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Feuersturm: Roman (German Edition)

Feuersturm: Roman (German Edition)

Titel: Feuersturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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Hand, als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel.
    Sie fühlte, wie seine Lippen die ihren in der glühenden Dunkelheit streiften. Als sie emporgriff, um seine Wange zu berühren, war die noch immer sonnengewärmt. Und auch sein Kuss war warm, ganz anders als die kalten Geister, die sie verschlang. Er fühlte sich solide an. Echt.
    Anya drängte sich an ihn, gierte nach seiner Wärme. Brian wich zurück, bis er mit dem Rücken an der Tür lehnte, aber er zog sie mit sich. Seine Finger wühlten sich in ihr Haar, und er versengte ihre Lippen mit einem Kuss, so heiß, dass sie ihn bis in die Fußsohlen spürte.
    Ihr Verlangen blendete für diesen einen Moment die Furcht aus, die sie vor der Nähe zu einem anderen menschlichen Wesen empfand. Sie wollte diesen Moment auskosten. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um erst das eine, dann das andere geschlossene Auge zu küssen, und sie hörte, wie sich sein Atem in der Kehle verfing, als ihre Finger in seine Jacke glitten und über seine Brust wanderten.
    Der Salamanderreif an ihrem Hals regte sich.
    Nicht jetzt , dachte sie nachdrücklich.
    Sie ergriff Brians Hand und führte ihn den Flur hinunter. Mit der freien Hand löste sie den Salamanderreif von ihrem Hals. Sie hatte ihn noch nie abgenommen, aber nun warf sie den zappelnden Reif auf den Toilettentisch im Badezimmer, wo er mit einem lauten Klimpern landete.
    »Du …«, setzte Brian an.
    Sie legte einen Finger auf seine Lippen und zog ihn in das dunkle Schlafzimmer. Rotes Licht sickerte durch die Fensterläden und malte Streifen von Sonnenschein und Schatten auf Anyas Bett. Gegenüber dem Bett stand Sparkys Hundekorb, den er nie benutzte, umgeben von seinen Spielsachen. Für einen Augenblick fühlte sie sich schuldig. Sie wandte sich von dem Anblick ab und schlang die Arme um Brians Hals.
    An der Wand hielt das finstere Porträt von Anya über die Schulter hinweg Wache, während die echte Anya Brian in den kunstvollen magischen Kreis auf dem Boden des Schlafzimmers hineinzog. Der Kreis war unvollendet. Von Süden bis Südosten war er offen. Anya schloss die Lücke, in dem sie den Gürtel ihres Morgenrocks mit den Füßen zurechtschob. Einmal geschlossen, würde dieser Kreis alle magischen Kreaturen fernhalten. Sogar Salamander. Sie hatte nicht die Absicht, Brian zu erzählen, woher sie diesen kleinen Trick kannte und dass er ihr von dem Mann beigebracht worden war, der das Porträt der Ischtar gemalt hatte.
    Brian legte die nackten Hände um ihre bloße Kehle. Sie schwelgte in dem Gefühl seiner Finger auf ihrer Haut, als diese sie liebevoll auszogen. Anya schaffte es eher unbeholfen, ihm das Hemd über den Kopf zu ziehen, und war sofort gebannt von Brians kraftvoller Bauchmuskulatur. Das war nicht der Körper eines Programmierers; er hatte die sehnige Gestalt eines Soldaten. Fasziniert strich sie mit der Hand über seine Leibesmitte, ertastete die Muskeln und mit ihnen jedes kleine Zucken.
    Ihre Bluse rutschte über ihren Rücken, und die Knöpfe fühlten sich auf ihrer Haut so heiß an wie Münzen auf sonnengeflutetem Asphalt. Reflexartig zuckten ihre Hände hoch, um die Narben auf ihren Brüsten zu verdecken, aber er schob sie weg, und seine Finger und Lippen erkundeten jede Rille, jede Delle.
    In einem Gewirr aus Kleidungsstücken fielen sie auf das Bett. Anya grollte verärgert, als sie sich als unfähig erwies, den sturen Knopf an Brians Jeans zu lösen, bis sie es beim dritten Versuch dann doch schaffte, nachdem Brian sich auf den Rücken gedreht hatte und sie rittlings auf ihm hockte.
    »Du«, flüsterte er und umfasste mit beiden Händen ihr Gesicht. Nie zuvor hatte Anya ein einzelnes, ganz gewöhnliches Wort gehört, das zugleich so unendlich liebevoll und eindringlich geklungen hatte.
    Er drehte sich mit ihr und breitete all diese prachtvolle Hitze über ihrem Körper aus. Sie umschlang ihn. Ein Sonnenstrahl huschte über Anyas Augen und blendete sie, als er sich in ihr regte.
    In der flirrenden Hitze der untergehenden Sonne vergaß Anya alles. Sich selbst, die spontane menschliche Selbstentzündung, die DAGR. Sie vergaß sogar den Salamander, den sie aus dem Kreis ausgesperrt hatte.
    Sie vergaß alles bis auf: »Du.«
    Die Sonne schwand aus dem Tag, und Anyas Kopf lag im grauen Dämmerlicht der Nacht auf Brians Brust. Der regelmäßige Schlag seines Herzens war beruhigend und gerade laut genug, um Sparkys Tapsen jenseits des magischen Kreises zu übertönen. Dann und wann tauchte seine Schnauze in

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