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Feuersee

Titel: Feuersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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mein Leben! Du hast mich vor dem Drachen gerettet, auf
Aria …«
    Der Patryn holte röchelnd Atem. Er öffnete
die
Augen, streckte die Hand aus und faßte nach Alfreds Gewand
– der von Tomas
geliehenen Staatsrobe. »Sei still und hör zu. Eins
kannst du – für mich tun –
Sartan. Du mußt es versprechen! Schwöre!«
    »Ich – ich schwöre.«
Alfred konnte nichts
anderes sagen, der Patryn war dem Tode nahe.
    Haplo sprach nicht gleich weiter, er mußte erst
neue Kräfte sammeln. Die geschwollene Zunge glitt
über die aufgeplatzten, mit
einer merkwürdigen schwarzen Substanz verkrusteten Lippen.
»Sie dürfen mich
nicht – aufwecken. Verbrennen! Du mußt –
verbrennen!« Sein Blick suchte Alfreds
Gesicht. »Hast du – verstanden?«
    Langsam, aber entschieden schüttelte Alfred den
Kopf. »Ich kann dich nicht sterben lassen.«
    »Sei verflucht!« stieß Haplo
hervor. Die
schwache Hand löste ihren Griff und gab Alfred frei.
    Der Sartan zeichnete die Runen in die Luft und
begann zu singen. Sein einziger Zweifel, seine einzige
Befürchtung war: Würde
seine Magie bei einem Patryn wirken?
    Hinter sich vernahm er wie das Echo seiner
eigenen Worte den leise gesprochenen Satz: »Ich lasse dich
nicht sterben!« Dann
hörte er Gesang, der seinem glich, doch er war so von seinem
eigenen Tun in
Anspruch genommen, daß er nicht weiter darauf achtete.
    »Sei verflucht!« wiederholte Haplo in
ohnmächtiger Wut.
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Kapitel 27
Die Katakomben,
Abarrach
    Nach seinem ersten Zusammentreffen mit Haplo auf
Arianus war Alfred bemüht, so viel wie möglich
über die Patryn, den alten
Feind, in Erfahrung zu bringen. Die frühen Sartan waren
penible Chronisten
gewesen, und Alfred mußte sich im Archiv des unterirdischen
Mausoleums von
Drevlin durch Berge von Aufzeichnungen, Abhandlungen und Berichten
hindurcharbeiten. Er suchte insbesondere nach Informationen
über die Patryn
selbst und das Konzept ihrer Magie. Die Suche war nicht sehr ergiebig,
denn die
Patryn verstanden es, ihre Geheimnisse zu bewahren. Doch ein Text hatte
schon
damals sein Interesse geweckt und kam ihm jetzt wieder in den Sinn:
    Das Konzept des Kreises ist der Schlüssel zum
Verständnis der Patrynmagie. Der Kreis bestimmt nicht nur die
Runen, die sie in
ihre Haut tätowieren sowie deren Struktur, sondern
beeinflußt als Leitmotiv
jede Facette ihres Lebens – das Verhältnis zwischen
Körper und Geist, die
Beziehung zwischen Liebenden, Familien, der Gemeinschaft. Ein Bruch des
Kreises
ist um jeden Preis zu vermeiden.
    Die Sartan wie auch andere, die Kontakte zu
Patryn hatten und ihre Kälte, Grausamkeit und Herrschsucht
kennen, sind immer
wieder erstaunt über die unbedingte Loyalität dieser
Leute gegenüber
Angehörigen ihres eigenen Volkes (und nur ihres eigenen
Volkes!). Für jemanden,
der das Konzept des Kreises begreift, ist diese Loyalität
jedoch nicht
überraschend. Der Kreis bewahrt die Stärke der
Gemeinschaft, indem er die Gemeinschaft
gegen all jene abschirmt, die die Patryn als ihnen unterlegen
betrachten. (Es
folgte irrelevantes Material, die Magierin persönlich sowie
ihre
fehlgeschlagene Affäre betreffend. )
    Jede Krankheit oder Verletzung eines Patryns
wird als Bruch des Kreislaufs zwischen Körper und Geist
aufgefaßt, daher zielen
ihre Heilmethoden hauptsächlich auf die Wiederherstellung
dieses Kreislaufs ab.
Dies kann bewirkt werden von dem Kranken oder Verwundeten selbst oder
auch von
einem anderen Patryn. Ein Sartan, der mit dem Konzept vertraut ist,
könnte
möglicherweise ebenfalls dazu in der Lage sein, doch es ist
äußerst zweifelhaft
1. ob der Patryn es dulden würde und 2. ob selbst ein Sartan
bereit wäre,
soviel Erbarmen und Mitleid einem Feind gegenüber
aufzubringen, der keine
Bedenken hätte, sich auf der Stelle umzuwenden und ihn zu
töten.
    Die Elfenmagierin hatte anscheinend weder für
Patryn noch Sartan große Sympathie empfunden. Als er damals
den Aufsatz las,
war Alfred beleidigt gewesen und überzeugt, daß man
seinem Volk Unrecht tat.
Heute war er nicht mehr so sicher.
    Erbarmen und Mitleid einem Feind gegenüber,
von dem man nichts dergleichen erwarten konnte …
Er hatte über die Worte
hinweggelesen, achtlos, ohne nachzudenken. Jetzt hatte er nicht die
Zeit, sich
damit zu beschäftigen, doch irgendwo in diesem Satz
mußte die Antwort verborgen
sein.
    Die Einheit von Haplos Sein war unterbrochen,
zerstört. Gift, folgerte

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