Feuerperlen: Erotischer Roman (German Edition)
Polsterungen verletzen.
„Keith!“
Sean umfasste ihre Schultern in dem Versuch, sie ruhig zu halten. Ein erleichterter Atemzug entschlüpfte ihm, als sein Freund ins Zimmer stürmte und sofort die Fesselungen löste.
Harte Schluchzer kamen aus ihrer Kehle, während sie seinen Unterarm umklammerte, mit einer Kraft, die ihn erstaunte.
„Hazel, sieh mich an.“
Sie tat es nicht, stattdessen presste sie zitternd ihre Nase gegen seinen Brustkorb, suchte Hilfe bei ihm. Sie begann, ihm zu vertrauen. Jetzt konnte er ihr den Beistand geben, den sie brauchte. Keith sah ihn fragend an, hielt jedoch den Mund. Sean zeigte mit dem Kopf zur Tür. Sie würden später reden, wenn er hoffentlich Licht in ihre Ängste gebracht hatte.
Hazel traute sich nicht, ihn anzusehen. Sie war ja eine hervorragende Agentin, geriet in Panik, weil er ihr etwas zu trinken gab.
Die Erlebnisse waren über sie hereingebrochen. Denn sie war nicht nur wegen Grace hier. Bei ihren Recherchen musste sie den Tätern zu nah gekommen sein. In einer Bar, in der sie mehrmals Fragen gestellt hatte, war sie nach einem Getränk zusammengebrochen, nur um mit zwei vermummten fremden Kerlen im Bett zu erwachen. Dieses Erlebnis war so schrecklich gewesen, dass sie sich weigerte, nur daran zu denken.
Und dann die Fotos, die sie ihr dagelassen hatten! Sie wirkten eindeutig im Gegensatz zu ihrer Erinnerung. Fast wünschte sie sich, Sean würde sie zum Sprechen zwingen, die Lügen aus ihr herauslocken, sie aus dem Sadasia werfen, wie einen ekelerregenden Lumpen.
Auch wenn ihr Wunsch nach Vergeltung dann das Ende erreicht hätte – sie wollte dieses Lügengespinst nicht mehr aufrechterhalten.
Als sie es endlich wagte, die Lider zu öffnen, lag die Besorgnis klar in seinem Blick. Sie ahnte, Master Sean zeigte nicht oft offene Emotionen. Sie fühlte sich noch schlechter.
Er blieb stumm, nahm stattdessen den Becher und trank einen tiefen Schluck. Sie war unglaublich durstig.
Mit beiden Händen griff sie nach dem Getränk und schluckte so hastig, dass sie hustete.
„Langsam, Kleines.“
Er rieb ihr über den Rücken, und die zärtliche Geste erschütterte sie, die angestauten Empfindungen, die starken Gefühle, die sie erlebt hatte, obendrein die Panik, alles brach an die Oberfläche, gleich einem Schwall aus Glassplittern. Still weinte sie bittere Tränen, die ihr die Wangen entlangtropften, nicht versiegen wollten.
So was Blödes.
Sean hob sie auf die Arme und trug sie aus dem Raum, während er besänftigende Worte murmelte.
Ein guter Dom weiß immer, was du brauchst. Grace hatte gestrahlt, als sie es gesagt hatte.
Hazel erkannte, dass es verdammt einfach wäre, ihm zu vertrauen, doch sie durfte nicht. Der Gedanke schmerzte unglaublich hart. Er brachte sie in ein Schlafzimmer und legte sie auf das übergroße Bett, deckte sie zu, ging in das angrenzende Badezimmer, und sie hörte das Geräusch von Wasser, das in eine Wanne lief. Der Duft von Badezusatz traf ihre Nase; Sandelholz.
Dies war nicht irgendein Gästezimmer im Sadasia , sondern seins. Die Wand, an der das Bett stand, strahlte in einem Burgunderrot, ebenso die Bettwäsche, die Lackschränke glänzten anthrazitfarben. Der Kleiderschrank stand einen Spalt offen, sodass sie ordentliche Stapel von Jeans und Pullovern sah. Zwei geschmackvolle erotische Gemälde zierten das Zimmer, die Farben abgestimmt auf die Einrichtung. Auf einem kniete eine Devote mit dem Rücken zum Betrachter, auf dem zweiten sah man die Vorderseite. Keine Drucke, wie sie feststellte, und die Künstlerin hieß Viola Sullivan. Ob sie mit den Sullivan-Brüdern verwandt war?
Hazel sank ertappt zurück, als Sean auf sie zulief. Sofort füllte seine Ausstrahlung nicht nur den Raum aus, sondern überaus verstörend auch ihr Bewusstsein.
„Hast du Kreislaufprobleme, Hazel?“
Wieso fragte er das? Wollte er sie weiter dominieren? Sie fühlte sich so kraftlos wie ein Ahornblatt, das gerade zu Boden schwebte.
„Ich möchte, dass du dich bei einem Bad entspannst, doch nicht jede Frau verträgt heißes Wasser nach intensiven körperlichen und emotionalen Achterbahnfahrten.“
Seine Worte ließen sie fast erneut in Tränen ausbrechen. Sean erreichte sie mit einem Schritt, zog sie in seine starken Arme, und sie umklammerte ihn.
Sie verstand sich selbst nicht. Er hatte sie übers Knie gelegt, sie so lange geschlagen, bis sie nachgab, sie vorgeführt und sie zu den herrlichsten Orgasmen gezwungen, die sie jemals gehabt hatte.
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