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Feuertanz

Feuertanz

Titel: Feuertanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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Besichtigungstermin ist erst um halb fünf«, erwiderte er fröhlich.
     
    Svante Malm fand den Bettenfund ausgesprochen interessant. Irene zog sich ebenfalls Schutzkleidung an, und gemeinsam verpackten sie das schwere Gästebett in Plastik.
    »Keine Bettwäsche?«, fragte Svante.
    »Nein. Aber sie lag schließlich auf einer Matratze, als sie verbrannte. Und die Stoffreste, die zum Anzünden verwendet wurden, waren aus Baumwolle. Möglicherweise ein Laken. Und eine Wolldecke gab es auch«, erinnerte ihn Irene.
    Bei diesen Worten erblasste Erik. Erst jetzt wurde ihm klar, dass es sich nicht um ein Spiel handelte. Ihre Schatzsuche im Lagerraum war ein wichtiger Bestandteil der Jagd auf den Mörder Sophies gewesen. Sophie, ein Mädchen, das nur wenige Jahre älter gewesen war als er, als man sie brutal ermordet hatte.

Fredrik Stridh benötigte Hilfe bei seiner Ermittlung gegen den Trainer, der wegen des sexuellen Missbrauchs seiner minderjährigen Schutzbefohlenen in Untersuchungshaft saß. Bei Überprüfung seines privaten Computers und des Computers im Büro des Sportvereins waren mehrere Tausend Bilder mit Kinderpornographie entdeckt worden, die unter anderem Vergewaltigungen von drei- bis vierjährigen Jungen wiedergaben.
    »Er hat diese Sachen auch weitergeleitet. Wieder so ein verdammtes Pädophilennetzwerk«, seufzte Fredrik.
    Parallel zu dieser Ermittlung versuchten sie den Bandenmord weiter zu entwirren. Widerstrebend beschloss Irene, die Sophie-Ermittlung über das Wochenende ruhen zu lassen. Svante hatte versprochen, ihr am Montag oder Dienstag weitere Ermittlungsergebnisse auszuhändigen.
    Als Irene am Freitagabend nach Hause ging, war sie sehr erschöpft. Dieses Wochenende wollte sie endlich mal richtig ausspannen.
     
    Sammie stürzte ihr in der Diele entgegen und begrüßte sie als einziger. Eine der Zwillingsschwestern musste ihn nach der Schule bei seinem Tagesfrauchen abgeholt und nach Hause gebracht haben. Auf dem Tisch lag ein Zettel: » Hallo ihr Knallköppe!
    Jenny nimmt dieses Wochenende die Platte auf (der Typ mit dem Studio hat nächstes Wochenende keine Zeit). Sie ist mit der Band in Skara und kommt Sonntagabend nach Hause.
    Ich bin beim Capoeira-Training. Anschließend gehen wir noch weg.
    Alles Liebe! Katarina «
     
    Also würde sie den Abend nur mit Krister zusammen verbringen, was auch nicht schlecht und um einiges entspannender wäre. Das war genau das, was sie in ihrer Verfassung benötigte. Gleichzeitig beschlich sie ein leises Bedauern. Die Mädchen waren so selbstständig und besaßen ihren eigenen Freundeskreis und eigene Interessen. Die Familie stand nicht mehr im Mittelpunkt. Irene fehlten die gemütlichen Wochenenden, als die Zwillinge kleiner gewesen waren. Frisches Popcorn, die Süßigkeiten, die es traditionsgemäß nur samstags gab, und ein guter Film im Fernsehen, entweder im normalen Programm oder auf Video. Die Geborgenheit, wenn sie dicht an dicht auf dem Sofa saßen. Manchmal hatten sie auch Spiele gespielt. Dann ging es richtig hoch her, weil beide Mädchen schlechte Verlierer waren. Um des Haussegens willen hatten sie vorzugsweise eine Mannschaft gebildet, die dann jeweils gewann.
    Irene ging in die Küche und machte Sammie, der in der Diele lag und sie nicht aus den Augen ließ, etwas zu essen. Scheppernd schüttete sie Trockenfutter in seinen Napf, schnippelte die Reste der värmländischen Fleischwurst, die es am Mittwoch zum Abendessen gegeben hatte, dazu und kippte dann warmes Wasser über das Ganze. Begeistert warf sich Sammie über den Napf und begann genüsslich zu kauen. Immerhin ein Wesen auf dieser Erde wusste ihre Kochkünste zu schätzen.
    Was es wohl heute Abend zu essen gab? Irene hatte keine Ahnung, verließ sich aber darauf, dass sich ihr Mann darum kümmerte. Am Freitag vor seinem freien Wochenende machte Krister immer schon um vier Uhr Feierabend und kaufte dann in der Markthalle ein. Seit einigen Monaten besaß die Familie zwei Autos. Sie hatten einen Saab, der mittlerweile dreizehn Jahre alt war, sowie den gepflegten Volvo, den sie nach dem Tod von Kristers Vater übernommen hatten und der ein fast schon ebenso ehrfurchtgebietendes Alter erreicht hatte. Aber beide Autos liefen zuverlässig. Laut Krister waren »die alte Bettan« und »Bosse« unverwüstlich und würden noch ein paar Jahre durchhalten. Ihre beiden Autos waren die ältesten auf dem Parkplatz der Reihenhaussiedlung. Irene fand immer noch, dass zwei Autos der reine Luxus waren, aber

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