Feuertango
seine Aufmerksamkeit von ihr, und er betrachtete ihr Wohnzimmer. „Dein Zuhause ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe, lebendig, farbenfroh und unglaublich gemütlich.“
„Wirklich?“, platzte es aus ihr.
Auf einmal änderte sich seine Körperhaltung, ohne dass er sich sichtbar bewegte. Er wirkte einschüchternd. Jetzt konnte sie sich durchaus vorstellen, dass er sie packte und sie trotz ihrer Proteste über seine Knie legte. Er trat sehr dicht an sie heran, dicht genug, dass sie die Wärme seines Körpers spürte. „Ich lüge selten, Alexis.“
Sie starrte auf seinen breiten Brustkorb, während er sich nicht rührte, sie allerdings dagegen ankämpfte, nicht vor Aufregung von einem Fuß auf den anderen zu hüpfen.
„Ich hole eine Vase“, blubberte es aus ihrem Mund, denn sie hielt die Anspannung nicht mehr aus. Wenn das so ein Masterding war, die Nervosität einer Sub einfach durch Stille zu steigern, dann war es ihm bereits jetzt hervorragend gelungen. Ehe sie davonschießen konnte wie ein Pfeil von einem Bogen, legte er eine schwere Hand auf ihre Schulter. Es reichte, um sie erneut erstarren zu lassen.
„Mache ich dich nervös, Alexis?“, fragte er todernst.
Zu gut erinnerte sie sich an das letzte Mal, als er die Frage gestellt hatte.
„Ein wenig.“
„Ich wiederhole mich, doch was passiert mit Subs, die einen Teil der Wahrheit verschweigen?“
„Sie werden bestraft“, hauchte sie. Und in dem Moment, als die Worte ihren Mund verließen, spürte sie, dass Feuchtigkeit ihren Slip benetzte, weil er sie indirekt als Sub bezeichnet hatte, ein Indiz, dass er es ernst meinte.
„Ja, das werden sie“, antwortete er in einem Tonfall, der sie hart schlucken ließ, weil sie erwartete, dass er den Worten Taten folgen ließ. „Hol die Vase, Cara.“
Ihre Schulter fühlte sich eigenartig kalt an, als er seine Hand fortnahm. Sie lief hinüber in den Küchenbereich, auf Beinen, die sie kaum trugen. Versetzte das Wissen, dass er ein Master war, sie in diesen hochgradig panisch erregten Zustand? Als würde sie urplötzlich einem schwarzen Panther in einem Dschungel gegenüberstehen und ihm wider jegliche Vernunft über das seidige Fell streicheln. Sie öffnete einen der oberen Schränke und spürte seinen Atem, der über ihren Nacken fächerte. Sie hatte sich die Haare hochgesteckt. Keith war ihr unbemerkt gefolgt.
Er legte den Strauß auf die Arbeitsfläche. „Deine Hände zittern. Lass mich das machen.“ Er presste sich an ihre Rückseite und nahm die Glasvase aus dem Schrank. Sie hätte sie fallen lassen.
„Die Blumen sind wunderschön.“
„Ja, genau wie du. Ich habe sie aus Mrs Taylors Garten, einer Kundin von uns. Sie passen zu dir, sind genauso zart und inspirierend wie meine Gastgeberin.“ Sein Magen knurrte laut.
Verflucht! Sie war eine miese Gastgeberin. Keith hatte den ganzen Tag körperlich gearbeitet, musste halb verhungert sein, und sie dachte an Sex! Er trat von ihr zurück. Sie drehte sich um, und sein breites Grinsen verdeutlichte ihr, dass er sie neckte, sie mit Absicht verunsicherte. Sie vermochte sich nicht auszumalen, wie es sein würde, wenn er nicht als Gast in ihrer Wohnung wäre, sondern als Master mit der Intention, sie mit Lustschmerz zu verführen. Doch das würde heute nicht geschehen, dennoch änderte es nichts an ihrem Zustand. Keith füllte die Vase mit Wasser, stellte anschließend die Blumen hinein. „Soll ich sie auf den Esstisch stellen?“
Sie nickte, da sie ihrer Stimme nicht traute. Alexis folgte ihm zurück in den Wohnbereich, und diesmal war sie es, die sich damit vergnügte, eine sexy Rückseite zu betrachten.
„Gefällt dir der Anblick?“ Er stellte die Vase auf den Tisch und drehte sich zu ihr.
Wenn er auf diese Weise weitermachte, würde sie dehydriert sein, bis der Abend vorüber war. Sein Blick wirkte teuflisch, etwas, das ihr gefiel und sie überaus erregte.
„Entzückend.“
„Entzückend?“ Er lachte. Sie liebte den Klang dieses Lautes.
„Setz dich.“ Sie deutete auf einen der gepolsterten Stühle.
„Ladys first.“ Er zog ihr den Stuhl zurecht, ließ es sich nicht nehmen, mit den Lippen über ihren Hals zu streifen, sobald sie sich hingesetzt hatte. Das Prickeln glich mittlerweile Elektrizität, die kreuz und quer durch ihren Körper summte. Keith nahm gegenüber von ihr Platz. Er hob sein Wasserglas an. „Auf einen schönen Abend.“
Sie tat es ihm gleich und stürzte den Inhalt hinunter wie ein Pferd, das gerade die
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