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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Bondurant?«
    »Kovác!« bellte der Chief.
    »Bei allem Respekt, Chief, es gehört nicht zu meinen Gepflogenheiten, meine Fälle an irgend jemanden abzutreten.«
    »Mr. Bondurant ist der Vater eines Opfers. Da gibt es einige mildernde Umstände.«
    »Ja, ein paar Milliarden davon«, murmelte Kovác.
    »Sergeant!«
    »Sergeant Kovác glaubt, ich sollte für meinen Reichtum bestraft werden, Chief«, sagte Bondurant, der immer noch auf und ab lief. Jetzt hielt er den Blick zu Boden gerichtet.
    »Er glaubt vielleicht, ich hätte es verdient, meine Tochter zu verlieren, damit ich lerne, was wahres Leid ist.«
    »Nachdem, was ich heute erfahren habe, glaube ich, daß Sie es nie verdient haben, eine Tochter zu haben«, sagte Kovác, was ein Keuchen der Bürgermeisterin zur Folge hatte. »Sie haben verdammt verdient, sie zu verlieren, aber nicht so, wie sie jetzt verloren ist. Das heißt, wenn sie überhaupt tot ist – und wir sind noch lange nicht soweit, daß wir das mit Bestimmtheit sagen können.«
    »Sergeant Kovác, ich hoffe, Sie haben eine sehr gute Erklärung für dieses Verhalten.«
    Greer bewegte sich aggressiv auf ihn zu, zog Seine Gewichtheberschultern hoch.
    Kovác bewegte sich weg von ihm. Seine ganze Aufmerksamkeit galt Peter Bondurant. Und Peter Bondurants Aufmerksamkeit galt ihm. Er blieb stehen, kniff die Augen instinktiv mißtrauisch zusammen, wie ein Tier, das Gefahr spürt.
    »Ich habe heute ein langes Gespräch mit Cheryl Thornton gehabt«, sagte Kovác und beobachtete, wie Peter Bondurants Gesicht fahl wurde. »Sie hatte ein paar sehr interessante Sachen über Ihre Scheidung von Jillians Mutter zu sagen.«
    Edwyn Noble sah überrascht aus. »Ich begreife nicht welche Relevanz –«
    »Oh, ich denke, das könnte sehr relevant sein.«
    Kovác sah immer noch Bondurant eindringlich an.
    Bondurant sagte: »Cheryl ist doch eine verbitterte, rachsüchtige Frau.«
    »Finden Sie? Nachdem sie ihren Mund solange gehalten hat? Ich würde sagen, Sie sind ein undankbarer Scheißkerl –«
    »Kovác, das reicht!« schrie Greer.
    »Wohl kaum«, sagte Kovác. »Wenn Sie den Arsch eines Kinderschänders küssen wollen, dann ist das Ihre Sache, Chief. Ich werde es nicht tun. Mir ist scheißegal, wie reich er ist.«
    »Oh!« rief Grace Noble und drückte wieder eine Hand an die Brust.
    »Vielleicht sollten wir unten weiterreden«, schlug Quinn mit milder Stimme vor.
    »Mir soll’s recht sein«, sagte Kovác. »Ein Verhörraum ist schon angewärmt.«
    Bondurant zitterte jetzt sichtlich. »Ich habe Jillian wirklich nie mißbraucht.«
    »Vielleicht denken Sie, daß Sie das nicht haben.«
    Kovác kreiste langsam um ihn, bewegte sich weg von Greer, konzentrierte Bondurants Blick auf sich und drehte seinem Anwalt den Rücken zu. »Ein Haufen Pädophiler redet sich ein, daß sie dem Kind einen Gefallen tun.
    Manche verwechseln sogar kleine Kinder ficken mit Liebe. Haben Sie sich das auch eingeredet?«
    »Sie Hurensohn!«
    Bondurant warf sich auf Kovác, packte ihn an seinem Revers und stieß ihn rückwärts durchs Zimmer. Sie krachten in einen Beistelltisch und ein Paar Messingleuchter purzelten wie Kegel davon.
    Kovác verkniff sich den Drang, Bondurant herumzurollen und ihn windelweich zu prügeln. Nach allem, was er heute gehört hatte, hätte er das zu gerne getan, und wenn sie sich in einer dunklen Gasse begegnet wären, hätte er es auch. Aber Männer wie Peter Bondurant trieben sich nicht in dunklen Gassen herum und rauhe Gerechtigkeit berührte sie nie.
    Bondurant landete einen guten Schwinger, streifte mit den Knöcheln einen Mundwinkel von Kovác. Dann packte ihn Quinn am Kragen und zog ihn weg. Greer sprang zwischen sie wie ein Schiedsrichter, mit ausgebreiteten Armen und rollenden Augen, die weiß in seinem dunklen Gesicht blitzten.
    »Sergeant Kovác, ich denke, Sie sollten vor die Tür gehen«, sagte er laut.
    Kovác rückte seine Krawatte und sein Jackett zurecht. Er wischte sich verschmiertes Blut aus dem Mundwinkel, und er grinste ein bißchen, als er Peter Bondurant ansah.
    »Fragen Sie ihn, wo er gestern um zwei Uhr früh war«, sagte er. »Während jemand den Wagen seiner Tochter mit einer verstümmelten toten Frau drin angezündet hat.«
    »Das werde ich nicht einmal eines Kommentars würdigen«, sagte Bondurant und machte sich an seiner Brille zu schaffen.
    »Herrgott, Sie meinen wirklich, Sie können sich alles leisten«, sagte Kovác. »Sie betreiben ungestraft Kindes-mißbrauch. Sie greifen

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