Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217
schließlich. In seiner Stimme lag etwas, das sie nicht deuten konnte, aber sie fühlte es bis tief in ihr Inneres.
„Hast du denn …“ Sie unterbrach sich.
Sie hörte, wie er tief Luft holte, dann küsste er leicht ihre Stirn. „Schwedisch ist die Sprache meines Herzens, min älskade“, murmelte er und streichelte mit den Lippen ihre Haut. „Bis zu dem Tag, an dem ich um deine Hand bat, wusste ich es selbst nicht. Jäg älskar dig. Vill ni gifta er med mig?“ Dann übersetzte er für sie. „Ich liebe dich. Willst du mich heiraten?“
Einen Augenblick lang stand sie ganz still. Dann schlang sie die Arme um seine Taille und lehnte sich an ihn, nahm seine Worte ganz in sich auf. So lange Zeit war sie fest davon überzeugt gewesen, niemals von einem Mann geliebt zu werden. Es dauerte eine Weile, bis sie ganz begriff, was er da gesagt hatte. Bis ihr Herz überströmte vor Freude, weil sie liebte und wiedergeliebt wurde.
Er streichelte ihr Haar und küsste ihre Schläfe.
„Heißt das – ja?“, fragte er an ihrer Wange. „Hm, min älskade?“
Als sie den Kopf hob, lächelte sie. Sie glaubte, dass er es schon wusste, erkannte es an seinem Tonfall und an der Art, wie er sie festhielt.
„Vielleicht …“ Sie hob eine Hand und streichelte seine Wange, dann zeichnete sie mit dem Finger seine Braue nach.
„Was denkst du jetzt?“ Er hielt sie fester. „Desirée?“, drängte er, weil sie noch zögerte.
„Glaubst du …“ Es fiel ihr so schwer, offen darüber zu sprechen, aber eine erneute Zurückweisung würde sie nicht ertragen. „Könntest – könntest du es über dich bringen, in Zukunft nicht mehr…“
„Was nicht mehr?“ Er wirkte erstaunt und – was noch? Verlegen? Gekränkt? „Was habe ich an mir, das du nicht magst?“
„Was du an dir hast?“, fragte sie verwirrt.
„Eine Gewohnheit, irgendeine Eigenschaft, die dich stört?“, erkundigte er sich angespannt. „Der Grund, warum du mich so lange Zeit auf Abstand hieltest. Was ist es?“
„Nicht du!“, rief sie aus. „Na ja, vielleicht ein wenig“, gab sie dann zu, nachdem sie darüber nachgedacht hatte. „Nur hast du dich so schnell an mein Gesicht gewöhnt, da dachte ich nicht…“
„Was willst du mir sagen?“, unterbrach er sie.
„An die Narbe auf meinem Bein habe ich überhaupt nicht gedacht, bis du sie so abscheulich fandst“, flüsterte sie und klammerte sich an seinem Überrock fest, voller Angst, er würde von ihr weggehen, jetzt, da sie ihn an ihre Entstellungen erinnert hatte.
„Abscheu?“, fragte er verständnislos. „Welche Abscheu?“
Vor Verlegenheit wurde Desirée dunkelrot. Und sie begann sich zu ärgern. Wie konnte er es wagen zu behaupten, er wüsste nicht, wovon sie sprach, nachdem er sie so verletzt hatte? Sie entzog sich ihm.
„Du weißt, was ich meine“, sagte sie. „Ich habe es gefühlt. Beleidige mich nicht, indem du behauptest, es wäre anders gewesen.“
Jakob stemmte die Hände in die Hüften und starrte an die Decke. Das machte er so lange, dass auch Desirée nach oben blickte, um festzustellen, ob er etwas Bemerkenswertes entdeckt hatte.
„Ich suche nach Geduld“, erklärte er in gequältem Tonfall.
„Geduld?“
„Desirée, nichts an dir erfüllt mich mit Abscheu.“
„Du bist weggegangen! In demselben Augenblick – du hast meine Narbe ertastet und bist weggegangen!“ Sie verkreuzte die Arme vor der Brust und spürte noch einmal deutlich den Schmerz über seine Zurückweisung.
„Nein.“ Er seufzte. „Es tut mir Leid“, sagte er. „Es tut mir sehr Leid. Es war nie meine Absicht, dir wehzutun oder dich glauben zu machen, dass ich deswegen gegangen bin. Ich dachte daran, wer du bist. Es war nicht Abscheu. Angst vielleicht. Ich begehrte dich, aber ich war noch nicht bereit für das, was unvermeidlich folgen würde, wenn ich geblieben wäre.“
„Du willst gar keine Frau?“ Schmerzerfüllt sah Desirée ihn an. „Du willst mich nicht zur Frau?“
„Ich will dich. Ich habe es doch gerade gesagt, oder?“, erwiderte er mit einem Anflug von Unmut. „Ich war nicht sicher, ob ich in England bleiben wollte.“ Seine Stimme wurde sanfter. „Nie hätte ich gewollt, dass du glaubst, ich wäre wegen deiner Narbe gegangen. Mir ist gar nicht der Gedanke gekommen, dass du das meinen könntest.“
„Nein?“, flüsterte sie, noch immer nicht ganz überzeugt.
„Nein.“ Mit einer Hand umfasste er ihr Gesicht und rieb mit dem Daumen über die Narben an ihrer Wange. „Schon
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