Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
Vom Netzwerk:
packte das Spiegelfon weg, drückte Trischa an sich und wagte den kontrollierten Absturz. Sie hätte wie am Spieß gebrüllt, hätte er sie nicht mit Gesicht gegen seine Brust gepresst. Dabei konnte er ihr die Panik kaum verdenken. Unmittelbar über ihnen schlugen Geschosse ins Dach ein, die Schüsse knallten in ihren Ohren und ein Regen von Gesteinssplittern prasselte auf sie nieder, während sie in atemberaubender Geschwindigkeit in die Tiefe schlitterten.
    „Festhalten!“, befahl Haul, als er über den Rand des Dachs rutschte und beide Hände brauchte, um sich mithilfe der Dachrinne auf einen Balkon auf der anderen Straßenseite zu schwingen.
    Trischa gehorchte ausnahmsweise, ihr blieb auch nicht viel anderes übrig, während sie durch die Luft flogen. Als sie auf dem Balkon landeten, riss Hauls Ärmel, an dem sich Trischa festgekrallt hatte. Sie verlor den Halt, wurde zur Seite geschleudert und schlug mit dem Kopf gegen ein Stück Mauer. Haul erschreckte sich fast zu Tode, als das Mädchen schlaff zu Boden sackte und eine Blutlache unter ihrem Kopf entstand. Er tastete Trischas Schädel ab und fühlte nach ihrem Puls. Sie war ohnmächtig, doch sie schien nicht lebensbedrohlich verletzt zu sein.
    Die Soldaten auf der Straße gaben jetzt Warnschüsse ab und forderten ihn auf, sich zu ergeben. Gleichzeitig umstellten sie das Haus, zu dem der Balkon gehörte. Haul warf einen kurzen Blick durch die Balustrade in die Tiefe, um die Anzahl seiner Feinde abzuschätzen. Es waren viele. Aber es waren nicht genug, um ein Super-Gespenst an der Flucht zu hindern. Das hoffte er zumindest. Kurzentschlossen trat er die Balkontür ein, warf Trischa über seine Schulter und sprang ins Innere des Hauses.
     
    Maria und Gerald verspäteten sich. Das brachte Ritter Gangwolf in die unangenehme Lage, im Trophäensaal alleine mit Grohann herumzustehen. Nicht ganz alleine, es waren ja außer ihnen noch zwei Maküle da, die rechts und links vom Spiegel Wache standen, doch so richtig prickelnd war deren Gesellschaft auch nicht.
    „Sie wissen nicht, wo Gerald sein könnte?“, fragte Grohann.
    „Nein, ich habe ihn seit unserer Morgenandacht nicht mehr gesehen. Er verschwand, kurz nachdem Maria die Bibliothek verlassen hat.“
    „Dann sind sie also zusammen unterwegs.“
    „Erst Scarlett, jetzt Maria – der Junge hat’s ja faustdick hinter den Ohren“, sagte Ritter Gangwolf, in der Absicht einen Witz zu machen, doch für amüsante Bemerkungen dieser Art hatte niemand der Anwesenden einen Sinn.
    „Etwas stimmt nicht“, brummte Grohann und sah sich suchend im Trophäensaal um. Er fand aber nichts, was ihn klüger machte.
    Nach fünf Minuten unangenehmen Schweigens räusperte sich Ritter Gangwolf und meinte:
    „Ich nehme an, wir verschieben die Inspektion der Türen?“
    „Wir müssen wohl ohne Türen auskommen. Wir treffen uns in zehn Minuten in der Bibliothek.“
    „Um was genau zu tun?“, fragte Ritter Gangwolf wenig begeistert.
    „Eine Liste aller Türen anzulegen, die Sie jemals geschaffen haben. Und wehe, Sie verschweigen mir auch nur eine einzige davon!“
    „Ach ja, und was würde dann passieren?“
    „Falls Sie es noch nicht begriffen haben: Von all diesen Türen gibt es funktionierende Spiegelbilder in der Spiegelwelt. Wir müssen herausfinden, ob unsere Feinde sich durch diese Türen Einlass verschaffen können. Sobald sie die Zeichen von Tann entschlüsselt haben, werden sie über all diese Türen Bescheid wissen, sie finden und womöglich auch benutzen können!“
    Ritter Gangwolf nickte und setzte zu einer Erwiderung an, von der er annahm, dass sie den Steinbock-Zauberer erzürnen würde. Unglücklicherweise.
    „Sie erwähnten heute Morgen Dorn von Gorginster …“
    „Ja, Ritter Gangwolf? Warum fragen Sie?“
    „Nun ja. Er weiß von einer Tür. Die ich geschaffen habe.“
    Ritter Gangwolf war ein großer Mann, doch Grohann war größer. Er warf einen unangenehm dunklen, von fremdartiger Magie aufgeladenen Schatten in den sonnigen Trophäensaal und Ritter Gangwolf ertappte sich dabei, dass er von diesem Schatten nicht berührt werden wollte. Von Magikalie verstand Ritter Gangwolf wie alle übrigen Erdenkinder nicht viel, doch er wusste wohl, wenn er es mit anderen magischen Kräften zu tun hatte. Natürlichen Urkräften, die aus der Erde, dem Wasser oder dem Himmel kamen.
    In dem Wald, in dem Gangwolf damals mit seiner Schwester die Spinnenfrau getroffen hatte, gab es noch viel von dieser natürlichen Magie der

Weitere Kostenlose Bücher