Feuerperlen: Erotischer Roman (German Edition)
Eigentlich müsste sie ihn hassen, ihn zumindest ein wenig verachten, stattdessen zog er sie an, unwiderstehlich und unleugbar. Sie hatte ihm vertraut, das war das Schlimmste. Sie war verpflichtet, misstrauisch zu bleiben, objektiv und losgelöst von ihm, nicht an ihm zu kleben gleich einer verliebten, äußerst dummen, naiven Person.
Was führte er jetzt im Schilde? Beinah hätte sie zynisch aufgelacht, als sie sich an ihren ursprünglichen Plan erinnerte, alles still zu ertragen, was er ihr antat.
Still!
Von wegen, sie hatte ihre Lust in den Raum gebrüllt, während sie vorher geheult und geschrien hatte, in einer Weise, dass jeder Schlosshund auf sie eifersüchtig gewesen wäre.
In diesem Moment kam Keith durch die Tür, lächelte sie herzerweichend an, in den Händen eine Tasse. Sie konnten einfach nicht die grauenvollen Kerle sein, die Grace die Abscheulichkeiten in dem Kellerraum angetan hatten.
Der verführerische Duft von Kakao schwebte auf sie zu. Sean nahm ihm das Getränk ab und trank einen Schluck, bevor er es ihr reichte.
Sie brauchte ihm ihre Angst nicht zu offenbaren. Und doch hatte er keine Ahnung, was genau ihr passiert war, denn sie wusste es ja selbst nicht.
Die heiße Schokolade schmeckte perfekt, nicht zu süß, und war verziert mit cremigem Milchschaum. Der Geruch von Zimt stieg ihr in die Nase. Das war kein Instantkakao.
Keith schenkte ihr ein beruhigendes Lächeln, das nicht an ihr abprallte, sie erwiderte es.
Gottverdammt! Sie weigerte sich darüber nachzudenken, was geschehen war. Wenn sie gleich allein war, könnte sie sich zu einer kleinen gedemütigten Kugel zusammenrollen, den Tränen freien Lauf lassen, sich in Grund und Boden schämen. Wie hatte sie es zulassen können, dass Sean sie auf diese Weise manipulierte?
Sie zitterte dermaßen stark, dass ihr beinahe die heiße Flüssigkeit über die Finger gelaufen wäre. Sean umfasste die Tasse, einschließlich ihrer Hände, während er ihr tief in die Augen sah; zu tief.
Mit leichtem Druck führte er das Getränk an ihre Lippen. Sie gab erneut nach. Hazel vermochte sich nicht zu helfen. Dankbar spürte sie die Wärme des Kakaos und Seans besänftigende Berührung.
Jetzt würde er bestimmt gehen. Doch wieso hatte er sie in sein Schlafzimmer gebracht? Überhaupt schien dieser Trakt privat zu sein, abgetrennt vom restlichen Sadasia . Zugang erlangte man nur, wenn man eine Nummer in ein Pad tippte.
Das Bedürfnis, allein zu sein, lungerte übermächtig in ihr, sowie der Reiz zu heulen, bis keine Tränen verblieben.
Sean sah sie an, schenkte ihr einen unergründlichen Ausdruck. „Du bleibst heute Nacht bei mir, kleine Sub.“
Noch nicht einmal ein wenig Privatsphäre gönnte er ihr.
„Du bist völlig durcheinander, stehst direkt vor einem Abgrund. Du kannst so viel weinen, wie du möchtest, aber du wirst es in meinen Armen tun.“
Jetzt wusste sie nicht, ob sie Entsetzen oder Erleichterung verspüren sollte.
„So war das nicht abgemacht.“
„Wirklich?“
Er stand zu dicht vor ihr, stahl ihr die Luft zum Atmen. Sie starrte gegen seinen Brustkorb, fühlte sich schwach wie niemals zuvor. Es wäre zu leicht, sich von der Stärke, die er nicht nur ausstrahlte, sondern zudem besaß, trösten zu lassen. Der einfache Weg war versperrt.
„Ich bin für dich verantwortlich, Hazel. Ich bestimme, wann du allein sein kannst, und gegenwärtig ist nicht der Moment.“
Sie gehörte ihm für die nächsten vier Wochen. Die Erinnerungen an Grace würden sie lebenslänglich verfolgen, wenn sie das nicht durchzog. Die Verzweiflung musste warten. Sie könnte ihr morgen nachgeben, denn sie würde nicht verschwinden.
Sean ließ sie nicht in Ruhe. Er nahm ihr die Tasse aus den Händen, zog sie vom Bett und schob sie in das Badezimmer.
Fast mit Gewalt brachte er sie dazu, in die Wanne zu steigen. Als das warme Wasser ihren Po berührte, versuchte sie, dem entsetzlichen Brennen zu entkommen, doch er hielt sie unerbittlich.
Seine Dominanz schlug erneut auf sie nieder, kombiniert mit einem belustigten Zug, der seine Mimik erhellte. Das Schwein ergötzte sich an ihrer Pein. Es machte ihn an, erinnerte sie daran, mit wem sie es zu tun hatte.
Die Badewanne stand frei im Raum, groß genug, um zwei Personen aufzunehmen. Was, wenn er mit ihr zusammen baden wollte? Zu Ende bringen, was er angefangen hatte? Seine Jeans verbarg die Erektion nicht.
Das Badezimmer besaß die gleichen Farben wie das Schlafzimmer. Auch sie liebte Rot in all seinen
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