Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Feuersee

Titel: Feuersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
Vom Netzwerk:
Problem zu lösen: Ich war
schlichtweg in
Ohnmacht gefallen. Die Wegelagerer hatten mich ausgeraubt, aber sonst
unbehelligt gelassen. Und jetzt kann ich diese Anwandlungen nicht mehr
kontrollieren. Es überkommt mich einfach.«
    »Du kannst schon. Du willst nur nicht. Es ist
dir zur Gewohnheit geworden, dich auf diese bequeme Art aus der
Verantwortung
zu stehlen.« Der Patryn deutete mit einer ausholenden
Armbewegung auf das
gleißende Lavameer. »Wenn dich in dieser Welt etwas
überkommt und du in eine
Pfütze fallen solltest, wird das dein letzter Ohnmachtsanfall
gewesen sein!
    Hund, komm her! Wir gehen. Du auch,
›Alfred‹!«
----

Kapitel 9
Glückshafen,
Abarrach
    Das Schiff lag am Pier, die Magie hielt es über
den Magmafluten in der Schwebe. Haplo hatte keine
Befürchtungen, es könnte
gestohlen oder beschädigt werden. Die Runen schützten
es besser, als er selbst
es gekonnt hätte, und verwehrten es jedem Fremden, in seiner
Abwesenheit an
Bord zu gehen. Nicht, daß es aussah, als würde
jemand es versuchen. Kein
Hafenmeister verlangte zu wissen, woher, wohin und mit welcher Ladung;
keine
Schauerleute strömten herbei, um ihre Dienste anzubieten;
keine Matrosen lungerten
herum und musterten träge die Kluft und das Auftreten der
Fremden.
    Der Hund sprang vom Deck auf den tiefergelegenen
Pier. Haplo folgte ihm; er kam fast ebenso geschmeidig und lautlos auf
wie sein
vierbeiniger Gefährte. Alfred lief unschlüssig an der
Reling auf und ab.
    Haplo wollte sich aufgebracht abwenden und
gehen, da raffte Alfred seinen gesamten Mut zusammen, sprang und
landete als
Häufchen Elend auf dem Felsensteg. Er brauchte eine Weile, um
seine Gliedmaßen
zu ordnen, und es sah wahrhaftig so aus, als versuchte er
herauszufinden, was
wohin gehörte. Haplo schaute zu, beinahe willens, dem
Tolpatsch zu helfen.
Endlich hatte Alfred sich aufgerappelt und festgestellt, daß
nichts gebrochen
war, dann setzte er sich in Bewegung.
    Nebeneinander – der Sartan, der Patryn und der
Hund – gingen sie langsam den Pier entlang zum Kai. Haplo
ließ sich Zeit.
Einmal blieb er stehen, um etliche auf der Hafenmauer gestapelte
Warenballen
einer genaueren Prüfung zu unterziehen. Der Hund
beschnüffelte sie von allen Seiten,
während Alfred sie interessiert musterte.
    »Und? Was ist es?«
    »Irgendein Rohmaterial«, antwortete Haplo
und
berührte zögernd einen der Ballen.
»Faserig. Weich. Vielleicht zur Herstellung
von Tuch bestimmt. Ich …« Er verstummte und beugte
sich tiefer über den Ballen,
als wollte er ihn beschnüffeln wie sein Hund. Dann richtete er
sich auf und
deutete mit dem Finger auf eine bestimmte Stelle. »Was
hältst du davon?«
    Es schien Alfred zu verblüffen, um seine Meinung
gefragt zu werden, doch er bückte sich, kniff die Augen
zusammen und bemühte
sich, etwas zu erkennen. »Was denn? Ich kann
…«
    »Sieh genauer hin. Diese Zeichen an der
Seite.«
Alfred stieß beinahe mit der Nase an den Ballen, wurde
blaß und trat rasch
zurück.
    »Nun?« fragte Haplo.
    »Ich – ich bin nicht sicher.«
    »Den Teufel bist du!«
    »Die Zeichen sind verwischt, kaum zu
erkennen.«
    Kopfschüttelnd ging Haplo weiter und pfiff dem
Hund, der glaubte, eine Ratte entdeckt zu haben, und aufgeregt am
unteren Rand
eines Ballens kratzte.
    Die Stadt aus Obsidian war unheilvoll und
bedrückend still. Keine Köpfe reckten sich aus den
Fenstern, keine Kinder
liefen durch die Straßen. Und doch war der Ort unzweifelhaft
einmal mit Leben
erfüllt gewesen, auch wenn es kaum glaubhaft erschien, so nah
an der Magmasee,
deren Hitze und Dämpfe jeden gewöhnlichen Sterblichen
töten mußten.
    Gewöhnliche Sterbliche. Nicht Halbgötter.
    Haplo setzte seine Musterung der verschiedenen
Kisten und Ballen auf dem Kai fort. Gelegentlich hielt er inne,
betrachtete
einen Packen genauer, und manchmal winkte er dann Alfred, der einen
Blick
darauf warf, Haplo anschaute und ratlos mit den Schultern zuckte.
    Nach und nach gelangten sie in die eigentliche
Stadt. Niemand rief sie an, begrüßte sie oder
näherte sich ihnen drohend. Haplo
war mittlerweile sicher, daß auch nicht mehr damit zu rechnen
war, daß sie
einen der Bewohner antrafen. Das Prickeln einiger Runen auf seiner Haut
hätte
ihn auf das Vorhandensein von Leben aufmerksam gemacht, aber seine
Magie tat
nichts weiter, als seine Körpertemperatur zu regulieren und
schädliche
Bestandteile aus der Luft zu

Weitere Kostenlose Bücher