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Feuertango

Feuertango

Titel: Feuertango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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Sahara durchquert hatte. Seine Mundwinkel zuckten. Während der Vorspeise unterhielten sie sich über ihre Arbeit, wo sie zur Schule gegangen waren. Alexis hielt an ihrem Lügengebäude fest und zählte Schulen in England auf, die sie niemals besucht hatte. Obwohl die Lügen ihr leicht von den Lippen schlüpften, widerstrebte es ihr, Keith anzulügen. Doch es ging nicht anders.
    Keith verschlang sowohl die Vorspeise als auch das Hauptgericht, das aus mallorquinischen Kartoffeln mit Salzkruste und Huhn bestand, mit einem Appetit, der jede Köchin glücklich machte. Erst nach dem Dessert brachte er das Thema auf, das sie herbeisehnte und dennoch fürchtete.
     
    Keith hatte Alexis während des Essens zappeln lassen. Ihre roten Wangen zeigten deutlich ihren aufgewühlten Zustand, den er mit voller Absicht herbeigeführt hatte. Er hatte sich verliebt! Die Erinnerung an ihren Anruf, den Moment, als er ihre Nummer im Display gesehen und er gefürchtet hatte, dass sie nur anrief, um ihn zum Teufel zu jagen, verursachte auch jetzt noch ein eisiges Gefühl. Dabei war es ihr nur genauso ergangen wie ihm, nur dass er sie nicht hatte bedrängen wollen. Er hatte jede Minute mit der Versuchung gekämpft, sie anzurufen.
    Alexis war zweifelsfrei devot, doch eine devote Veranlagung reichte nicht unbedingt für eine Partnerschaft mit einem Master aus. Schmerz war das intimste Gefühl und ließ den submissiven Part nackt und verletzlich zurück, ein Zustand, mit dem nicht jeder umgehen konnte. Es war Zeit, ihrer Neugierde Rechnung zu tragen.
    „Was erwartest du von mir?“
    Verwundert sah sie ihn an, während sie an ihrem Shirt herumzupfte. Er beugte sich vor und nahm ihre rechte Hand in seine, blickte auf ihr Handgelenk, auf dem noch die Abschürfungen zu sehen waren. Keith zwang einen neutralen Ausdruck auf sein Gesicht, doch es machte ihn noch immer zornig, dass Trevor Alexis wehgetan hatte, sein Vergnügen offensichtlich an erster Stelle stand und danach sehr lange nichts mehr.
    „Ich verstehe nicht.“ Sie runzelte ihre Stirn.
    „Wenn du dich in meine Hände begibst, was soll ich dir antun?“
    „Mich schlagen?“ Sie presste die Lippen aufeinander. „Das hört sich furchtbar an und ist nicht wahr.“
    Keith atmete innerlich auf. Alexis war auf dem richtigen Weg.
    „Ich möchte, dass du mich in einen Zustand bringst, bei dem ich mich fallen lassen kann, alles um mich herum vergesse, nur noch spüre, weil ich dir vertrauen kann.“ Sie griff nach dem Wasserglas und leerte auch dieses in mehreren Schlucken. „Vertrauen – das ist, was ich am meisten möchte.“
    Keith beugte sich weiter vor, verkniff sich ein lautes Lachen, denn diese Antwort war perfekt. Vertrauen war der einzige Schlüssel zum Erfolg. „Wie sieht es mit Schmerz aus? Auf einer Skala von eins bis zehn, wie sehr erregt dich die Vorstellung, dass ich dir Pein zufüge, die uns beide höchst zufriedenstellt?“
    Sie antwortete nicht sofort, sah ihm aber direkt in die Augen, während sie überlegte. Doch er bemerkte all die kleinen Anzeichen, dass ihre Wangen noch stärker erröteten, ihre Handfläche nass wurde, ihre Nippel sich verhärteten und sie sich nervös über die Unterlippe leckte.
    „Zehn“, wisperte sie.
    „Und wie sehr ängstigt dich die Vorstellung, dass ich deinen hübschen Arsch mit Hitze überziehen könnte, bis du in Tränen aufgelöst über meinen Knien liegst und ich einen Orgasmus von dir einfordere, noch während ein Flammenmeer auf deiner zarten Haut wütet, du zudem der Meinung bist, du könntest in dem Zustand gar keinen bekommen?“ Beurteilte er ihren Gesichtsausdruck, müsste sie eine Zwölf brüllen.
    Sie schluckte so hart, dass er es sah, sammelte Speichel in ihrem Mund, damit sie antworten konnte. Keith spürte, dass sein Schwanz anschwoll bei der Vorstellung, ihr genau das jetzt anzutun. Doch er musste sich beherrschen.
    „Angst?“ Sie schluckte erneut. „Diese Angst erregt mich so sehr, dass ich kaum noch klar denken kann.“ Die Kleine testete seine Selbstbeherrschung. Mittlerweile sah sie ihn mit offener unbewusster Gier an. Sie war zu unerfahren und schüchtern, um es absichtlich zu tun.
    „Weißt du, was ein Safeword ist?“
    „Ja.“
    „Verstehst du die Bedeutung, die dahintersteckt? Wie kostbar diese Sicherungsleine ist? Dass sie mit Bedacht behandelt werden muss? Auch, dass ich dich bestrafen werde, solltest du dein Wort nicht sagen, wenn es erforderlich ist?“ Er hob die Hand, da sie erschreckt Luft holte.

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