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Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Titel: Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thornton
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der Godwins.
    Benjamin war für die drei Kutschen verantwortlich, mit denen andere bewegliche Habe fortgeschafft wurde. Er sorgte zur gleichen Zeit für den größten Teil der Dienerschaft, wozu auch Lucy gehörte, Desirées persönliche Zofe. Es hatte hitzige Gespräche darüber gegeben, ob Desirée in dem überladenen Kahn oder in der Kutsche besser aufgehoben wäre. Eine Entscheidung war nicht getroffen worden. In der allgemeinen Verwirrung durften beide Männer davon ausgehen, dass ihre Herrin sich in der Obhut des jeweils anderen befand.
    Obwohl sie Angst hatte, ihr Heim zu verlieren, hatte Desirée eigentlich gar nicht zurückbleiben wollen. Im Grunde war sie einfach nur nicht fortgegangen. Sie fragte sich, ob sie damit vielleicht einer Familientradition entsprach: Bei Gefahr lief ein Godwin nicht davon. Vor zweiundzwanzig Jahren hatte ihre Mutter dasselbe getan. In Abwesenheit des Earls hatte die Countess ihr Haus fünf Wochen lang gegen die Royalisten verteidigt. Nicht einmal die Verwundung ihrer Tochter hatte sie zum Aufgeben veranlasst. Erst die Ankunft von Streitkräften der Parlamentarier unter Führung von Desirées Vater hatte der Belagerung ein Ende gesetzt.
    Der böige Ostwind presste die Röcke gegen ihre Schenkel, in ihrem zerzausten Haar verfing sich Asche, die durch die Luft wirbelte. Überall im Garten lagen Trümmerteilchen umher. Ein Stück Papier blieb kur kurz an einem Hochbeet haften. Es streifte Desirées Gesicht, ehe es wieder gen Himmel schwebte.
    Während der ganzen vergangenen Nacht hatte sie zugesehen, wie das Feuer den Himmel erhellte. Sie hatte die roten Flammen beobachtet, die wie Schlangen über die Dächer züngelten und sich um die Kirchen und Türme wanden. Nur selten hatte sie die überfüllten Straßen der Stadt besucht, aber oft hatte sie sich vorgestellt, dort entlangzugehen. Der Gedanke, dass ganz in ihrer Nähe so viele Menschen lebten, hatte ihr immer gefallen. Sogar den lauten, deftigen Flüchen der Fährmänner, die auf der Themse ihrem Gewerbe nachgingen, hatte sie gern zugehört.
    Jetzt wurde London vor ihren Augen vernichtet. Und der Wind trieb die Flammen bedrohlich nahe auf Godwin House zu. Sie war fast sicher, dass die Fleet Street bereits brannte. Die ganze Nacht über hatte sie gebetet, dass der Wind sich legen und die Flammen ersticken möge. Doch jetzt schien es unvermeidlich, dass das Feuer auch ihren Stadtteil Strand erreichte. Es war Zeit zu gehen. Sie drehte sich um – und schrie entsetzt auf.
    Drei Schritte von ihr entfernt stand Jakob Smith, ein großes, rußbedecktes Ungeheuer mit wildem Blick. Sie war fest davon überzeugt, dass er gekommen war, um sich zu rächen, und einen Moment lang war sie vor Schreck wie gelähmt.
    Er verzog das Gesicht, sie hörte einen wütenden Schrei, dann machte er einen Schritt auf sie zu.
    Sie wich zurück und fiel rücklings in ein Kräuterbeet.
    Er sprang ihr nach.
    Voller Panik rollte sie sich weg und stieß gegen die Brüstung. Der Aufprall presste ihr die Luft aus den Lungen, und sie rang nach Atem, hörte ihn fluchen.
    „Was zum Teufel macht Ihr hier?“, stieß er hervor und beugte sich über sie.
    Desirée antwortete nicht. Sie versuchte, sich aufzurichten, den Schlüssel fest umklammert. Viel war es nicht, aber eine andere Waffe besaß sie nicht. Selbst ein Scheusal wie Jakob war nicht unverwundbar. Wenn sie nur seine Schwachstelle finden könnte…
    Abrupt rückte er von ihr ab und damit außer Reichweite. Aus rot geränderten Augen sah er sie an.
    „Wo sind Eure Männer?“, rief er.
    „Was?“ Die Frage hatte sie nicht erwartet.
    Zu spät begriff sie, dass er nur sichergehen wollte, von niemandem gestört zu werden, wenn er Rache nahm.
    „ För bövelen!“, rief er aus. „Am Sonntag verfügtet Ihr wenigstens über eine kleine Armee, die Euch beschützen konnte – einige schienen Euch sogar treu ergeben zu sein. Heute treffe ich Euch allein und wehrlos an, wie eine Frucht, die reif ist, gepflückt…“
    „Nicht von Euch!“, rief Desirée zurück, viel zu wütend, um Angst zu empfinden. „Wenn ich sterbe – dann sterbt Ihr zuerst!“
    Sie versuchte, ihre Absätze in den Boden zu stemmen, um sich an der Brüstung aufrichten zu können, doch ihr Fuß verfing sich in ihren Unterröcken. Ehe sie sich befreien konnte, fiel etwas Großes, Brennendes vom Himmel herab. Der Wind trieb den zuckenden Feuerball über das Dach, bis er sich zwischen Desirées Röcken und der Wand verfing.
    Knackend und zischend

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