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Feuertanz

Feuertanz

Titel: Feuertanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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Spezial umgestiegen war, um seine Kost etwas vielfältiger zu gestalten.
    »Willst du auch mitkommen und dir den Feuertanz ansehen?«, fragte Katarina ihre Schwester.
    »Nein. Ich muss Englisch büffeln«, antwortete Jenny.
    Es war ihr deutlich anzuhören, dass sie es nicht bedauerte, die Premiere zu verpassen.
    »Tanz ist nicht mein Ding«, meinte sie überflüssigerweise.
    Sie ging nach oben in ihr Zimmer. Nach einer Weile rollten die fetzigen Klänge von Mando Diao die Treppe herunter. Irene sah Katarina an.
    »Seit wann hört sie solche Musik?«, fragte sie.
    »Etwa seit einem Monat. Ich glaube, er heißt Anders.«
    »Anders?«
    »Er ist Bassist einer Band, die letzten Sommer bei diesem Festival im Slottsskogen aufgetreten ist. Jenny trifft sich seither immer mal wieder mit ihm.«
    »Hat sie dir etwas über ihn erzählt?«
    »Nein. Aber die Musik …«
    Katarina nickte Richtung Obergeschoss, aus dem der Refrain von »Clean Town« zu hören war.
    »Scheint ernst zu sein«, meinte sie und lächelte viel sagend.
    Es lag Irene schon auf der Zunge, Katarina zu fragen, wie es denn bei ihr in Sachen Liebe aussehe, sie sah dann jedoch ein, dass das taktisch unklug gewesen wäre. Es war besser, die Entwicklung abzuwarten und ihre Tochter aus freien Stücken erzählen zu lassen. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es höchste Zeit war, zum Haus des Tanzes zu fahren.
     
    Der Saal war bis zum letzten Platz besetzt. Die Uraufführung eines Tanzstücks, das eine Frau choreographiert hatte, die unter spektakulären Umständen ums Leben gekommen war, besaß ziemlichen Sensationswert. Zumindest ließ die Anzahl versammelter Journalisten in der ersten Reihe darauf schließen. Als Vorhang diente ein verblichenes Tuch in verschiedenen Rottönen. Es bewegte sich, als jemand einen Blick auf das Publikum warf, das zum größten Teil aus Ballettschülern und Lehrern bestand. Der Rest waren Freunde und Verwandte der Tänzer sowie einige geladene, besonders tanzkundige Personen. Irene kam sich etwas fehl am Platze vor.
    Erstaunt sah Irene zwei Feuerwehrleute in Uniform auf die Bühne gehen und hinter dem Vorhang verschwinden. Der Gedanke, dass es jetzt mindestens drei Personen waren, die keine Ahnung von modernem Ballett hatten, erfüllte sie mit einer gewissen Zuversicht.
    Irene schaute auf den Programmzettel, den sie am Eingang erhalten hatte. Es handelte sich um ein in der Mitte gefaltetes DIN-A4-Blatt. Auf ihm stand:
     
    WILLKOMMEN ZUR URAUFFÜHRUNG VON FEUERTANZ!
     
    Ein Tanzmärchen der Choreographin SOPHIE MALMBORG. Sophie erlebt die Aufführung ihres Werks nicht mehr. Ihr tragischer Tod hat uns alle tief berührt. Das Ensemble gedenkt ihrer mit dieser Aufführung.
     
    Musik
    ERNST MALMBORG
     
    Regie
    GISELA BAGGE
     
    Bühnenbild
    MARCUS ANDERSSON vom Theater Feuerköpfe
     
    Kostüme
    IDA JÄRNBERG
     
    TÄNZER:
     
     
    König
    DANIEL NILSSON
     
    Königin
    SANDRA BRUHNSKOG
     
    Prinzessin
    LINA GUSTAFSSON
     
    Prinz
    TOBIAS FALK
     
    Wächterin
    ISOLDE WERNER
     
    Feuer
    MARCELO ALVES
     
     
    FELIPE MEDINA
     
     
    FREJ ERIKSSON
     
    Gäste
    EVITA MEDINA
     
     
    KAROLIN ÖSTMAN
     
     
    VIKTORIA KJELLBERG
     
     
    Die übrigen Mitwirkenden sind:
     
    MARKUS ANDERSSON und TINA JONASDOTTER vom THEATER FEUERKÖPFE
     
    Das Licht im Zuschauerraum ging aus, und der Vorhang öffnete sich.
    Die Bühne lag im Dunkeln. Ein Ton schwebte über dem Publikum und schwoll an. Hinter den Umrissen eines runden Turms dämmerte es. Um den Turm herum standen drei U-förmige, mannshohe, dünne Stahlrohre, deren Bedeutung Irene nicht ganz klar war. Der Turm wirkte bedrohlich und düster. Nach einer Weile wurde es Tag, und der Ton ging in eine Melodie über, die sich beim besten Willen nicht zum Mitsingen eignete. Das hatte Max Franke also gemeint, als er Ernst Malmborgs Musik beschrieben hatte. Seine Schwester hatte die Musik als atonal bezeichnet und die Augen verdreht.
    Verschiedene Gestalten tanzten auf der Bühne. Alle waren schwarz gekleidet, aber man konnte sie trotzdem voneinander unterscheiden. Als erste erschien gemessenen Schritts die Königin in einem langen weiten Kleid und mit funkelndem Golddiadem. Der Prinz und die Prinzessin schwebten Hand in Hand dahin. Beide trugen ein schlichtes Goldband um die Stirn. Sie trugen Trikots, und der Tüllrock der Prinzessin war sehr kurz. Ihr langes, offenes neonrosa Haar hob sich sehr effektvoll von den schwarzen Kleidern ab. Irene erkannte Lina vom Capoeira-Training wieder. Die Wächterin

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