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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Blick auf die Schlange, die um ihr Handgelenk tätowiert war.
    Sie öffnete die Tür und trat zögernd zurück.
    »Sie haben seit Freitag nichts von ihr gehört?« fragte Quinn.
    Fine warf ihm einen mißtrauischen, haßerfüllten Blick zu. »Wie könnte ich von ihr hören?« fragte sie, frustriert und verwirrt. »Es ist doch in allen Nachrichten. Ihr Vater hat eine Belohnung ausgesetzt. Was für ein Spiel versuchen Sie da zu spielen?«
    Quinn ließ sie warten, während er sich im Zimmer umsah. Die Wohnung war echte Siebziger – original, nicht retro, und er nahm an, daß seitdem nichts verändert oder abgestaubt worden war. Die gewebten Vorhänge sahen aus, als würden sie jeden Moment von ihren Ringen faulen. Die Couch und der passende Sessel im Wohnzimmer, braun und orange kariert, waren abgewohnt.
    Reisemagazine voller Eselsohren lagen auf dem billigen Couchtisch wie aufgegebene Träume neben einem Aschenbecher, der vor Kippen überfloß. Alles war durchtränkt vom Geruch der Zigaretten und Marihuanarauch.
    »Ich brauch das nicht, daß Sie versuchen, mich kopfmäßig zu ficken«, sagte Fine. »Ich bin krank. Ich bin krank wegen Jillian. Sie war meine Freundin –«
    Ihr versagte die Stimme, und sie wandte sich ab, ihr Mund verkniff sich so, daß die Narbe, die an einem Winkel einhakte, betont wurde. »Ich – ich bin einfach krank. Also, was immer Sie wollen, fragen Sie danach, und dann verpissen Sie sich aus meinem Leben.«
    Sie nahm ihre Zigarette hoch und trat zur Seite, drückte den freien Arm an ihre Taille. Sie war ungesund dünn, dachte Quinn, blaß und knochig. Vielleicht war sie wirklich krank. Sie trug einen riesigen, schäbigen schwarzen Cardigan und darunter ein schmuddeliges weißes TShirt, so klein, es sah aus wie für ein Kind gemacht. Ihre Beine ragten wie dünne Stangen in abgetragenen schwarzen Leggings drunter hervor. Ihre Füße auf dem dreckigen Teppich waren bloß.
    »Und, was haben Sie?« fragte Liska.
    »Ha?«
    »Sie sagten, Sie wären krank. Was haben Sie denn?«
    »Ääh… Die Grippe«, sagte sie gedankenverloren und sah in den Fernseher, wo eine grotesk übergewichtige Frau, scheinbar Jerry Springer, alles über ihre Beziehungen zu dem pockennarbigen Zwerg und dem Transsexuellen, die links und rechts neben ihr saßen, erzählte. Fine nahm einen Krümel Tabak von ihrer Zunge und schnippte ihn in Richtung Bildschirm. »Magengrippe.«
    »Wissen Sie, was bei Übelkeit gut sein soll?« sagte Liska, ohne eine Miene zu verziehen. »Marihuana. Sie setzen es bei Chemotherapiepatienten ein. Natürlich ist es ansonsten illegal…«
    Eine raffinierte Drohung. Vielleicht reichte sie gerade, um die Waage zu ihren Gunsten zu kippen, falls Fine mit der Idee der Kooperation noch kämpfte.
    Fine starrte sie reglos an.
    »Neulich, als wir dem Hausmeister von Jillians Haus begegnet sind«, sagte Liska, »hatten Sie ja nicht sonderlich viel über ihn zu sagen.«
    »Was soll’s da zu sagen geben?«
    »Wie gut kannte Jillian ihn? Waren sie Freunde?«
    »Nein. Sie wußte nur seinen Namen.«
    Sie ging zu dem briefmarkengroßen Eßtisch, setzte sich und stützte sich auf, als hätte sie nicht genug Kraft, alleine aufrecht zu sitzen. »Er hatte ein Auge auf sie geworfen.«
    »In welcher Hinsicht?«
    Michele sah Quinn an. »In der, die Männer eben so haben.«
    »Hat Jillian je gesagt, daß er sie anmacht, sie beobachtet, sowas in der Richtung?« fragte Liska.
    »Sie glauben, er hat sie umgebracht?«
    »Was glauben Sie denn, Michele?« fragte Quinn. »Was denken Sie denn über den Kerl?«
    »Er ist ein Versager.«
    »Sind Sie je mit ihm zusammengerückt?«
    Sie hob eine Schulter, so dünn wie ein Vogelflügel.
    »Vielleicht hab ich ihm ein-oder zweimal gesagt, er soll sich verpissen.«
    »Warum?«
    »Weil er uns immer angestarrt hat. So, als ob er sich uns beide zusammen nackt vorstellt. Der fette Schleimer.«
    »Und was hatte Jillian dazu zu sagen?«
    Erneut ein Schulterzucken. »Sie sagte einmal, wenn das sein größter Kick im Leben ist, dann soll er doch starren.«
    »Sie hat nie etwas davon gesagt, daß er sie belästigen würde?«
    »Nein.«
    »Hat sie Ihnen gegenüber je etwas erwähnt in der Richtung, daß sie jemand beobachtet oder sowas?«
    »Nein. Obwohl sie es wurde.«
    Liska sah sie scharf an. »Wie das?«
    »Ihr Vater und dieser Naziseelenklempner von ihr haben wie die Luchse auf sie aufgepaßt. Ihr Vater hatte einen Schlüssel zu ihrer Wohnung. Manchmal, wenn wir zu ihr kamen, hat er drinnen auf

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