Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217
Larksmere House an. Mein Vater war fort, aber meine Mutter führte die Verteidigung beinahe fünf Wochen an, bis er zurückkehrte. Arscott war dabei. Zwar war er einer der jüngsten, doch zugleich der beste Scharfschütze.“
„Ein Scharfschütze!“, rief Jakob aus.
„Mutter sagte oft, Arscott sei der beste Scharfschütze, den sie hätte“, erklärte Desirée mit einem Anflug von Stolz, weil sie daran dachte, wie ihre Mutter die langen Wochen der Belagerung durchgehalten hatte.
„Ein gefährlicher Mann“, sagte Jakob. „Nach den Ereignissen am Samstag zu urteilen, würde ich sagen, seine Treffsicherheit ist so gut wie eh und je.“
„Er ist nur für jene gefährlich, die versuchen, seinen Freunden zu schaden“, wandte Desirée ein, der der kritische Unterton in seiner Stimme nicht entgangen war.
„Zweifellos besitzt er Eure Loyalität“, meinte Jakob, „und wenn ich richtig urteile, auch Eure Bewunderung. Freut Ihr Euch darauf, seine Gemahlin zu werden? Habt Ihr vielleicht schon seit Jahren davon geträumt, dass er Euch in seine starken Arme nimmt und…“
„Seid still!“ Vor Verlegenheit errötete Desirée. „Sprecht nicht von solchen Dingen!“
Sie sprang aus dem Bett und eilte zur Tür. Jakobs Anspielung ließ sie sich innerlich winden. Niemals hatte sie davon geträumt, Arscott zu küssen.
Von hinten schlang Jakob die Arme um sie. Sie versuchte sich zu wehren, er hielt indes ihre Ellenbogen fest.
„Hat er Euch geküsst?“, flüsterte Jakob ihr ins Ohr. „Hat er Euch in den Armen gehalten und Euch Liebesworte zugeflüstert?“
„Nein! Natürlich nicht! Wie könnt Ihr so grob sein?“
„Ich bin überhaupt nicht grob.“
Jakob hob sie hoch und trug sie zurück zum Bett. „Ich habe Euch geküsst“, erklärte er zufrieden. „Es hat Euch gefallen. Werdet Ihr heute Nacht von meinem Kuss träumen, älskling?“
„Ihr seid ein unverschämter Grobian! Was werdet Ihr mit mir machen?“ Wütend hämmerte Desirée gegen seine Schultern.
„Das ist eine sehr provokante Frage.“ Er legte sie aufs Bett und folgte ihr mit einer eleganten Bewegung. „Was soll ich denn mit Euch machen?“
Desirée stellte fest, dass sie rücklings auf dem Bett lag, Jakob zu ihrer Rechten. Seine Hand ruhte links von ihr auf der Matratze. Auf diese Weise war es ihr unmöglich, diesem innigen Kontakt zu entkommen.
„Überhaupt nichts sollt Ihr mit mir machen!“, platzte sie heraus. Sie versuchte, ihren Arm zu befreien, um ihn noch einmal zu schlagen. „Ihr seid ein garstiger, lüsterner…“
Desirée zog ein Knie hoch in der Absicht, ihn zwischen die Beine zu treffen.
Offensichtlich hatte er mit diesem Vorgehen gerechnet. Indem er sich auf sie rollte, presste er ihre Beine gegen die Matratze.
„Habt Ihr jemals erwogen, Eure weiblichen Reize einzusetzen, um von einem Mann das zu bekommen, was Ihr wollt – anstatt ihn zu beleidigen?“, fragte Jakob und rückte vorsichtig ein Stück von ihr ab.
„Natürlich nicht! Ich habe keine …“ In der Dunkelheit errötete Desirée. „Niemals würde ich mich so weit herabbegeben, dass ich Eurer Eitelkeit schmeichle!“, fuhr sie ihn an.
„Mir scheint, Ihr unterschätzt Eure Möglichkeiten, älskling!“, erwiderte er sanft.
„Ich.“ Desirée holte tief Luft. Nie zuvor war ihr der Gedanke gekommen, dass sie über weibliche Reize verfügte, die sie einsetzen könnte. Machte Jakob sich über sie lustig? Oder meinte er wirklich …?
Sie verdrängte die Antwort auf diese Frage, um sich nicht noch angreifbarer zu machen.
„Ich meinte – was werdet Ihr tun, damit ich wieder nach Hause komme?“, fragte sie förmlich und drehte sich zur Seite, so dass sie ihn in der Dunkelheit sehen konnte. „Und wie wollen wir den Mann finden, der Potticary engagiert hat?“
„Hmm.“ Jakob spähte in die Dunkelheit und schien über das Problem nachzudenken.
„Was heißt das – hmm?“, fragte Desirée ungeduldig. „Für mich ist es wichtig herauszufinden, wer mich entführen lassen und heiraten will. Wenn Euch nicht einfällt, wie wir ihn finden können, dann wird ganz bestimmt Arscott…“
„Ich werde mit Potticarys Bruder sprechen“, sagte Jakob. „Zwar hat Potticary mir nicht alles erzählt, aber ich hoffe, dass er seinem Verwandten mehr vertraute.“
„Nun, das klingt vernünftig“, stimmte Desirée zu, nachdem sie einen Moment darüber nachgedacht hatte. „Mich könnt Ihr morgen nach Kingston bringen und dann den Bruder
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