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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Pilze
    arrangiert, verbunden mit sich schlängelnden, von Landschaftsgärtnern verschönten Wegen. Alle Vorderfronten schauten zum Fluß.
    »Ich hab den Schlüssel zu Bondurants Haus«, sagte Liska und steuerte den Wagen zur Einfahrt des Reihenhauskomplexes, »aber ich hab trotzdem den Verwalter angerufen. Er sagt, er hätte Jillian Freitag nachmittag wegfahren sehen. Ich denke, es kann nicht schaden, nochmal mit ihm zu reden.«
    Sie parkte neben der ersten Wohneinheit, und sie und Moss zeigten ihre Marken dem Mann, der sie an der Eingangstreppe erwartete. Liska schätzte Gil Vanlees auf Mitte dreißig. Er war blond mit einem dünnen, schütteren Schnurrbart, ein Meter achtzig groß und sah weich aus.
    Seine Timberwolves Starter Jacke hing offen über einer blauen Wachmannsuniform. Der typische High School Sport Star, der sich gehen hatte lassen. Zu viele Stunden Sportfernsehen mit einer Bierdose in der Hand und einem Sack Chips neben sich.
    »Sie sind also Detective?«
    Seine kleinen Augen funkelten Liska mit geradezu sexueller Erregung an. Das eine war blau, das andere hatte die seltsame, trübe Farbe eines Rauchtopas.
    Liska lächelte ihn an. »Das ist richtig.«
    »Ich find es toll, Frauen in diesem Job zu sehen. Ich mach die Security unten im Target Center, wissen Sie«, sagte er mit wichtiger Miene. »Veranstaltungen, Konzerte und sowas alles. Wir haben auch ein paar Mädels dabei.
    Ich finde es einfach toll. Mehr Macht für Euch.«
    Sie war bereit, darauf zu wetten, daß er für diese Frauen, wenn er mit den Jungs einen trank, Ausdrücke gebrauchte, die nicht einmal sie in den Mund genommen hätte. Sie kannte Typen wie Vanlees aus erster Hand. »Sie arbeiten also für die Security dort und kümmern sich auch um diesen Komplex?«
    »Ja, also, wissen Sie, meine Frau – wir leben getrennt – sie arbeitet für die Management Firma, und so haben wir das Haus gekriegt, denn ich muß Ihnen eins sagen, was sie für die Dinger verlangen, das ist nicht zu fassen.
    Also bin ich irgendwie der Hausmeister, wissen Sie, obwohl ich jetzt nicht mehr hier lebe. Die Besitzer hier 
    zählen auf mich, also halt ich durch, bis meine Frau sich entscheidet, was sie machen wird. Die Leute haben Probleme – sanitär, elektrisch, was auch immer -, ich sorg dafür, daß es gemacht wird. Heut nachmittag hab ich den Schlosser bestellt, damit er das Schloß bei Miss Bondurant austauscht. Und ich halt die Augen offen, wissen Sie.
    Inoffizielle Security. Die Bewohner wissen es zu schätzen.
    Sie wissen, daß ich den Job kenne, daß ich die Ausbildung habe.«
    »Geht’s da lang zu Miss Bondurants Wohneinheit?«
    fragte Moss und deutete zum Fluß.
    Vanlees musterte sie mit gerunzelter Stirn, die Augen wurden noch kleiner. »Ich hab gestern mit ein paar Detectives geredet.«
    Als dächte er, sie könnte eine Betrügerin sein, mit ihrem Mäuschenaussehen, nicht die echte Nummer, wie Liska.
    »Ja, also, wir verfolgen die Sache weiter«, sagte Liska locker. »Sie wissen ja, wie das ist.«
    Obwohl er offensichtlich keine Ahnung hatte, abgesehen von dem, was er im Fernsehen bei NYPD Blue und der Lektüre mieser Detektiv-Magazine aufschnappte. Manche kooperierten einfach besser, wenn sie das Gefühl hatten, mit von der Partie zu sein. Andere wollten alle möglichen Versicherungen, daß weder das Verbrechen noch die Ermittlung ihr Leben irgendwie besudeln würde.
    Vanlees kramte einen Schlüsselring aus seiner Jackentasche und führte sie den Gehsteig entlang. »Ich hab mich einmal bei der Polizei beworben«, vertraute er ihnen an.
    »Sie hatten Einstellungsstop. Sie wissen schon, das Haushaltsbudget und so weiter.«
    »Mann, das ist hart«, sagte Liska, ganz die smarte Bullenbraut. »Wissen Sie, wir haben einen ständigen Mangel an guten Leuten, aber diese Budgetgrenze schiebt uns immer den Riegel vor…«
    Vanlees nickte, der echte Eingeweihte. »Politische Kacke – aber das brauch ich Ihnen ja nicht zu sagen, richtig?«
    »Das haben Sie richtig erkannt. Wer weiß, wie viele potentiell tolle Polizisten wie Sie in anderen Jobs arbeiten.
    Es ist eine Schande.«
    »Ich hätte diesen Job machen können.«
    Jahrealte Bitterkeit färbte seinen Tonfall wie ein alter Fleck, der sich nicht ganz herauswaschen ließ.
    »Sie kannten also die junge Bondurant, Gil?«
    »Ja, klar. Ich hab sie oft gesehn. Sie hatte nie viel zu sagen. Unfreundliche Type. Sie ist tot, was? In den Nachrichten wollten sie sich nicht festlegen, aber das war sie, richtig?«
    »Wir

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