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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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seiner Partnerin um Kontrolle, Dominanz und Macht geht, dann müssen wir Jillians Leben ausleuchten und uns fragen, welche Männer in dieser Weise über sie bestimmen konnten. Ich kann zwei nennen, die wir bereits kennen.«
    »Lucas Brandt und der liebe Papi«, sagte Kovác mit grimmigem Blick. »Toll. Vielleicht sind wir da endlich an etwas dran, und es ist die Tochter eines der mächtigsten Männer im Staat, die ein völlig kranker Freakkiller ist – und vielleicht hat sie es von Dad. Ich bin einfach ein echter Glückspilz.«
    Liska tätschelte seinen Arm und schickte sich an loszugehen. »Du kennst doch den Spruch, Sam: Deine
    Verwandten und deine Serienmörder kannst du dir nicht aussuchen.«
    »Ich hab da noch einen besseren«, sagte Quinn, während eine Unzahl häßlicher Möglichkeiten als Lösung dieses Falls durch seinen Kopf schwirrten. »Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist.«

KAPITEL 28
    Das D’Cup war fast leer, bis auf die zwei selben alten Knacker mit Barett und Ziegenbart, die heute über Pornographie diskutierten, und einen anderen aufstrebenden Künstler, der seine Mittelmäßigkeit am Fenster mit einer drei Dollar teuren latte neben sich kontemplierte.
    Michele Fine hatte sich krank gemeldet. Liska entlockte diese Information dem italienischen Hengst hinter der Bar und machte sich eine geistige Aktennotiz, daß sie mit einer täglichen Cappuccinodröhnung anfangen würde. Ohne Rücksicht darauf, daß das D’Cup meilenweit von allem in ihrem Leben entfernt war. Das machte in der Tat einen Teil der Attraktionen aus.
    »Haben Sie ihre Freundin überhaupt gekannt?« fragte Quinn. »Jillian Bondurant?«
    Der römische Gott schürzte seine vollen Lippen und schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich. Ich meine, sie ist oft hierhergekommen, aber sie war nicht sehr auf Gesellschaft erpicht. Sehr verinnerlicht, wenn Sie wissen, was ich meine. Sie und Chell waren dicke Freunde. Mehr weiß ich nicht, außer dem, was ich in der Zeitung gelesen habe.«
    »Haben Sie sie je hier mit jemand anderem gesehen?« versuchte Quinn.
    »Michele oder Jillian Bondurant?«
    »Jillian.«
    »Kann ich nicht behaupten.«
    »Was ist mit Michele? Hatte sie einen Freund?«
    Diese Frage schien ihm nicht zu gefallen, als ob sie zu persönlich sei, und er überlegte, ob er auf sein Recht auf Aussageverweigerung pochen sollte. Liska zog das Polaroid von Vanlees aus der Tasche und hielt es hoch.
    »Haben Sie je eine von den beiden mit diesem Typen gesehen? Oder den Typen allein hier drin?«
    Mr. Testosteron sah sich das Foto mit zusammengekniffenen Augen an, wie jemand, der seine Sehkraft und seine Erinnerung verbessern will. »Nöö, der sieht mir nicht bekannt aus.«
    »Wie ist das mit ihrer Musik«, sagte Quinn. »Michele hat gesagt, sie würde manchmal hier auftreten.«
    »Chell singt und spielt Gitarre, an Abenden mit offenem Mikrofon. Ich weiß, daß sie zusammen irgendwelches Zeug geschrieben haben, aber ich weiß nicht, wer was dazu beigesteuert hat. Jillian ist nie aufgetreten. Sie war eine Zuschauerin. Sie hat gerne Leute beobachtet.«
    »Was für eine Art von Musik?« fragte Quinn.
    »Die nervöse feministische Folknummer. Viel Zorn, viel Angst, irgendwie düster.«
    »Düster in welcher Hinsicht?«
    »Schlechte Beziehungen, perverse Beziehungen, ein Haufen emotionaler Schmerz.«
    Er sagte das, als wolle er ›das übliche‹ sagen, mit einem Hauch von Langeweile. Ein Kommentar zum modernen Leben.
    Quinn dankte ihm. Liska bestellte einen Mokka zum Mitnehmen und gab ihm einen Dollar Trinkgeld. Quinn lächelte ein klein wenig, als er ihr die Tür aufhielt.
    »He«, sagte Liska. »Ein bißchen Freundlichkeit kann nie schaden.«
    »Ich hab nichts gesagt.«
    »Das war auch nicht nötig.«
    Es schneite immer noch. Die Straße vor dem Café war ein Chaos. Die Fahrbahnen waren unsichtbar, und so hatten die Fahrer die ›Der-Stärkste-kommt-durch-Mentalität‹ übernommen. Während sie zusahen, hätte fast ein violetter Neon sein Leben an einen MTC Bus verloren.
    »Sie machen diese Cop Nummer ziemlich gut«, sagte Liska und kramte ihre Autoschlüssel aus der Manteltasche.
    »Sie sollten sich überlegen, ob Sie nicht den Glamour von CASKU und dem FBI gegen die relative Schändlichkeit des Morddezernats von Minneapolis tauschen. Man wird von der Lamettariege genervt, von der Presse mißbraucht und darf in einem Schrotthaufen wie diesem rumfahren.«
    »All das, und ich darf auch noch in diesem Wetter leben?«
    Quinn klappte seinen

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