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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Kragen gegen den Wind und den Schnee hoch. »Wie kann ich einem solchen Angebot
    widerstehen?«
    »Na schön«, sagte Liska resigniert, als sie sich hinters Steuer setzte. »Ich werf noch Sex, soviel Sie wollen, dazu.
    Aber Sie müssen versprechen, daß Sie viel wollen.«
    Quinn lachte und sah durch das Rückfenster auf den Verkehr. »Tinks, Sie sind wirklich eine Nummer.«
    Michele Fines Wohnung lag knapp eine Meile entfernt, in einem etwas dubiosen Viertel, voller abgewohnter alter Zweifamilienhäuser und eckiger, häßlicher Appartmenthäuser, in denen laut Liska eine unmäßige Anzahl von Kleinkriminellen auf Bewährung wohnte.
    »Vanlees Wohnung auf der Lyndale ist nur ein paar Straßen südlich von hier«, sagte sie, als sie sich über den Gehsteig arbeitete und in die Spur trat, die andere in den nassen Schnee gestapft hatten. »Lieben Sie solche Zufälle auch so wahnsinnig?«
    »Aber sie kannten sich nicht, als Sie in der Wohnung waren?«
    Sie dachte zurück an die Szene, runzelte ihre Stirn.
    »Nicht mehr als flüchtig. Sie haben nicht miteinander geredet. Glauben Sie Wirklich, sie könnte ihn erwischt haben, als er in Jillians Fenster gespechtet hat?«
    »Das war ein Schuß ins Blaue, aber Ihr Knabe ist richtig drauf angesprungen. Was mir zu denken gibt, ist, wenn sie ihn bei sowas erwischt hat, warum sollte sie dann Ihnen nicht davon erzählen?«
    »Gute Frage.«
    Liska versuchte, die Sicherheitstür des Gebäudes zu öffnen. Sie war nicht abgesperrt. »Holen wir uns eine Antwort.«
    Der Aufzug roch nach schlechtem chinesischem Takeout. Sie fuhren in den vierten Stock zusammen mit einem ausgemergelten Nervenbündel von Mann, der in einer Ecke kauerte und versuchte, unauffällig zu sein, dabei aber gleichzeitig Quinns teuren Trenchcoat beäugte. Quinn sah ihn teilnahmslos an und beobachtete, wie sich sofort Schweißperlen auf der teigigen Stirn des Mannes bildeten.
    Als die Tür aufging, blieb er im Lift und fuhr wieder nach unten.
    »Am Pokertisch müssen Sie ein echter Knüller sein«, sagte Liska.
    »Keine Zeit dafür.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch, und die blauen Augen schimmerten einladend. »Vorsicht. Nur Arbeit und kein Spiel machen John zu einem langweiligen Knaben.«
    Quinn wich ihrem Blick aus und rang sich ein betretenes Lächeln ab. »Ich würde Sie einschläfern, Tinks.«
    »Also das bezweifle ich, aber wenn Sie es wissenschaftlich beweisen wollen…«
    Sie blieb vor Fines Tür stehen und sah ihn an. »Ich will Sie nur ein bißchen quälen, wissen Sie. Die traurige Wahrheit ist, Sie erscheinen mir wie ein Mann, der jemanden im Sinn hat.«
    Quinn läutete und starrte auf die Tür. »Ja… Einen Mörder.«
    Obwohl zum ersten Mal seit sehr langer Zeit seine Gedanken nicht ganz bei der Arbeit waren.
    Als ob Liska ihm die Erlaubnis gegeben hätte, richteten sich seine Gedanken jetzt auf Kate. Er fragte sich, ob seine Nachricht sie erreicht hatte, daß das Opfer im Wagen nicht ihre Zeugin gewesen war. Er haßte die Vorstellung, daß sie sich für das, was passiert war, die Schuld gab, und noch mehr haßte er die Vorstellung, daß ihr Boß sie ihr zuschob. Sein Beschützerinstinkt erwachte, und er hätte Rob Marshall gerne etwas Brutaleres angetan, als ihn nur umzunieten. Er fragte sich, ob es Kate amüsieren oder ärgern würde, wenn sie das wüßte.
    Er läutete erneut.
    »Wer da?« fragte eine Stimme aus der Wohnung.
    Liska stellte sich vor den Türspion. »Sergeant Liska, Michele. Ich muß Ihnen noch ein paar Fragen über Jillian stellen.«
    »Ich bin krank.«
    »Es dauert nur eine Minute. Es ist sehr wichtig. Es hat wieder einen Mord gegeben, wissen Sie.«
    Die Tür öffnete sich einen Spalt und Fine lugte von der anderen Seite der Kette nach draußen. Das Tortenstück Raum umrahmte den vernarbten Teil ihres schmalen, eckigen Gesichtes. »Das hat nichts mit mir zu tun. Ich kann Ihnen nicht helfen.«
    Dann sah sie Quinn und ihr Blick wurde mißtrauisch.
    »Wer ist er?«
    »John Quinn, FBI«, sagte Quinn. »Ich möchte gerne mit Ihnen ein bißchen über Jillian reden, Miss Fine. Ich versuche, eine bessere Vorstellung davon zu kriegen, wer sie war. Wie ich höre, waren Sie beide gute Freunde.«
    Die Sekunden vertickten, während sie ihn anstarrte, ihn abwägte auf eine Art, die für eine Kellnerin eines schicken Cafés ziemlich seltsam schien. Es war eher der Blick von jemandem, der zuviel auf der Straße gesehen hat. Als sie die Hand hob, um ihre Sicherheitskette zu öffnen, erhaschte er einen

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