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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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verspreche nichts.«
    »Tu, was du kannst. Die Karriere, die du damit rettest, könnte meine sein.«
    »Dann schuldest du mir zwei Träger Bier, die ich in diesem Leben nicht mehr sehen werde.«
    »Wenn du das für mich knackst, kriegst du einen Lebensvorrat Pig’s Eye.«
    Quinn ging voran, zurück in den Korridor, und versuchte bereits, das Knäuel in seinem Kopf zu entwirren, um sich von dem zugeschnürten Gefühl in seiner Kehle abzulenken. Konzentrier dich auf das vorliegende Problem, nicht auf das im Inneren. Versuch, nicht daran zu denken, daß, gerade als paar Fortschritte in Sicht waren, die Anzahl der Mörder sich verdoppelte, wie etwas in einem Alptraum.
    Kovác ging als letzter und schloß die Tür hinter sich.
    »Diesen Krähenfuß brauchen wir so nötig wie ein Loch im Kopf«, beklagte er sich. »Schlimm genug, wenn man einen Psycho suchen muß. Jetzt darf ich den Bossen mitteilen, daß wir zwei davon verfolgen.«
    »Sagen Sie es ihnen nicht«, sagte Quinn. »Nicht sofort.
    Ich muß darüber nachdenken.«
    »Wie wirkt es sich auf das Profil aus, wenn er einen Partner hat?« fragte Liska.
    »Wie wirkt es sich auf das Profil aus, wenn der Partner eine Frau ist?« kam die Gegenfrage von Quinn.
    »Mein Leben macht es auf jeden Fall scheiß kompliziert«, sagte Kovác.
    Der Korridor war dunkel mit niedriger Decke und beinahe menschenleer um diese Tageszeit. Zwei Frauen in Laborkitteln gingen vorbei, vertieft in eine Diskussion über Büropolitik.
    »Sind sie gleichberechtigte Partner, oder ist die Frau das, was wir ein ›williges Opfer‹ nennen? Macht sie mit, weil es ihr gefällt oder weil sie das Gefühl hat, sie muß es aus dem einen oder anderen Grund machen – sie hat Angst vor ihm, er kontrolliert sie, was auch immer.«
    Er wandte sich zu Liska. »Hat Vanlees eine Freundin?«
    »Nicht, daß ich wüßte. Ich hab seine Frau, seinen Boß, Kollegen gefragt. Nichts.«
    »Haben Sie die Frau wegen Jillian Bondurant gefragt?
    Ob sie Jillian gekannt hat, ob sie dachte, daß ihr Mann sie ein bißchen zu gut gekannt hätte?«
    »Sie sagte, er sähe sich alles, was Titten hat, gern an. Sie sprach nicht speziell von Jillian.«
    »Was denken Sie denn?« fragte Kovác.
    »Ich glaube, es hat mich die ganze Zeit gestört, daß wir nie eine positive Identifizierung des dritten Opfers hatten.
    Warum die Enthauptung? Die zusätzliche Verstümmelung der Füße? Und jetzt der Einsatz von Jillians Wagen, um das vierte Opfer zu verbrennen. Warum soviel Betonung auf Jillian?« fragte Quinn. »Wir wissen, daß sie ein unglückliches, geplagtes Mädchen war. Was gäbe es für eine endgültigere Flucht aus einem unglücklichen Leben, wenn nicht den Tod – echt oder symbolisch.«
    »Sie glauben, das könnte Jillians Stimme auf dem Band sein«, sagte Liska. »Sie denken, sie könnte Vanlees Partnerin sein.«
    »Ich habe die ganze Zeit gesagt, daß der Schlüssel zu dieser Sache Jillian Bondurant ist. Sie ist das Stück, das nicht paßt. Erst jetzt ist mir der Gedanke gekommen, daß sie vielleicht nicht der Schlüssel ist. Vielleicht ist sie ein Killer.«
    »Großer Gott«, sagte Kovác. »Naja, es war eine anständige Karriere, solang es sie gab. Vielleicht kann ich Vanlees Job übernehmen, Groupies vom Bühneneingang im Target Center fernhalten.«
    Er sah auf die Uhr und klopfte auf das Zifferblatt. »Ich muß los. Ich hab eine Verabredung mit der Frau von Peter Bondurants Ex-Partner. Vielleicht finde ich da etwas Interessantes über Jillian raus.«
    »Ich möchte mit dieser Freundin von ihr reden – Michele Fine. Prüfen Sie nach, ob sie Kopien von den Stücken besitzt, die sie mit Jillian geschrieben hat. Wir könnten ein bißchen Einblick in ihren Geisteszustand kriegen, vielleicht sogar in ihre Fantasien, durch die Texte. Ich möchte auch wissen, was diese Fine über Vanlees denkt.«
    »Sie denkt da gar nicht«, sagte Liska. »Ich hab sie an dem Tag, an dem wir in der Wohnung waren und ihn
    gesehen haben, gefragt. Sie sagte: ›Wer achtet schon auf Versager‹?«
    »Aber ein Raubtier erkennt das andere«, sagte Quinn. Er drehte sich zu Kovác. »Wer ist auf Vanlees angesetzt?«
    »Tippen und Hamill.«
    »Perfekt. Die sollen ihn fragen, ob dieser Freund, dessen Haus er hütet, Aufnahmegeräte importiert, Videokameras, solches Zeug.«
    Kovác nickte. »Wird gemacht.«
    »Es gibt noch ein paar Möglichkeiten außer Vanlees, die wir in Betracht ziehen müssen«, mahnte Quinn. »Wenn es in der Beziehung zwischen Smokey Joe und

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