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Feuersee

Titel: Feuersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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ohne Grund die Stadt
Glückshafen angegriffen, die friedlichen Bürger
vertrieben und geplündert …«
    »Das ist eine Lüge!« schrie
Edmund. Der Zorn
hatte die Vernunft besiegt.
    »In der Tat ist es eine Lüge!«
rief auch
Jonathan hitzig. »Meine Frau und ich kommen soeben aus
Glückshafen. Wir können
bezeugen, daß Prinz Edmund die Wahrheit sagt!«
    »Seine allergnädigste Majestät
werden mit
Freuden bereit sein, sich Eure Darstellung des Sachverhalts
anzuhören, Herzog
Felsengard. Herzogin. Man wird Euch benachrichtigen, wenn er geruht,
Euch zu
empfangen«, erklärte der Kanzler.
    »Wir begleiten Seine Hoheit zum Palast«,
sagte
Jonathan bestimmt. »Das wird nicht nötig sein.
Seiner Majestät hat Euren
Bericht erhalten, Herzog. Wir bedauern, für den Transport der
Gefangenen zur Stadt
auf Euren Wagen angewiesen zu sein, aber sobald wir angelangt sind,
habt Ihr
die Erlaubnis Seiner Majestät, Euch auf Eure Besitzungen zu
begeben.«
    »Aber …« Jonathan rang
fassungslos nach Worten.
Diesmal war es an seiner Frau, ihn zur Vorsicht zu mahnen.
    »Liebster, denk an die Ernte«, erinnerte
sie
ihn.
    Er sagte nichts mehr und versank in brütendes
Schweigen.
    »Und jetzt, bevor wir unsere Reise
fortsetzen«,
meinte der Kanzler verbindlich, »wird Seine Hoheit, der
Prinz, Verständnis
zeigen und mir die Kühnheit verzeihen, wenn ich ihn bitten
muß, mir seine Waffe
auszuhändigen. Und die seiner Gefährten ebenfalls.
Ich …«
    Die graue Kapuze, die das Gesicht des Kanzlers
verbarg, wandte sich zum erstenmal in Haplos Richtung. Die Stimme
brach, die
Bewegung des Kopfes erstarrte, der Stoff der Kapuze erzitterte wie
unter einem
heftigen Atemzug.
    Die Runen auf der Haut des Patryns brannten. Was
jetzt! fragte er sich und spannte die Muskeln unter dem
plötzlichen Anhauch
von Gefahr. Der Hund, der sich gelangweilt auf der Straße
ausgestreckt hatte,
sprang auf und stieß ein kehliges Knurren aus. Eins der Augen
des Sumpfdrachen
drehte sich in die Richtung des kleinen Tiers. Die rote Zunge der Echse
schnellte vor und zurück.
    »Ich habe keine Waffen«, antwortete Haplo
und hob
die Hände. »Ich auch nicht«,
schloß Alfred sich ihm mit einer kleinen und
furchtsamen Stimme an, obwohl ihn niemand gefragt hatte.
    Der Kanzler schüttelte sich wie ein Mann, der
unversehens aus einem Schlummer auffährt, in den er ohne es zu
wollen gesunken
ist. Mit sichtbarer Anstrengung wandte der verhüllte Kopf sich
wieder dem
Prinzen zu,  der bewegungslos abgewartet hatte.
    »Euer Schwert, Hoheit. Niemand tritt in Waffen
vor das Angesicht des Herrschers.«
    Edmunds Haltung verriet Trotz. Herzog und Herzogin
hielten den Blick gesenkt. Sie wollten ihn nicht beeinflussen, doch
hofften sie
offensichtlich, daß er sich fügte. Haplo war sich
nicht im klaren darüber, was
er hoffen sollte. Der Patryn war von seinem Gebieter ermahnt worden,
sich
keinesfalls ohne triftigen Grund in kriegerische Auseinandersetzungen
einzumischen, aber der Herrscher des Nexus hatte vermutlich auch nicht
damit
gerechnet, daß sein Vasall in die Hände eines
Sartanfürsten fallen könnte!
    Mit plötzlicher Entschlossenheit griff Edmund
nach dem Schwertgurt, nahm ihn ab und reichte ihn mitsamt der Waffe dem
toten
Hauptmann. Der Offizier nahm ihn mit höflichem Ernst entgegen
und salutierte
dankend. Bleich vor gekränktem Stolz und gerechtem Zorn stieg
der Prinz in die
Kutsche, setzte sich und blickte unbewegt über die verkarstete
Landschaft.
    Jera und ihr Mann wagten es nicht, Edmund
anzuschauen, der nun glauben mußte, sie hätten ihn
in eine Falle gelockt. Mit
abgewandten Gesichtern stiegen sie wortlos in die Kutsche, nahmen
wortlos ihre
Plätze ein. Alfred sah Haplo an, schüchtern, fragend,
als wartete er darauf,
daß man ihm sagte, was er tun sollte! Wie der Mann es
fertiggebracht hatte, auf
sich allein gestellt so lange zu überleben, überstieg
Haplos
Vorstellungsvermögen. Er deutete mit einer schroffen
Kopfbewegung auf die
Kutsche, und gehorsam erklomm Alfred strauchelnd die beiden Stufen,
stolperte
über jedermanns Füße und fiel mehr auf
seinen Platz, als daß er sich hinsetzte.
    Haplo war der letzte. Er bückte sich, um den
Hund zu streicheln, und richtete den Kopf des Tieres auf Alfred.
    »Bleib bei ihm«, befahl er so leise,
daß ihn
niemand hören konnte, außer dem Hund. »Was
immer mir zustoßen sollte, bleib bei
ihm und paß auf ihn auf.«
    Der

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