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Feuernacht

Feuernacht

Titel: Feuernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurdardóttir
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vielen unterschiedlichen Leuten.
    Als die Sprache auf die Verwandtschaft zwischen Einvarður und Ari kam, wich Einvarður aus und sagte das Übliche – Island sei ein kleines Land und so weiter und so fort. Dóra glaubte zwar nicht, dass es sich dabei um reinen Zufall handelte, aber weiteres Nachfragen führte zu nichts. Einvarður rückte nicht von seiner Meinung ab. Daraufhin wechselte Dóra das Thema und fragte, ob er mit dem Fall Jósteinn Karlsson vertraut sei. Einvarður antwortete, er erinnere sich dunkel daran, aber nur aus den damaligen Presseberichten. Er hätte nicht näher mit dem Fall zu tun gehabt, weder privat noch über das Ministerium. Der Name Jósteinn sei ihm vor allem wegen der Gespräche in der Gefängnisverwaltung über eine Wohnlösung für Jakob geläufig. Schließlich verabschiedete sich Dóra mit den Worten, er könne der Gefängnisverwaltung ausrichten, sie brauche sich keine weiteren Gedanken über Jakobs Wohnsituation zu machen, er würde höchstwahrscheinlich ohnehin bald freigelassen. Einvarður schien das überhaupt nicht zu berühren, so als würde es ihn gar nicht interessieren, wer den Brand gelegt hatte, wenn Jakob unschuldig war. Vielleicht war ihm der Zusammenhang einfach nicht klar.
    »Warum kann man den Eiskratzer nicht außen am Auto befestigen?« Matthias stand vor dem weißen Hügel. »Wenn ich die Tür aufmache, fällt der ganze Schnee auf den Sitz.«
    Dóra zog den Ärmel ihres Anoraks über ihre Hand und wischte den Schnee über der Fahrertür weg. »So macht man das! Das solltest du nach so langer Zeit und nach so viel Schnee eigentlich wissen!«
    Matthias verdrehte die Augen, tat es ihr dann aber nach. Am Ende schafften sie es, den Türbereich so weit freizumachen, dass man die Tür öffnen und den großen Schneebesen herausholen konnte.
    »Willst du noch mal ins Büro, oder bist du für heute fertig?«, fragte Matthias, während er Schnee von der Frontscheibe fegte. »Wolltest du nicht mit Bella den Bildschirm tauschen?«
    »Nein, das kann warten. Wir sollten uns so schnell wie möglich mit Lena treffen, bevor sich ihr Vater umentscheidet und ihr verbietet, mit uns zu reden.«

33 . KAPITEL
    MITTWOCH ,
20 .  JANUAR 2010
    »Ich wusste echt nicht, dass da so viele Leute ein und aus gegangen sind. Als ich mit meinen Freunden im Heim war, waren nur die beiden Nachtwächter da. Die hätten mir das doch bestimmt erzählt, schließlich kannte ich mich im Heim gut aus.« Lena sprach schnell, und ihre Stimme zitterte leicht. »Ich war total erstaunt, als ich die ganzen Fotos auf Facebook gesehen habe. Vielleicht hätte ich das jemandem sagen sollen, aber da war Jakob schon verurteilt, und ich dachte, es wäre zu spät. Woher sollte ich denn wissen, dass das eine Rolle spielt?« Sie schaute Dóra und Matthias flehend an, und als die beiden nicht reagierten, senkte sie nervös den Kopf, nestelte an ihrem auffälligen Ring herum und fügte leise hinzu: »Aber jetzt ist es nun mal so, und ich wäre echt froh, wenn meine Eltern nichts davon erfahren würden.«
    Dóra hob die Augenbrauen, ging aber nicht weiter darauf ein. Jakobs Interessen hatten Vorrang. »Bist du dir sicher, dass du diesen Bjarki Emil nicht kanntest? Vielleicht wurde er nur Emil genannt?«
    Lena betrachtete wieder den Ausdruck des Fotos und schüttelte langsam und zögernd den Kopf. »Ich glaube nicht, aber es kann natürlich sein, dass ich ihn mal irgendwo getroffen habe, ich treffe ständig Leute. Er kommt mir schon irgendwie bekannt vor.«
    Dóra beobachtete die Menschen, die an dem Café vorbeiströmten. Es war eine dieser hippen Locations für junge Leute, die biologisch angebauten Kaffee ausschenkten, angeblich direkt von den Bauern gekauft. Dóra war zu alt, um sich davon blenden zu lassen, aber immerhin schmeckte er gut – vielleicht weil man beim Trinken ein gutes Gewissen hatte. Lena hatte Matthias das Café vorgeschlagen und gesagt, sie würde dort lernen. Durch Dóra und Matthias wurde der Altersdurchschnitt der Gäste erheblich angehoben. Lena hatte an einem kleinen Tisch gesessen und sich mit ihren Freundinnen über die Lehrbücher gebeugt. Als sie Matthias und Dóra in der Tür sah, ließ sie ihre Freundinnen alleine, und sie setzten sich zu dritt an einen Tisch am Fenster zum Laugavegur.
    »Es wäre jedenfalls gut, wenn du noch mal genau nachdenken würdest«, wandte sich Dóra wieder an Lena. Sie hatte das Gefühl, dass das Mädchen mehr über diesen Bjarki wusste, als sie zugab.
    Zum ersten

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