Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217
suchen.“
„Kingston?“
„Dort habe ich ein Haus. Arscott und die anderen sind heute dorthin gefahren.“
„Aha. Nur habe ich nicht vor, direkt nach Dover zu fahren“, erklärte Jakob nachdenklich. „Zuerst muss ich nach London zurück. Aber hier werdet Ihr sicher sein…“
„Auf keinen Fall werde ich hier bleiben!“
„Dann werdet Ihr mich nach London begleiten müssen“, schlussfolgerte er. „Morgen werden wir den Kahn des Dukes nehmen.“
„Ich könnte zurückkehren nach Godwin House“, meinte Desirée und wünschte sich plötzlich, wieder nach Hause zu kommen.
„Dort bleiben könnt Ihr nicht“, mahnte Jakob. „Aber wir können unterwegs vorbeischauen.“
„Oh Gott, vielleicht ist es abgebrannt.“ Desirée hatte plötzlich Angst vor dem, was sie dort vorfinden könnte.
„Vielleicht aber auch nicht.“
Jakob beugte sich vor, und sie fühlte, wie seine Lippen ihre Stirn berührten. Sie hatte ihr Möglichstes getan, um nicht auf die interessanten und in der Tat auch sehr angenehmen Empfindungen zu achten, die seine Nähe in ihr weckte. Jetzt konzentrierte sie ihre Aufmerksamkeit ganz und gar auf Jakob. Ohne es zu merken, seufzte sie.
„Keine Sorge, älskling“, sagte Jakob leise. „Vielleicht müsst Ihr ein paar Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen, aber bald schon werdet Ihr zu Hause sein – wenn nicht in London, so doch in Kingston – und wieder in Eurem Garten arbeiten.“
„Was heißt das – älskling?“, fragte sie. „Ist das Schwedisch?“
„Ja. Es bedeutet ‚anstrengendes Frauenzimmer‘“, erwiderte er ohne Zögern.
„Anstrengendes Frauenzimmer?“ Empört hob sie den Kopf.
Sein Gesicht war nicht deutlich zu erkennen. Da er ihre Arme nicht mehr festhielt, berührte sie mit den Fingerspitzen seinen Mund. Genau wie sie es vermutet hatte: Der Kerl lächelte! Ihr Herz schlug schneller, als sie begriff, dass er sie neckte. Sie fragte sich, was das Wort wohl wirklich bedeutete.
„Von jetzt an dürft Ihr mich nur noch ein einer Sprache beleidigen, die ich verstehe“, erklärte sie.
Er küsste ihre Finger, und sie spürte ein Prickeln ihren ganzen Arm hinauf.
„ Mais oui, ma chère“, entgegnete er auf Französisch.
„Genau so wenig bin ich Euer französischer Schatz.“ Doch sie widersprach nur halbherzig. Hatte er dasselbe eben auf Schwedisch zu ihr gesagt? Überdies in einer Sprache, die seinem Herzen gewiss näher stand als das Französisch der Soldaten?
Er lachte leise und rollte sie beide herum. Desirée lag nun auf dem Rücken und blickte hinauf zu seiner dunklen Silhouette, als er sich über sie beugte. Das Bett war so viel bequemer als der Fußboden vorhin. Sie war verwirrt, aufgeregt – und sehr unsicher. Eigentlich stritten sie nicht. Nicht richtig. Wollte er sie noch einmal küssen? Hier in dem dunklen Schlafgemach?
Sie umklammerte seinen weiten Ärmel. Obwohl sie vorhin so wütend auf ihn gewesen war, dachte sie jetzt nicht einmal im Entferntesten daran, ihn wegzuschieben. Verlegen befeuchtete sie sich die Lippen, während die Erregung ihr die Kehle zuschnürte.
Jakob neigte den Kopf, und sie fühlte seinen Atem auf ihrer Haut. Sein Haar fiel über ihr Gesicht, als er sie auf die Wange küsste. Ihr stockte der Atem. Behutsam tastete er sich in der Dunkelheit vor, bis er ihre geöffneten Lippen fand.
Endlich küsste er ihren Mund und strich mit der Zunge über ihre Unterlippe. Ohne sich dessen bewusst zu sein, seufzte Desirée tief. Es war schön, seine Lippen auf ihren zu spüren und sein Gewicht, das sie sanft in die Matratze presste. Er schob seine Zunge tiefer in ihren Mund, streifte die Innenseite ihrer Lippe. Ihr Herz schlug schneller. Sie umfasste seinen Kopf und grub ihre Finger in sein dichtes, schweres Haar.
Sein Kuss wurde nun verlangender, glühend und leidenschaftlich. Während er mit der Zunge weiter ihren Mund erforschte, fühlte sie eine bisher unbekannte Erregung. Nichts auf der Welt zählte mehr, nur noch Jakob – und doch empfand sie alles um sie herum intensiver als je zuvor. Ihre Lippen prickelten, ihr Herz schlug immer schneller, heiß pulsierte das Blut in ihren Adern.
Sie erwiderte seinen Kuss, zögernd zunächst, dann immer lustvoller, wagte es, seine Zunge mit ihrer zu berühren, versuchte, seine Lippen zu lecken, wie er es bei ihr getan hatte, und er stöhnte leise. Vorsichtig schob er seinen muskulösen Schenkel zwischen ihre Beine, wobei ihre weiten Röcke ihm im Weg waren. Er küsste ihre Wange, dann ihre Kehle und
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