Feuertango
positiv gewesen war, aber auf die Szene mit John und Viola hatte sie mit offensichtlicher Erregung und Neugierde reagiert, sodass er hoffte, dass es eine einmalige Erfahrung gewesen war.
Als ob Hazel oder die Sullivanfrauen unterdrückt würden! Er schmunzelte bei dem Gedanken. Die Damen wussten genau, was sie tun mussten, um zu bekommen, was sie wollten. Es war mal wieder Zeit für einen Männerabend, um sich effektivere Taktiken zurechtzulegen, wie man den Verführerinnen besser widerstehen könnte. Doch nicht einmal gegen eine einzelne Hazel waren Sean und er gewachsen.
Keith ging in die Küche und starrte zehn Sekunden böse auf das Kaffeemonster, ehe er es einschaltete. Er füllte Milch und Wasser auf. Der Milchkaffee, den Sean letztes Mal getrunken hatte, hatte verdammt köstlich ausgesehen. Beherzt holte er zwei große Tassen aus dem Schrank, drückte auf die entsprechende Taste, und ein herrlicher Duft schwebte durch den Raum. Ob noch welche von den Sullivankeksen übrig waren? Nach kurzem Suchen fand er die Dose, schnappte sich einen Dean und biss ihm den Kopf ab. Die Miles sahen auch lecker aus mit ihren grünen runden Augen aus Schokolinsen. Kim, Viola und Sally waren wirklich süße Biester, Kekse mit den Attributen ihrer Maestros zu backen. Deans Augenbrauen waren ein Kunstwerk für sich.
Er bereitete die zweite Tasse Kaffee für Sean zu und setzte sich an den Küchentisch, sobald dieser in die Küche lief. Seans Mimik war genauso ernst, wie Keith sich fühlte.
„Ich kann erst wieder ruhig schlafen, wenn die Hintermänner von VelvetPain gefasst sind. Hazel weint oft wegen Grace, wobei sie versucht, es vor mir zu verbergen.“
Auch Keith hatte so manche schlaflose Nacht verbracht, in der er sinnlose Pläne ausheckte, wie man an die Drecksäcke herankommen könnte. „Wir sollten uns erneut mit den Sullivanbrüdern, aber auch mit Gregory und Timothy zusammensetzen. Gemeinsam haben wir eher eine Chance. Falls noch eine verletzte Frau in einem der Krankenhäuser auftaucht, schicken wir dieses Mal Sally zu ihr. Vielleicht schafft sie es, ihr Schweigen zu brechen.“
Sean nickte ihm zu. „Die kleine Sub ist eine gute Wahl, und sie ist so verflucht stark. Mir wird jedes Mal schlecht, wenn ich die Narben auf ihrem Körper sehe, selbst da sie immer mehr verblassen.“ Sein Freund drückte ihm den Arm, und sie fanden Frieden beieinander. Sean war es auch gewesen, der ihn als Kind vor den Schlägern gerettet hatte, die Keith über Monate tyrannisiert hatten. Seans Dad Martin war zu der Zeit Ausbilder beim Militär und hatte Sean alles beigebracht, um sich verteidigen zu können. Keiths Leben hatte sich von dem Moment an geändert, als Sean in seinen Ort gezogen war. Sean und Martin hatten dafür gesorgt, dass Hilflosigkeit aus Keiths Wortschatz ausgemerzt wurde. Der eigene Vater hatte sich nicht für Keith interessiert, und seine Mutter war schlichtweg zu erschöpft und krank gewesen, um ihrem Sohn beizustehen. Keith trank den ersten Schluck und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass der Kaffee herrlich schmeckte. Wie eine Versuchung rann die cremige Flüssigkeit seine Kehle hinab. Sean starrte ihn breit grinsend an. Es lockerte die angespannte Atmosphäre.
„Mundet es dir, Sir Wombat?“
„Wenn du mich noch einmal so nennst … Sean, das Schaf. Ob es diese Slips auch für Männer gibt?“
Sean schlug ihm so hart auf den Rücken, dass der Kaffee überschwappte.
„Oder mit Eselmotiven!“
Sean kramte in der Keksdose und biss einem John die Füße ab. „Hattest du bei diesem Trevor ein seltsames Gefühl?“
Keith hatte mehr als ein seltsames Gefühl gehabt, allerdings die Emotion auf eine mögliche unangebrachte Eifersucht zurückgeführt. Auf Seans Antennen war jedoch Verlass.
„Ich hätte dem arroganten Arsch am liebsten am eigenen Leib gezeigt, was es bedeutet, auf diese Weise behandelt zu werden. Halte mich ruhig für verrückt, doch falls die Kleine sich auf mich einlässt, wäre es gut, seinen Nachnamen in Erfahrung zu bringen. Ich will, dass Gregory ihn durchleuchtet, und zwar gründlich.“ Keith seufzte und starrte missmutig in die Tasse. „Allerdings könnte es sein, dass sie in letzter Sekunde einen Rückzieher macht.“
Sean trank schmunzelnd einen Schluck. „Da kannst du deinen sehr flauschigen Arsch drauf verwetten, dass sie dich nicht versetzt. Alexis hatte diesen Blick, sobald sie dich angesehen hat. Mit Sicherheit hat sie diesem Wichtigtuer bereits den Laufpass gegeben.
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