Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217
vor langer Zeit habe ich dir gesagt, dass ich deine Narben gar nicht bemerke“, erinnerte er sie.
„Ja.“ Sie biss sich auf die Unterlippe, damit sie aufhörte zu zittern, aber trotzdem strömten ihr Freudentränen in die Augen, weil sie seiner Versicherung zu glauben begann.
„Du hättest daran denken sollen, min älskade“, schimpfte er leise. „Wie kannst du von mir erwarten, dass ich weiß, was du denken könntest – wenn ich darauf doch niemals kommen konnte?“
„Vermutlich konntest du das wirklich nicht.“ Sie klammerte sich an seinen Überrock und lächelte ihn durch ihre Tränen hindurch an, als sie sich gestattete, ihm zu glauben.
„Natürlich kann ich das nicht.“ Leicht strich Jakob mit dem Daumen über ihre Unterlippe, dann neigte er den Kopf, um sie zu küssen. In seinem Kuss lag so viel Zärtlichkeit, dass kein Platz mehr blieb für Zweifel. Erleichterung und Freude durchströmten sie. Ihre Narben störten ihn nicht. Überhaupt nicht. Sie schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn mit wachsendem Verlangen, bis sie beide atemlos waren.
„Dann hast du also beschlossen, in England zu bleiben?“, fragte sie ein paar Minuten später, während ihr Kopf an seiner Schulter ruhte. „Oder werden wir nach Schweden gehen?“
„Wir bleiben in England. Würdest du mitkommen nach Schweden, wenn ich dich darum bitte?“ Ihre Frage schien ihn überrascht zu haben.
„Natürlich. Als deine Gemahlin gehe ich dorthin, wo du hingehst. Bleibst du hier, um deinem Großvater eine Freude zu machen?“ Sie sah zu ihm auf.
„Nein, er ist nicht wichtig.“
„Lord Swiftbourne ist nicht wichtig?“ Die Vorstellung erschreckte Desirée.
„Das erkannte ich an dem Tag, an dem Godwin House brannte“, sagte Jakob. „Jahrelang hatte ich mich gefühlt, als fände mein Leben im Schatten meines späteren Erbes statt. Jede wichtige Entscheidung fällte ich im Hinblick darauf. Nicht mit der Absicht, Swiftbourne einen Gefallen zu tun ….“
„Sondern um ihm zu zeigen, dass du von ihm unabhängig bist“, sagte Desirée.
„So ähnlich. Aber als Arscott dich entführte – als dein Haus brannte, erkannte ich, dass alles sich geändert hatte. Es gab …“ Er machte eine Pause. „Es gab etwas viel Wichtigeres in meinem Leben. Jetzt sag es!“, verlangte er plötzlich. „Ich habe vor dir meine gesamte Seele bloßgelegt. Sag es!“
„Ich liebe dich!“, gestand sie mit Tränen in den Augen.
Sie hörte, wie er tief Luft holte und dann einen langen Seufzer ausstieß. Mit geschlossenen Augen klammerte sie sich an ihn, genoss seine Stärke, seine Wärme und seine Liebe. Nach einer Weile löste er sich behutsam von ihr und legte die Hände auf ihre Schultern. Sie fühlte, wie er ihre Stirn küsste.
„Dann lass mich dir zeigen, wie sehr ich dich liebe, min älskade.“ Er küsste ihre Schläfe, und sie fühlte seinen warmen Atem auf ihrer Haut. „Und danach wird es keinen Platz mehr für Zweifel geben.“
„Du willst es mir zeigen?“, flüsterte sie, gefangen in den Gefühlen, die seine Zärtlichkeit in ihr erweckte. „Oh. Du willst mich lieben – jetzt?“
„Ich wollte dich immer lieben. Von dem ersten Augenblick an, als ich dich sah…“
„Das stimmt nicht.“ Trotz ihres neu gewonnenen Selbstvertrauens glaubte Desirée das nicht. „Du wolltest mich nur entführen.“
„Dich beschützen“, korrigierte er sie und streichelte dabei ihren Hals.
„Mich zu beschützen war für dich nur die Ausrede für ein Abenteuer, das dich von deinem Großvater wegführte“, sagte sie, obwohl seine federleichten Berührungen schon ihren Widerstand schwächten. Wer hätte geahnt, dass ihr Hals so empfindlich sein konnte?
„Vielleicht auf dem Boot, als ich – als ich mich dir in die Arme warf.“ Sie musste die Luft anhalten, weil er sie unterhalb des Ohres küsste. Wie sollte sie klar denken, wenn er so entzückende Dinge mit ihr machte? „Aber nicht auf dem Dach.“
„Auf dem Dach“, wiederholte er, obwohl seine Stimme erstickt klang. Sie genoss das prickelnde Gefühl, das seine Worte auf ihrer Haut hervorriefen. „Sogar als du mir den Rücken zukehrtest, begehrte ich dich. Du hast einen sehr verführerischen Nacken.“
„Tatsächlich? Mein Nacken?“ Etwas verspätet begriff Desirée, was er gerade gesagt hatte. „Du meinst, ich bin verführerischer, wenn man mich von hinten sieht?“ Das war nicht ganz das, was sie hören wollte, daher versuchte sie, sich aus seinen Armen zu lösen.
„Du bist
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