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Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Titel: Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thornton
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noch eine andere Möglichkeit, wie Ihr Euch selbst vor solchen Glücksrittern schützen und das Kind bekommen könnt, nach dem Ihr Euch so sehr sehnt.“ Plötzlich kniete er neben der Bank nieder.
    Ungläubig starrte Desirée ihn an, zu erschrocken, um zu bemerken, dass er wieder ihre Hand ergriffen hatte.
    „Wenn Ihr einen geeigneten Bewerber hättet, würde ich mich niemals so in den Vordergrund drängen“, sagte er. „Als Euer Gemahl könnte ich Euch jedoch weiterhin beschützen und Euch ebenso treu dienen können wie als Verwalter.“
    „Ihr wollt mich heiraten?“, rief sie aus. Sein Antrag brachte sie völlig aus der Fassung. Nie zuvor hatte sie daran gedacht, den Verwalter zum Gemahl zu nehmen.
    „Ich würde Euch ein guter und treuer Ehemann sein“, versicherte er und drückte ihre Hand fester. „Ihr könnt überzeugt sein, dass ich Euch niemals verletzen oder betrügen würde.“
    „Ich bin sicher …“ Desirée schluckte. Sie hoffte, Arscott spürte nichts von ihrer tiefen Ablehnung seines Antrags.
    Sein Vorschlag würde zweifellos in vielen Teilen der Gesellschaft heftige Empörung auslösen, aber in diesem Augenblick dachte Desirée nicht daran, dass Arscott der Sohn eines Steinmetzes war. Die Vorstellung, mit ihm das Bett zu teilen, ließ sie erschauern.
    Sie wusste, dass das eine lächerliche Empfindung war. Schließlich besaßen die meisten Bräute kaum Einfluss bei der Wahl ihres Ehegatten. Nur wenn sie sich vorstellte, in der Dunkelheit neben Arscott zu liegen, dann sträubte sich jede Faser ihres Körpers dagegen. Sie respektierte den Verwalter, bewunderte ihn sogar. Und Gott allein wusste, wie dankbar sie für seine treuen Dienste in all den Jahren war. Heiraten wollte sie ihn dennoch nicht.
    „Ich danke Euch für Euer freundliches Angebot“, sagte sie. Ihn rundheraus zurückzuweisen brachte sie nicht übers Herz. Allerdings wollte sie ihn auf die abschlägige Antwort vorbereiten. „Ich werde sorgfältig darüber nachdenken. Vielleicht können wir noch einmal darüber sprechen, wenn wir genug Zeit hatten, uns von diesem gemeinen Überfall zu erholen. Ich muss gestehen, dass ich immer noch erschüttert bin.“
    „Selbstverständlich, Mylady.“ Arscott ließ Desirées Hand los und erhob sich. „Vielleicht hätte ich nicht so übereilt sprechen sollen. Aber bis zu einer Eheschließung werdet Ihr stets in Gefahr schweben. Ihr solltet nicht zu lange überlegen.“
    Desirée unterdrückte ein Frösteln. „Vielleicht nicht“, sagte sie. „Doch jeder, der vorhatte, mich zu entführen, wird es sich jetzt gründlich überlegen. Denn nun wissen alle, dass sie vielleicht eher den Tod finden als eine Braut.“ Die Worte klangen schroffer, als sie es beabsichtigt hatte. Noch immer war sie von Arscotts Verhalten erschüttert.
    „Ich hatte keine Wahl“, erklärte Arscott. Trotz seines gefassten Tonfalls entging ihr nicht der ärgerliche Unterton in seiner Stimme. „Sie waren zu dritt. Und meine Pistole hatte eine Fehlzündung.“
    „Aber ich hörte…“
    „Ich feuerte die Muskete ab“, sagte Arscott. „Die Pistole hatte den Fehlschuss. Damit konnte ich die beiden verbleibenden Männer nicht schrecken. Nur ein Kampf Mann gegen Mann war möglich.“
    „Dafür werde ich immer dankbar sein“, sagte Desirée. Ein Missklang zwischen sich und ihrem Verwalter war das Letzte, was sie wollte. „Es ist dunkel. Gehen wir ins Haus.“

2. KAPITEL
    Newgate
    Dienstag, den 4. September 1666
    „Feuer! Feuer! Feuer!“
    „Die Papisten haben London angezündet!“
    „Nein! Höllenfeuer vernichten die sündhafte Stadt!“
    „Die Franzosen sind schuld! Sie haben Feuerbälle in die Häuser geworfen!“
    „Das ist Gottes Strafe für die Sünden des Hofes…“
    „Die Holländer rächen sich für unseren Sieg!“
    „St. Paul’s brennt!“
    „ Wir alle werden brennen!“
    Mit grimmigem Gesicht lauschte Jakob dem Aufruhr, der um ihn herum stattfand. Er war in Newgate und wartete auf den nächsten Gefangenentransport zum Old Bailey. Im Gefängnis war es niemals still, aber jetzt bildeten die Rufe seiner Mitgefangenen eine wahre Kakophonie.
    Newgate war nicht nur ein Gefängnis, sondern auch eines der sieben alten Tore, die nach London führten. Seine beiden Türme aus massivem Stein erhoben sich rechts und links der Newgate Street. Jeden Tag strömten Menschen hier durch, in die Stadt hinein oder wieder hinaus. Seit zwei Tagen war allerdings der normale Verkehr zum Erliegen gekommen. Die gewöhnlichen

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