Feuertango
und umfasste ihre Schultern.
„Wo willst du denn hin, Dolcezza?“, fragte er mit seiner besten Masterstimme, die Hazel erbleichen ließ. Keith tauschte mit ihm einen amüsierten Blick aus, weil das niedliche Subbiemonster sie nicht einschätzen konnte, selbst da sie es versuchte, nicht wusste, ob sie es ernst meinten. Er stellte sich dicht vor sie, sodass Hazel den leckeren Inhalt eines Sandwiches bildete, der deutlich bebte und sich vergeblich abmühte, ihnen standzuhalten. Sean streifte mit seinen Lippen an ihrem Hals entlang, was ihr ein wohliges Seufzen entlockte, während ihr Widerstand dahinschmolz wie ein Zitronensorbet in der Sonne, das zeigte ihm der sexy Glanz in ihren Augen. Wenn Sean sich nicht vom ersten Augenblick von Hazel dermaßen fasziniert gezeigt hätte wie ein Archäologe, der verborgene Bauten von Atlantis entdeckt hatte, hätte Keith sein Glück bei ihr versucht. Doch die Versuchung auf zwei Beinen hatte sich ebenso schnell in Sean verliebt wie er sich in sie, obwohl sie es erst Wochen später zugegeben hatte.
„Die Sullivans kommen gleich“, flüsterte sie.
Keith legte seine Hand unter ihr Kinn, um ihr in die Augen zu sehen, die in der Farbe an einen weichen Brandy erinnerten. „Sie würden bestimmt gern dabei zusehen, wie ich mein Präsent einfordere.“ Mit dem Daumen zog er ihre Unterlippe nach, und sie biss hinein, zwar nur leicht, doch die Geste zählte.
„Heute Abend, Süße, bekomme ich mein Geschenk.“ Er küsste sie zart auf die Lippen und spürte, dass ihr das Herz bis zum Hals schlug. Er trat zurück, um ihr Platz zu lassen. Sie funkelte ihn an.
Mhmm.
„Nun pack schon die erste Überraschung aus“, sagte Sean.
Keith wog das lange schmale Päckchen in der Hand, wobei ihm auffiel, dass das Geschenkpapier mit Kängurus bedruckt war. Hazel grinste von Ohr zu Ohr. Er tippte auf eine neue Gerte. Sobald er das Papier aufgerissen hatte, brach er in Lachen aus. Die Spitze der Gerte zierte eine Klatsche in Form eines Wombats.
„Du bist ein Biest, Hazel.“ Überhaupt war die kleine Sub höchst erfinderisch im Verteilen von Spitznamen. Er schmunzelte, als er sich daran erinnerte, dass sie letztens Sean Shaun of the Dead genannt hatte, während sie perfekt einen Zombiesean parodierte.
„So wie du es verdienst, Master Wombat.“ Möglichst unauffällig versuchte sie, hinter dem Tisch eine trügerische Deckung zu finden, obwohl sie wusste, dass nichts und niemand sie vor den Gelüsten zweier Dominanter bewahren konnte, die sich mit ihren zum größten Teil deckten, selbst da sie es nicht immer sofort erkannte. Sean folgte ihr, und sie strich sich nervös eine lose Strähne hinter das Ohr.
„Ist das auch für mich?“, fragte Keith überflüssigerweise. Er hatte keine Ahnung, was sich in dem großen Paket befinden könnte.
„Nur zu, mein Freund.“ Sean grinste wie ein Sadist, der gerade in einen Turm gesperrt worden war, in dessen Turmzimmer sich ein vollständig eingerichteter Dungeon befand, einschließlich der dazugehörigen Subbies, die eine lange Liste von Vergehen aufwiesen.
Misstrauisch riss Keith die Verpackung auf, beobachtet von Sean und Hazel, die ihn anstarrten, als packte er eine Bombe aus.
Was zum Teufel! Es war ein italienischer Kaffeevollautomat – eines von diesen neumodischen zischenden Dingern, mit denen man undominante Leckereien wie Latte macchiato, Cappuccino oder Caffè Latte zubereiten konnte. Er merkte selbst, dass er empört dreinschaute, denn schließlich hatte er jahrelang seine Kaffeezubereitungskünste erfolgreich verteidigt. Aber er wollte nicht undankbar erscheinen.
„Danke“, würgte er mit genauso viel Überzeugungskraft hervor wie eine Sub, der man gerade den Arsch knallrot spankte und die behauptete, das würde überhaupt nicht wehtun.
„Du brauchst nur den Stecker reinzustecken und sie zu befüllen. Das Reinigungsprogramm habe ich schon gestern durchlaufen lassen.“ Sean lächelte vor sich hin. „Da du heute Geburtstag hast, mach ich es für dich.“ Sean hob das Gerät aus dem Karton und stellte es auf die Ablage der Küchenzeile, genau an die Stelle, an der seine zwar alte, aber funktionsfähige Maschine gestanden hatte.
„Setz dich“, flötete Hazel.
Missmutig beobachtete er, wie der Verräter Bohnen, Wasser und Milch auffüllte, danach auf zwei Tasten drückte. Mit einem ohrenbetäubenden Lärm erwachte das Höllengerät zum Leben. Sean liebäugelte mit dem Gerät, als würde er Hazel anschmachten. Nachdem das Zischen
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