sie nicht.
Sie drängte sich gegen ihn, ihr nackter Hintern schob sich gegen seinen Bauch, und hob ein Knie. »Wieso sollte ich dir eine zweite Gelegenheit geben?«
»Ich weiß nicht«, raunte er, und ein Grinsen zog über sein Gesicht. Er strich sanft über ihre Brust, ihren Bauch, schob die Hand zwischen ihre Beine. »Aus dem gleichen Grund wie beim ersten Mal?«
Ferro erwachte mit einem Ruck, wusste nicht, wo sie sich befand, merkte nur, dass sie gefangen war. Sie fauchte und schlug um sich, rammte den Ellenbogen zur Seite, kämpfte sich den Weg frei und kroch davon, die Zähne zusammengebissen und die Fäuste kampfbereit geballt. Aber es waren keine Feinde zu sehen. Nur die nackte Erde und der triste Stein im bleichen, grauen Morgenlicht.
Und der große Rosig.
Neunfinger richtete sich verwirrt auf, knurrte und spuckte und sah sich wütend um. Als er keine Plattköpfe entdecken konnte, die ihn umbringen wollten, wandte er sich langsam mit schlafverklebten Augen Ferro zu. »Ah …« Er verzog das Gesicht und fuhr sich mit den Fingerspitzen behutsam an den blutigen Mund. Sie starrten einander einen Augenblick an, beide splitterfasernackt und still in den kalten Ruinen der alten Mühle, und der Mantel, unter dem sie beide geschlafen hatten, lag zerknüllt zwischen ihnen auf dem Boden.
Und in diesem Augenblick erkannte Ferro, dass sie drei böse Fehler gemacht hatte.
Sie hatte es sich gestattet, einfach einzuschlafen, und noch nie war etwas Gutes passiert, wenn sie das getan hatte. Dann hatte sie Neunfinger den Ellenbogen ins Gesicht geschlagen. Und was noch viel, viel schlimmer war, so dämlich, dass sie fast eine Grimasse zog, als sie daran dachte: Sie hatte ihn in der Nacht zuvor gefickt. Wenn sie ihn jetzt im harten
Weitere Kostenlose Bücher