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Feuersee

Titel: Feuersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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See so weit zurückgezogen. Was wird
aus dieser Welt, was wird aus
uns, wenn er völlig verschwunden ist?«
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Kapitel 15
Überlandstraße,
Neue Provinzen,
Abarrach
    Eine offene Kutsche erwartete den Herzog, die
Herzogin und ihre Gäste. Das Gefährt bestand aus
derselben Art von
Grasgeflecht, mit einem glänzenden Lack überzogen und
von so farbenfroher
Bemalung, wie Haplo sie in dem kleinen Ort am jenseitigen Ufer
aufgefallen war.
    »Sehr verschieden von dem Material, das zum Bau
Eures Schiffes verwendet wurde«, sagte Jera, während
sie einstieg und sich
neben Haplo setzte.
    Der Patryn schwieg, doch Alfred tappte mit
gewohnter Begeisterung in die Falle. »Holz meint Ihr? Ja,
Holz ist das übliche
Baumaterial in …« Er merkte, daß er sich
verplappert hatte, geriet ins
Stottern, aber es war zu spät.
    In seiner Vorstellung sah Haplo, erschaffen von
den begeisterten Worten des Sartans, die Bäume von Arianus
grün und golden in
den blauen, sonnendurchtränkten Himmel jener fernen Welt
aufragen.
    Am liebsten hätte er Alfred bei seinem
ausgefransten Hemdkragen gepackt und geschüttelt. Der Ausdruck
ihrer Gesichter
ließ keinen Zweifel daran, daß Jera und Jonathan
dasselbe gesehen hatten; sie
betrachteten Alfred mit unverhohlenem Staunen. Schlimm genug,
daß diese Sartan
wußten oder ahnten, daß sie von einer Welt
stammten, die anders war als ihre.
Mußte Alfred ihnen bildlich vor Augen
führen, um wieviel anders?
    Alfred schwatzte unaufhörlich weiter,
während er
steifbeinig in den Wagen kraxelte, als versuchte er, seinen Fehler
unter einem
Wortschwall zu begraben, doch wie nicht anders zu erwarten, machte er
alles nur
noch schlimmer. Haplo schob unauffällig die Stiefelspitze
zwischen Alfreds
Füße, und prompt verstummte die
    näselnde Stimme, als der unbeholfene Sartan der
Länge nach über Jeras Schoß fiel.
    Der Hund, von dem Tumult in Aufregung versetzt,
beschloß, auch seinen Beitrag zu leisten, und
kläffte wütend das Zugtier an –
ein massiges, bepelztes Geschöpf mit kleinen, schwarzen Augen
und drei Hörnern
auf dem gewaltigen Schädel. Trotz seiner scheinbaren
Schwerfälligkeit war es
flink, wie sich zeigte, als eine krallenbewehrte Tatze blitzschnell
nach dem
Störenfried langte. Der Hund wich geschickt aus,
tänzelte zur Seite und stürzte
sich voll Wonne auf die Hinterläufe des Gegners.
    »He, Pauka! Ruhig! Du, verschwinde!«
    Der Kutscher schlug mit der Peitsche nach dem
Hund, während er sich gleichzeitig bemühte, die
Zügel straff zu ziehen. Das
Pauka versuchte, den Kopf nach hinten zu werfen, um seinen Feind ins
Blickfeld
(und möglichst auch zwischen die Zähne) zu kriegen.
Die Insassen der Kutsche
wurden hin und her geworfen, und die Kutsche selbst drohte jeden Moment
umzukippen.
    Haplo sprang zu Boden. Am Nackenfell zerrte er
den Hund zurück. Jonathan und Edmund liefen zum Kopf des
Paukas.
    »Nehmt Euch vor dem Nashorn in acht!« rief
Jonathan besorgt dem Prinzen zu.
    »Ich kenne mich aus mit diesen Biestern«,
rief
Edmund zurück, griff in das dicke Fell und schwang sich
geschickt auf den
breiten Rücken des Paukas. Nachdem er festen Sitz auf dem
bockenden, wütend
auskeilenden Tier gefunden halte, gelang es dem Prinzen, das gebogene,
spitze
Horn oberhalb der Nase zu packen. Mit einem kräftigen Ruck bog
er den Kopf des
Paukas zurück.
    Die kleinen, glitzernden Augen öffneten sich.
Das Tier schwenkte den Kopf unwillig von einer Seite zur anderen und
hätte den
Prinzen beinahe zu Boden geschleudert, doch Edmund klammerte sich mit
aller
Kraft an das Hörn und riß in einem
günstigen Moment wieder den massigen Schädel
des Paukas zurück. Er beugte
    sich vor, sprach einige beruhigende Worte und
klopfte ihm den Hals. Das Pauka schien zu überlegen und warf
einen tückischen
Blick auf den offenbar vergnügten Hund. Wieder redete der
Prinz auf es ein. Das
Pauka ließ sich überzeugen und verfiel mit dem
Ausdruck beleidigter Würde
wieder in seine vorherige Lethargie.
    Jonathan stieß einen erleichterten Seufzer aus
und eilte zur Kutsche, um nachzusehen, ob einer der Insassen zu Schaden
gekommen war. Der Prinz rutschte vom Rücken des Paukas und
klopfte ihm
begütigend auf den Nacken. Der Wiedergänger hob die
Zügel auf, die ihm
entglitten waren. Alfred wurde aus seiner würdelosen Stellung
befreit, zog
beschämt den hochroten Kopf zwischen die Schultern und fand
nicht genügend
Worte, sich

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