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Feuersturm: Roman (German Edition)

Feuersturm: Roman (German Edition)

Titel: Feuersturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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mochte mit legalen Mitteln nicht beizukommen sein, aber das hieß nicht, dass Anya ihr keinen Ärger machen und sie anderweitig beschäftigen konnte, während sie sich überlegte, wie sie die Büchse der Pandora vor Hope schützen konnte.
    Es überraschte Anya nicht, Presseleute auf der Straße herumlaufen zu sehen, als sie ihre Ausrüstung in den Kofferraum des Dart warf. Auch der Reporter, den sie bei Bernies Haus gesehen hatte, war dort und lief mit der Kamera im Schlepptau auf Anyas Wagen zu.
    »Nick Sarvos von Channel 7 News. Lieutenant Kalinczyk, können Sie uns erzählen, was hier passiert ist?«
    Anya verzog das Gesicht. »Es wurde ein Feuer im DIA gemeldet. Die Ursache wird derzeit ermittelt.«
    »Inoffizielle Quellen berichten, es würde sich um einen weiteren Fall von spontaner menschlicher Selbstentzündung handeln. Können Sie dazu etwas sagen?«
    Anya atmete tief durch und rief sich die erste Regel der Öffentlichkeitsarbeit ins Gedächtnis: Beantworte die Fragen, die du beantworten willst, nicht die, die dir gestellt werden. »Das DFD hat für keinen Fall in seinem Zuständigkeitsbereich nachgewiesen, dass es sich um eine Folge von SHC handelt. Auch gibt es keinerlei Beweise, die darauf hindeuten würden, dass so ein Phänomen tatsächlich existiert.« Sie trat zur Fahrertür, öffnete sie und glitt hinters Steuer, ehe Sarvos ihr das Mikrofon erneut vor die Nase halten konnte. Langsam setzte sie zurück und widerstand der Versuchung, Vollgas zu geben und Sarvos’ Kameramann einfach über den Haufen zu fahren.
    Da hatte sie plötzlich eine Eingebung. Sie kurbelte das Fenster herunter und winkte Sarvos zu sich. »Wollen Sie reden? Inoffiziell?«
    Die Augen des Reporters leuchteten auf wie die einer Krähe beim Anblick von Glitzerkram. Er scheuchte seinen Kameramann weg und schaltete das Mikrofon aus. »Aber sicher.« Er beugte sich zum Wagenfenster herab und legte lässig einen Arm aufs Dach. Er war eindeutig darum bemüht, cool zu wirken, aber Anya sah, dass seine Hände feucht waren. Er roch nach Schweiß und zu viel Aftershave.
    »Ich hab da einen kleinen Leckerbissen für Sie, mit dem Sie bestimmt etwas anfangen können … das reicht vielleicht für die Nachrichten einer ganzen Woche. Aber ich will auf keinen Fall damit in Verbindung gebracht werden.«
    »Sie sind eine anonyme Quelle. Verstanden.«
    Anya schüttelte den Kopf. »Ich will nicht mal als anonyme Quelle in Erscheinung treten. Sie können die Lorbeeren also für sich allein einheimsen.«
    »Okay.«
    Anya atmete tief durch. Informationen an die Presse durchsickern zu lassen verstieß gegen ihren Berufsethos, aber ihr blieb nicht viel anderes übrig, wollte sie Hope aufhalten. »Christina Modin.«
    »Wer ist Christina Modin?«
    »Sie sind doch Enthüllungsjournalist. Finden Sie’s raus.«
    »Danke.«
    Anya kurbelte das Fenster wieder hoch und fuhr weiter. Nun hatte der Spürhund eine neue Fährte. Wenn dieser Reporter nur halb so viel Zeit darauf verwendete, Hope Solomons früheres Leben aufzudecken, wie auf das Gestocher in Fällen von SHC, dann konnte er vielleicht den Pulitzerpreis gewinnen.
    Als sie außer Reichweite des Fernsehteams war, zog Anya das iPhone aus der Tasche.
    »Sparky anrufen«, befahl sie.
    Ein Bild schwarzroter Magma erschien auf dem Display: Sparky in seinem Nest. Über den Lautsprecher hörte sie ihn schnarchen. Sie freute sich schon darauf, nach Hause zu kommen und ihm wieder direkt zu begegnen.
    Sie ließ das iPhone auf den Sitz fallen und bog, die Unterlippe zwischen den Zähnen, in die Woodward Avenue ein.
    Das iPhone klingelte so schrill, dass Anya hart auf die Bremse trat, die Hand ausstreckte und sich das Telefon schnappte.
    »Hallo?«
    »Hey«, sagte Brian. »Wie funktioniert das neue Spielzeug?«
    »Molchkamera arbeitet perfekt. Sie scheinen alle zu schlafen.«
    »Gut. Hey, hast du heute Abend Zeit?«
    Anya zog eine Braue hoch. »Was schwebt dir vor?«
    Brian gluckste. »Na ja … was mir vorschwebt, ist etwas anderes als das, was Jules vorschwebt. Jules will noch einmal in das Haus mit der astralreisenden Nachbarin und ein Experiment durchführen. Ich hab ihm gesagt, ich bin dabei.«
    »Was für ein Experiment?«
    »Er will Leslie erzählen, was seiner Ansicht nach passiert ist, dass sie sich zu ihren Nachbarn projiziert und so weiter. Und er will Überwachungsgeräte aufbauen, um den Vorgang aufzuzeichnen.« Er unterbrach sich kurz. »Bist du dabei? Ich meine, ich weiß, du hast noch nie einen Einsatz

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