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Feuersturm: Roman (German Edition)

Feuersturm: Roman (German Edition)

Titel: Feuersturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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Anatomie in der medizinischen Fakultät verbinden?«
    »Bleiben Sie dran.« Warteschleifenmusik.
    Anya blätterte weiter in Ginas Akten.
    »Wonach suchst du?« , fragte Charon.
    »Ich will wissen, wie dieser Dresser ausgesehen hat.«
    Anya blätterte Aktendeckel durch, bis sie einen gefunden hatte, auf dem die gleiche Nummer stand wie auf dem Totenschein. Sie schlug die Mappe auf und klemmte sich den Hörer zwischen Wange und Schulter. In der Akte stieß sie auf das Bild eines Mannes Anfang sechzig, der, noch nicht entkleidet oder gewaschen, auf dem Untersuchungstisch der Gerichtsmedizinerin lag. Er hatte lichtes Haar, trug ein Sakko, das bestimmt schon seit zwanzig Jahren nicht mehr modern war, ein Hemd und eine zerknitterte Hose. Die Züge des Toten zeigten einen Ausdruck der Verwirrung. Auf dem Nasenrücken waren zwei rote Dellen zu sehen, die, wie Anya vermutete, von einer Brille stammten. Die Akte war dünn; dies war der recht unkomplizierte Fall eines Mannes, der ohne Zeugen zu Hause verstorben war. Es war schon ein kleines Wunder, dass die Gerichtsmedizin sich überhaupt mit ihm befasst hatte, aber wie es schien, hatte es ein paar Unklarheiten hinsichtlich verschreibungspflichtiger Medikamente gegeben, die in seinem Haus gefunden worden waren. Weitere Fragen hatten sich in Bezug auf die korrekte Dosierung der Medikamente ergeben.
    Die Musik verstummte, und eine Stimme meldete sich am anderen Ende der Leitung.
    »Institut für Anatomie, Carla am Apparat.«
    »Hi, Carla. Mein Name ist Anya Kalinczyk. Ich bin Brandermittlerin beim Detroit Fire Department. Ich brauche eine Kopie von Calvin Dressers Körperspendenerklärung.«
    »Bitte bleiben Sie dran, während ich es heraussuche, Ma’am.«
    Mehr furchtbare Warteschleifenmusik. Anya zerrte den Hörer am Kabel zur anderen Seite des Raums und klatschte den Totenschein auf das Kopiererglas. Der alte Kopierer erwachte krächzend zum Leben und tauchte das amtliche Papier in grünes Licht, spuckte dann gemächlich eine Kopie aus und hustete gequält.
    »Ms Kalinczyk?«
    »Ja?« Anya klemmte sich den Hörer zwischen Kopf und Schulter.
    »Ma’am, wir haben weder eine Körperspendenerklärung noch eine Einäscherungsgenehmigung für eine Person dieses Namens.«
    Anya schluckte. »Vielen Dank für Ihre Hilfe.« Sie warf den Hörer auf die Gabel und starrte ihn wie betäubt an.
    Brian hatte sie belogen.
    Calvin Dresser hatte sich nie damit einverstanden erklärt, seine sterblichen Überreste für irgendetwas zur Verfügung zu stellen. Brian hatte sich die Leiche einfach beschafft – wer weiß, wo die geblieben war? – und sie für seine eigenen Forschungszwecke benutzt. Anya fühlte, wie sich ihre Hände zu Fäusten ballten. Nach allem, was sie als Angehörige der DAGR erlebt hatten, sollte er da einem Verstorbenen nicht mehr Respekt entgegenbringen?
    Charon schlenkerte mit den Beinen. »Hast du deine vermisste Leiche gefunden?«
    »Ich glaube schon. Aber mir gefällt nicht, wo ich sie gefunden habe.«
    Anyas Mobiltelefon summte.
    »Kalinczyk.«
    »Marsh hier. Hab endlich einen Richter gefunden, der die Eier hat, den Beschluss zu unterschreiben. Wir haben aber nur einen Durchsuchungsbefehl für ihr Bürogebäude und ihren Wagen, weil das die Orte sind, an die das Beweisstück laut dem Foto gebracht worden ist.«
    Anya lächelte beschwingt. »Danke, Captain.«
    »Danken Sie mir nicht, Kalinczyk. Ich fürchte, Sie werden alle Hände voll zu tun haben, wenn Sie an die Tür dieser Frau klopfen.«
    Anya durchquerte Hope Solomons luxuriös ausgestattete Pastell-Lobby mit einer Phalanx uniformierter Polizisten im Rücken. Die perfekt manikürte Empfangsdame sprang sogleich auf, alarmiert ob der Invasion.
    »Ist Hope da?«
    »Ja, aber sie ist nicht zu sprechen …«
    Anya legte ihr eine Kopie des Durchsuchungsbefehls auf den Tisch. »Bitte bleiben Sie hier, und rühren Sie nichts an.« Ein Uniformierter bezog neben der Frau Position, als sie begann zu protestieren und nach dem Hörer greifen wollte.
    Anya ging den pastellfarbenen Korridor hinunter, direkt gefolgt von den Beamten. Sparky schlängelte sich mit gebleckten Zähnen neben ihr über den Flur. Er wollte das Miststück genauso sehr zur Strecke bringen wie sein Frauchen.
    Anya stieß die Tür zu Hopes Büro auf. Hope stand hinter ihrem schweren gläsernen Schreibtisch, und als sie näher kam, um sich vor Anya aufzubauen, versanken ihre Absätze in dem dicken Teppich. Die Uniformierten verteilten sich im Raum, schwärmten

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