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Feuersuende

Feuersuende

Titel: Feuersuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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dann. Er erinnerte sich, wie er geglaubt hatte, Bryn dort zu sehen. Nur stimmte etwas mit ihr nicht. Die Farbe ihres Haars und ihrer Augen waren nicht ihre. Jetzt dämmerte ihm, was es damit auf sich hatte. Es war nicht Bryn allein gewesen, die er gesehen hatte. Es war ihr Gesicht, aber mit Danas Augen und Danas Haar. Es war eine Vereinigung von beiden. Sie waren beide in die Unterwelt gekommen, um nach ihm zu sehen. Und dort hatten sie ihn zwar gefunden, waren aber nicht in der Lage gewesen, in Kontakt mit ihm zu treten.
    Er hätte eine Million Fragen an seine Tochter gehabt, wollte sie aber in Anwesenheit von Boone, Jack und Cahn nicht stellen. Die hatten zwar ihren Anteil an seiner Befreiung aus der Unterwelt gehabt, das war aber längst noch kein Grund dafür,dass man ihnen bedingungslos vertrauen konnte. Immerhin hatten sie Bryn über Jahre für ihre Zwecke missbraucht, bis es ihr gelungen war, sich diesem Bann zu entziehen. Lokan würde ihnen niemals die Chance geben, auch Dana in derselben Weise zu missbrauchen.
    „Das habe ich auch nicht vor“, sagte Boone.
    „Was bist du? Gedankenleser?“, fragte Lokan.
    Boone schüttelte den Kopf. „Ich kann mich nur ganz gut in andere Leute hineinversetzen und ihren Gesichtsausdruck deuten.“ Er kreuzte die Arme vor der Brust. „Was Bryn angeht, habe ich meine Lektion schon vor Jahren gelernt. Und ich dachte, ich zeige ihr das am besten dadurch, dass ich sie in Ruhe ihren eigenen Weg finden lasse.“
    „Ihr habt die ganze Zeit gewusst, wo sie steckte, nicht?“
    „Ja. Und wir haben sie immer im Auge behalten. Von Zeit zu Zeit haben wir nach ihr gesehen.“ Er verstummte, und seine Miene verfinsterte sich. „Aber nun ist meine Schwester fort, und ich bekomme keine Gelegenheit mehr, an ihr etwas gutzumachen.“
    „Wusstet ihr von mir?“, fragte Lokan und ahnte bereits die Antwort.
    „Ja.“ Was Boone aber dann hinzufügte, war für Lokan ein echter Schock. „Wir wussten auch, was sie wollte. Und wir wollten, dass sie dich findet.“
    Lokan schaute ihn verdutzt an. Er dachte daran, wie Bryn ihm erzählt hatte, dass Jack diesen Club in Miami, in dem sie sich zum ersten Mal begegnet waren, häufiger besucht und behauptet hatte, dort verkehrten Supernaturals. Gleich darauf fiel ihm ein, dass einige Tage nach seiner Begegnung mit Bryn Malthus rundweg abgestritten hatte, dass sie, Lokan und er, in Miami verabredet gewesen wären. Er hatte dem nie allzu viel Bedeutung beigemessen, aber jetzt gab es offenbar eine Erklärung dafür. Eine, mit der er nicht im Geringsten gerechnet hatte.
    Lokan drückte Dana an sich und hielt sie fest. Nie mehr wollte er sie loslassen.
    „Lokan.“ Es war Dagans Stimme. Sie klang besorgt. Lokan drehte sich zu ihr um.
    An Dagans Miene war abzulesen, dass er tatsächlich beunruhigt war. Und dann erkannte Lokan auch, warum. Dana und er waren in Licht gehüllt, ein blaues Licht, das sie wie ein Mantel aus kleinen Flammen umfing, allerdings ohne ihm oder Dana ein Haar zu krümmen. Im Gegenteil. Es schien sie eher zu wärmen, zu beschützen.
    Dagan hob achselzuckend die Arme und sah seinen Bruder fragend an, aber auch Lokan selbst hatte keine Erklärung dafür.
    Er wusste nur, dass er seit seiner Rückkehr ein anderer geworden war. Osiris hatte es ihm prophezeit. Aber was genau war aus ihm geworden?

23. KAPITEL
    Das Blut der Isis. Das Blut Sutekhs. Und der Gott wird die zwölf Pforten durchschreiten und wieder auf Erden wandeln .
    Unterwelt. Am Fluss Styx

    L ass mich raten“, sagte Lokan. „Ein Boot.“ „Weißt du etwas Besseres, um über den Styx zu kommen?“, fragte Dagan.
    Malthus und Alastor sahen Lokan erwartungsvoll an. Die Gefährtinnen seiner Brüder – die Gefährtinnen seiner Brüder , daran musste sich Lokan erst einmal gewöhnen – hatten sich bereit erklärt, mit Bryns Brüdern zusammen in die extradimensionale Blase zurückzukehren, um für Danas Sicherheit zu sorgen, während Lokan in die Unterwelt hinabstieg. Er war auf dem Weg zum anderen Ufer des Styx, wo er seinem Vater wieder gegenübertreten sollte. Die Gottheiten der Unterwelt waren erneut versammelt. Es sollte Gericht gehalten werden.
    Nicht dass er sich einbildete, er könne Sutekh ernsthaft in Schwierigkeiten bringen. Aber dafür zu sorgen, dass den anderen mächtigen Gottheiten das ganze Ausmaß von dessen Niedertracht vor Augen geführt wurde, war kein schlechter Plan. Wie Dagan berichtet hatte, waren sie alle Augenzeugen gewesen, als Sutekh versucht hatte,

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