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Feuertango

Feuertango

Titel: Feuertango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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doch langsam drang die Bedeutung zu ihr durch, und sie atmete die Luft aus, die sie unbemerkt angehalten hatte. Ein leichter Wind brachte den Geruch des Frühlings mit sich, und die Sonne erwärmte ihr Gesicht – Keith ihr Herz. Seufzend schmiegte sie sich an ihn. „Bin ich ein böser Mensch, weil ich mich einfach nur befreit fühle?“
    „Du kennst die Antwort. Du hast jahrelang um deinen Vater getrauert, jetzt steht es dir zu, dich von ihm loszusagen.“
    Es war eine gute Nachricht, und doch blieb sie seltsam unberührt davon. Wahrscheinlich, weil Trevor irgendwo lauerte, perverse Pläne schmiedete und ihre Kraft sie in dieser Hinsicht immer mehr verließ.
    Er nahm ihre Hand, und sie liefen eine Weile still nebeneinander her, bis sie den Waldrand erreichten. Ob Keith mit ihr im Sadasia zusammenbleiben wollte, wenn die Gefahr vorüber war? Ihr wurde kalt bei dem Gedanken, in ihre Wohnung zurückzukehren, in eine Einsamkeit, die ihr wie ein tiefes Loch vorkam, aus dem es kein Entrinnen gab. Viel zu leicht hatte sie sich an die Bewohner des Sadasias gewöhnt, dessen ungeachtet ging Keith die Entwicklung in ihrer Beziehung vielleicht zu schnell, sodass er froh war, wenn sie Abstand hatten.
    „Gregory und Timothy haben herausgefunden, wer Trevor wirklich ist.“ Keith erzählte ihr von William und Christopher.
    Was musste das für ein gestörter Mensch sein, der unschuldige Frauen benutzte, um Rache zu üben?
    „Aber wieso hat er mich bei euch quasi eingeschleust? Ich verstehe das nicht.“
    Keith sah sie lange an, während er offensichtlich damit kämpfte, ob er ihr seine Befürchtungen mitteilen sollte.
    „Wir vermuten, dass er zuerst geplant hatte, dich dafür zu benutzen, damit auch er Einlass ins Sadasia bekommt. Doch er muss vom ersten Augenblick gespürt haben, dass zwischen uns eine besondere Anziehungskraft herrscht. Er wird versuchen, dir wehzutun, um sich an Sean und mir zu rächen. Wir glauben, dass er in Schottland zuschlagen wird.“
    Er erzählte ihr von dem Sender, den er in ihrer Kette gefunden hatte, und von ihrem Plan, ihn in Schottland in die Falle zu locken.
    „Ich werde dir nicht sagen, dass du keine Angst haben brauchst, Cara. Das wäre gelogen. Wir könnten dich und Hazel nur vollständig schützen, indem wir euch einsperren, bis zu dem Zeitpunkt, an dem wir ihn zur Strecke gebracht haben. Auch Viola, Kim und Sally sind in Gefahr. Allerdings könnte es Monate dauern, oder sogar Jahre. Das würde niemand von uns aushalten. Wir vermuten, dass er in Schottland zuschlagen wird, doch wir könnten falsch liegen.“
    „Ich habe viel zu lange in Angst vor meinem Vater gelebt. Und die Zeit mit dir hat mir gezeigt, dass ich keinen Platz mehr in meinem Leben habe, um in diesen Zustand zurückzufallen.“ Sie drückte seine Hand. „Nein, Keith. Dieses Arschloch hat euch unterschätzt.“
    Schweigend liefen sie nebeneinander, doch es war ein harmonisches Schweigen. Aber die Sorgen um Trevor waren nicht alles, was sie betrübte.
    „Keith …“
    Er sah auf sie herab, wirkte gleichzeitig unglaublich stark und verletzlich. „Du siehst aus, als würde die Last der Welt auf deinen schmalen Schultern lasten. Dich bedrückt etwas, das nichts mit Trevor zu tun hat.“ Keith hob sie auf den Baumstamm, der quer über dem Waldweg lag. Er hatte Ehrlichkeit verlangt, daher beschloss sie ihm zu sagen, was sie belastete, noch während sie auf dem Holz stand und mit ihm auf Augenhöhe war.
    Seine Mundwinkel zuckten, nachdem sie mit ihrem Geständnis fertig war, dass sie nicht mehr zurück in ihre Wohnung wollte. „Ich hatte schon befürchtet, ich müsste dich an mein Bett fesseln, dich jeden Abend verführen, bis du gar nicht anders kannst, als bei mir zu bleiben.“
    Die Erleichterung war so groß, dass ihr beinahe schwarz vor Augen wurde, während er sie anstrahlte. Alexis knuffte ihm auf den Oberarm. „Als würdest du nicht genau das ständig tun.“
    „Behalte deine Wohnung als Sicherheit und kündige sie erst in ein paar Monaten. Ich will dich nicht überrumpeln.“ Keith küsste sie leicht auf den Mund, presste sie an sich und hob sie herunter. „Jetzt sag nicht, dass es deine Finanzen übersteigt. Ich verbiete es dir. Du kannst das Kochen für uns übernehmen und andere Dinge tun, um deine Schuld bei uns abzuarbeiten. Du im Dienstmädchenkostüm, das würde nicht nur mir gefallen.“ Er lachte.
    „Du bist ein Wüstling, Keith Logan.“
    „Ich weiß.“ Er setzte sie auf die Füße. „Ich meine es

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