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Feuertango

Feuertango

Titel: Feuertango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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ließ sich ein Schaumbad ein, und das warme Wasser beruhigte ihre aufgebrachten Nerven. Sie sollte sich lieber auf das Angenehme konzentrieren, auf diese seltsame Verkettung von Zufällen, die sie zu Keith geführt hatte. Er überließ ihr die Wahl, ob sie ihn wiedersehen wollte. Keith spielte mit offenen Karten. Er hatte zwar ihre Telefonnummer, aber ihr unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass es an ihr lag, ob sie sich wiedersahen. Sie konnte absagen, er würde es nicht tun. Er wollte, dass sie zu der Ausstellung kam, und auch was dann passieren könnte, hatte er nicht im Dunklen gelassen. Die Details würden sie am Dienstag besprechen. Wie von allein schlüpfte ihre Hand zwischen ihre Schenkel, und sie stellte sich vor, dass Keith sie streichelte, sie leckte, ihr den Arsch versohlte. Keith … bei ihm war es unnötig, an einen Werwolf zu denken. Es fiel ihr leicht, Trevor in den hintersten Winkel ihres Bewusstseins zu drängen. Sie würde ihn von dort entsorgen, sobald es ihr möglich war.
    Mit einer Hand zupfte sie an ihren Nippeln, mit der anderen rieb sie ihre Lustperle.
    Sie stellte sich vor, dass sie an Violas Stelle gewesen wäre und dass Keith seinen Gürtel aus den Schlaufen gezogen hätte. Dieses Geräusch war lustvoll und erotisierend, ein Versprechen auf das, was folgen würde. Schmerz, der so köstlich war, wie sie es sich immer vorgestellt hatte. Sie stemmte die Fußsohlen gegen den Boden der Badewanne, und ein leichter Orgasmus spülte über ihren Körper. Sie lag im warmen Wasser, bis sich ihr Herzschlag beruhigte, erst dann stieg sie aus der Wanne und öffnete den Stöpsel. Vor dem Spiegel in ihrem Schlafzimmer cremte sie sich ein und versuchte, sich mit den Augen von Keith zu sehen. Würde sie ihm gefallen? Sie hatte angenommen, wenn sie dünn wäre, würde sie sich vorbehaltlos schön finden.
    Weit gefehlt! Es gab immer was zu meckern. Sie dachte an die Sullivanfrauen und an Hazel. Ihre Männer hatten sie angesehen, als wollten sie sie nicht nur sprichwörtlich fressen. Diese Aufmerksamkeit tat ihnen gut, sie fühlten sich wohl in ihrer Haut, egal wie viele Kurven oder nicht diese verdeckte, das hatte Alexis den ganzen Tag über beobachten können.
    Alexis zog sich ein paar Leggins und einen weißen Sweater über und schaltete ihr Notebook ein. Sie befasste sich mit der Übersetzung des Liebesromans vom Englischen ins Deutsche. Sprachen fielen ihr leicht.
    Was Britta, ihre damalige Freundin, wohl heute machte? Als sie vor ihrem Vater geflüchtet war, hatte sie nicht einmal Britta informiert. Denn es wäre zu gefährlich gewesen. Sie hatte alle Kontakte abgebrochen. Britta war aus Deutschland, und sie hatte ihr die Sprache beigebracht. Alexis hatte ein Jahr mit ihr bei Brittas Familie in einem kleinen Ort in der Nähe von München verbracht. Brittas Eltern waren mit ihrem Dad eng befreundet gewesen.
    Sie hatte seit Ewigkeiten nicht mehr an die Freundin gedacht, weil es immer zu wehgetan hatte, an sie zu denken. Doch ihre Traurigkeit wurde durch das Antlitz von Keith verdrängt, das sich auf ihrem Bildschirm breitmachte, als hätte sie ein Foto von ihm als Bildschirmschoner. Er hatte ein starkes Gesicht, nicht klassisch schön, aber mit Charakter, das auf seine innere Integrität deutete, die man äußerlich auf jedem Zentimeter seines Körpers sehen konnte.
    Wie es wohl wäre, sich in seinen Armen zu verlieren?
    Bis du vor Lust schreist!
    Seufzend machte sie sich ans nächste Kapitel. Schwärmereien würden nicht ihre Miete bezahlen.
     
    Sean warf ihm während der Fahrt einen Seitenblick zu, der einen ganzen Roman erzählte. Hazel begnügte sich nicht mit Blicken, denn sie holte hörbar Luft und säuselte ihm von der Rücksitzbank aus ins Ohr: „Alexis ist süß, und bestimmt mag sie Wombats.“
    Keith verblieb stumm. Hazel nicht.
    „Wie sie dich angesehen hat, als würde die Sonne aufgehen. Ich dagegen fühle mich bei deinem Anblick, als wäre ein Hurrikan im Anmarsch.“ Sie lachte, ganz wie die kleine Hexe, die sie war. „Alexis scheint nicht so anstrengend wie Alice zu sein. In deinem Alter …“ Sie verstummte, und er fühlte ihre Finger auf seinem Kopf. „Ist das etwa ein graues Haar?“
    Blitzschnell fasste er nach oben und packte ihre Hand, die zerbrechlich und zierlich in seiner lag.
    „Sean, würdest du …“
    „Selbstverständlich, mein Freund.“ Sean lenkte den Wagen auf einen einsamen Parkplatz.
    „Das wagt ihr nicht!“, kreischte Hazel, während sie hektisch

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