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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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davon seinem kleinen Bruder und zwei Dairíne.
    »Die müssen dann aber auch mit mir teilen!«, sagte er energisch.
    »Das werden sie«, versprach Ferdinand, sah dann aber dem Mann entgegen, den Ionatán herbeiführte.
    Gamhain, die in der Nähe mit ihren Welpen spielte, die wohl nie ganz die Größe der Mutter erreichen würden, richtete sich auf und bellte. Es klang aber nicht böse, sondern eher wie eine Begrüßung.
    »Wer mag das sein?«, fragte Ferdinand.
    Ciara rieb sich über die Augen, stand auf und ging dem Fremden ein paar Schritte entgegen. »Toal, bist du es wirklich?«
    »Toal?«, rief Ferdinand verwundert.
    Als er den jungen Mann eingehend betrachtete, erkannte auch er, dass der einstige Hütejunge der Ui’Corra vor ihm stand.
    Toal kniete vor Ciara nieder und sah mit leuchtenden Augen zu ihr auf. »Ich bin glücklich, Euch zu sehen, Herrin! Wir haben nicht zu hoffen gewagt, dass Ihr, Herr Ferdinand, Frau Saraid und Ionatán Haresgills heimtückischen Angriff auf den Turm in Tir Chonaill überlebt haben könntet. Doch als ich vor einem halben Jahr einen Mann traf, der behauptete, Herrn Ferdinand zu kennen, musste ich einfach herkommen.«
    »Du hast ebenfalls überlebt, Toal. Wie schön!« Ciara kämpfte mit den Tränen, die ebenso der Freude wie der Trauer galten, denn es hatten zu viele Ui’Corra in jenen Tagen den Tod gefunden.
    »Nicht nur ich, auch Aithil und etliche andere sind entkommen«, antwortete Toal. »Wir leben nun in Frankreich und dienen König Henri IV. als Soldaten. Ich meine natürlich die Männer, nicht die Frauen. Wir dachten, Ihr wärt tot, und so haben wir Aithil zu unserem neuen Taoiseach gewählt. Doch als Oisin O’Corras Schwester könnt Ihr das Recht auf Anführerschaft für Euch und Euren Gemahl fordern.«
    Ciara wandte sich zu Ferdinand um und sah, dass dieser unauffällig abwinkte. »Nein«, sagte sie leise. »Aithil ist ein guter Mann, und er hat es verdient, Euer Anführer zu sein. Aber wir können jenen, die sich nach einer neuen Heimat sehnen, hier Obdach bieten.«
    »Jeder Ui’Corra, der herkommen mag, ist mir willkommen!«, bekräftigte Ferdinand das Angebot seiner Frau.
    Toal schüttelte den Kopf. »Wir danken für Eure Einladung, doch wir lassen die Hoffnung nicht fahren, dass Gott, der Herr, einmal Erbarmen mit uns Iren hat und uns die Rückkehr in die Heimat ermöglichen wird.«
    Einen Augenblick lang fühlte Ciara sich zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart wie entzweigerissen. Dann streifte ihr Blick ihre beiden Söhne, und sie fasste Ferdinands Hand. »Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass ihr eines Tages nach Irland zurückkehren könnt. Doch ich habe meine Heimat hier gefunden!«

Ein Wort zur irischen Sprache
    Irisch gehört zu den Sprachen, bei der sich die Schrift und die Aussprache sehr stark unterscheiden. Als Beispiel sei der Name von Ciaras Hündin Gamhain genannt, der wie »Gaun« ausgesprochen wird.
    Eine weitere Eigenart sind unterschiedliche Namensbezeichnungen bei Frauen, Männern und dem Clan selbst. Als Frau trägt unsere Heldin den Namen Ciara Ní Corra. Ihr Bruder wird als Mann Oisin O’Corra genannt. Beide aber sind Ui’Corra, sprich: Angehörige des Corra-Clans.

Ein Wort zu Irland im Jahr 1600 n.Chr.
    Wer in diesem Roman die grüne Insel erwartet, die er bei seinem Urlaub in Irland kennengelernt hat, wird sich wundern. Irland war früher ein sehr waldreiches Gebiet mit vielen Mooren, denen die Menschen ihr Siedlungsland mühsam hatten abringen müssen. Die große Waldrodung begann erst nach dem Neunjährigen Krieg, wie der Aufstand von Aodh Mór O’Néill, dem Earl of Tyrone, genannt wird. Zuerst wurden die Bäume geschlagen, um Bauholz für Schiffe zu gewinnen. Im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert schürte die Holzkohle aus den irischen Wäldern die Schmelzöfen der aufstrebenden englischen Industrie. Die heute typischen Landschaften Irlands entstanden erst in dieser Zeit.

Geschichtlicher Überblick
    Jahrhundertelang war Irland eine Insel am Rande der bekannten Welt, beherrscht von etlichen Kleinkönigen, die miteinander um Macht und Ansehen stritten. Im Lauf der Zeit bildeten sich auf der Insel zuerst fünf, dann vier Königreiche heraus. Doch auch die Könige von Uladh (Ulster), Laighean (Leinster), An Mhuma (Munster) und Chonnacht (Connaught) waren in ihren Herrschaftsgebieten nicht unumstritten. Als die Wikinger kamen, konnten diese sich in den Küstengebieten festsetzen und Städte wie Dublin und Wexford

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