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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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auf, den Telefonhörer ans Ohr geklemmt, machte Sam wilde Zeichen mit den Augen und hielt eine Hand hoch, um ihn in der Nähe zu halten. Sam hielt fünf Sekunden lang mit laufendem Motor an. Die Erregung, die er mit in das Gebäude gebracht hatte, summte wie Energieströme durch seine Arme, seine Beine, seine Adern und Arterien. Er wippte auf seinen Fußballen auf und ab wie ein Knabe, der pinkeln muß.
    »Ich muß einige Plätze abgrasen und ein paar Leute über glühenden Kohlen rösten, Charmie.«
    Yurek nickte und sagte ins Telefon: »Tut mir leid, Ma’am. Ich muß jetzt aufhören. Wir haben hier einen Notfall. Tut mir leid. Ja, jemand wird sich bei Ihnen melden. Tut mir leid, Ma’am.«
    Er ging um seinen Schreibtisch herum, kopfschüttelnd.
    »Diese Leute treiben mich in den Wahnsinn. Da ist eine Frau, die behauptet, ihr Nachbar ist der Feuerbestatter und er hätte nicht nur brutal vier Frauen ermordet, sie denkt, er hätte ihren Hund umgebracht und gegessen.«
    »Für solchen Scheiß hab ich genauso viel Zeit wie für eine Wurzelbehandlung«, keifte Kovác. »Ist Quinn hier?«
    »Er ist gerade zurückgekommen. Er schaut sich Urskines Vernehmung an«, sagte Yurek und ging mit Kovác mit, der in Richtung Vernehmungsräume unterwegs war. »Ich hatte gerade einen Anruf von oben –«
    »Und die Frau mit dem toten Pudel ist die Bürgermeisterin? So scheiß bizarr ist dieser Fall.«
    »Nein, vor der Lady mit dem Hund. Du wirst im Büro der Bürgermeisterin erwartet. Sie haben versucht, dich über dein Handy zu erreichen.«
    »Batterie hinüber. Und du hast mich nicht gesehen. Die alte Schachtel kann warten. Ich hab einen verdammt großen Fisch zu braten. Ich hab Jonas gottverdammten Walfisch.«
    Sorgenfalten verunstalteten Yureks vollkommene Stirn.
    »Wie meinst du das, großer Fisch? Wo warst du?«
    Kovác gab keine Antwort. In Gedanken war er schon bei der bevorstehenden Konfrontation. Quinn stand neben dem Einwegspiegel und sah fix und fertig aus. Er starrte unverwandt in den anderen Raum, wo Gregg Urskine Elwood an einem Tisch gegenüber saß.
    »Wir haben bar bezahlt. Ich konnte die Quittungen nicht finden«, sagte Urskine entnervt. Er versuchte immer noch, das nette Yuppie Lächeln auf seinem Gesicht zu halten.
    »Heben Sie denn alle Ihre Quittungen auf, Sergeant?
    Könnten Sie eine Quittung finden für etwas, das Sie vor Monaten gemacht haben?«
    »Ja, ich könnte. Ich unterhalte ein einfaches, aber sehr funktionelles Ablagesystem für den Hausgebrauch«, sagte Elwood in freundlichem Plauderton. »Man kann nie wissen, wann man eine Aufzeichnung über etwas braucht.
    Für die Steuer, für ein Alibi –«
    »Ich brauche kein Alibi.«
    »Ich weiß jemanden, der eins braucht«, sagte Kovác und schnappte sich damit Quinns Aufmerksamkeit. »Lust auf noch eine Spazierfahrt?«
    »Was liegt an?«
    »Ich hab gerade mit Mrs. Donald Thornton geredet, Peter Bondunrants Ex-Partner. Wollen Sie wissen, wie die emotional instabile Sophie Bondurant bei der Scheidung das Sorgerecht für Jillian bekommen hat? Das wird Ihnen gefallen«, versprach er voller Sarkasmus.
    »Ich trau mich fast nicht zu fragen.«
    »Sie drohte, ihn vor dem Gericht bloßzustellen und gegenüber den Medien. Wegen sexueller Belästigung von Jillian.«

KAPITEL 29
    »O Gott«, stöhnte Yurek angsterfüllt.
    Kovác fuhr ihn an. »Was jetzt? Willst du, daß ich so tue, als wüßte ich nicht, daß Bondurant seine Tochter sexuell belästigt hat?«
    » Mutmaßlich belästigt hat –«
    »Glaubst du, ich weiß nicht, daß ich gerade bis zum Arsch reingetappt bin?«
    »Ich glaube, du solltest dir besser anhören, was die Bürgermeisterin will.«
    »Ich könnte –«
    »Sie will dich in ihrem Büro haben, damit du Mr. Bondurant ganz persönlich über den Stand der Ermittlungen aufs laufende bringst. Sie sind jetzt da oben und warten auf dich.«
    Es wurde für einen Augenblick still im Raum, dann kam erneut Elwoods Stimme aus dem Vernehmungsraum nebenan. »Haben Sie je für Sex bezahlt, Mr. Urskine?«
    »Nein!«
    »Ich wollte Sie nicht beleidigen. Nur könnte ich mir vorstellen, daß der ständige Umgang mit Frauen, die ihren Körper professionell verkauft haben, möglicherweise eine gewisse Neugier weckt.«
    Urskine schob seinen Stuhl vom Tisch zurück. »Das war’s. Ich gehe. Wenn Sie noch einmal mit mir reden wollen, dann machen Sie das über meinen Anwalt.«
    »In Ordnung«, sagte Kovác zu Quinn mit einem riesigen Knoten im Bauch, vor Erwartung und

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