Feuertod
ersten Stock also ging er hoch.
Sie hatten beschlossen, auch im Haus immer in ihren Rollen zu bleiben, falls das Haus überwacht wurde. Die einzige Ausnahme stellte das Schlafzimmer dar, das sie regelmäßig scannten und mit eigener Überwachungstechnik gesichert hatten.
Bislang hatten ihre Scans keine Wanzen gefunden, aber sicher war sicher.
Helena saß in ihrem Arbeitszimmer und ging Unterlagen durch als Roberto den Raum betrat und sich hinter sie stellte.
Er legte seine Hände auf ihre Schultern und ließ sie langsam unter ihr Shirt auf ihre Brüste gleiten. Sie hob ihre Arme und legte ihre Hände hinter seinen Hals, den sie sanft streichelte. So blieben sie für einen Moment, bevor sie aufstand und Roberto in Richtung Schlafzimmer zog.
„Ich hoffe doch, du wolltest mich nicht nur zum Reden über die Mission ins Schlafzimmer bringen.“, sagte sie mit leiser Stimme.
„Nicht
nur
, nein. Es hat Zeit.“
„Gut.“
Sie lagen noch immer im Bett und Helena hatte ihren Kopf auf Robertos Brust gelegt als er das Wort ergriff.
„Wir müssen uns über die Mission unterhalten.“
Sie sah kurz zu ihm auf.
„Okay. Was hast du auf dem Herzen?“
„Ich weiß, ich hatte ursprünglich mehr Zeit eingeplant, aber ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass wir derart langsam vorankommen. Wir brauchen einen Weg, die Sache zu beschleunigen. Wir brauchen mehr Informationen.“
„Du hast vermutlich Recht, aber wie sollen wir das anstellen? Wir können nicht einfach ein Schild vor der Tür aufstellen: Suchen Leiter der geheimen Forschungseinrichtung in der Wüste. Bitte melde dich!.“, in ihrer Stimme schwang kein Humor mit.
„Ich weiß.“
„Und wie stellst du dir das dann vor?“
„Ich hatte gehofft, du hast eine Idee…“
„Nein. Außer, wir hätten einen Tarnanzug, aber wir haben keinen mehr, seit Kapitän Kasrer unseren letzten vor vier Jahren verloren hat. Und ich vermute, du hast auch bereits beim Geheimdienst nach einem neuen gefragt – mit negativem Ergebnis?“
„Leider, ja.“
„Das heißt, wir wissen beide, dass wir ein Problem haben, aber keiner von uns weiß, wie wir es lösen sollen.“
Roberto seufzte: „Ja, damit hast du unser Problem gut zusammengefasst. Ich hatte aber weniger auf eine Zusammenfassung als vielmehr auf eine Lösungsidee gehofft.“
„Wenn ich eine hätte, würde ich sie dir sagen.“, entgegnete sie, „Aber jetzt wissen wir immerhin beide, wo wir stehen und können uns gemeinsam Gedanken machen, wie wir das Problem lösen. Das ist besser, als wenn wir uns nur getrennt Sorgen machen.“
Regenwall – Orion IV
Julia saß im Wohnzimmer und schaute einen Film, während Seamus das Abendessen für sie zubereitete. Im Verlauf der letzten Woche war sie praktisch bei ihm einzogen. Als er das zuerst bemerkt hatte, hatte es ihm Sorgen bereitet, weil er noch nie zuvor mit einer Frau zusammengelebt hatte, aber es hatte nicht lange gedauert, bis er sich daran gewöhnt hatte, dass sie immer da war.
Tatsächlich hatte sie auch noch immer ihre eigene Wohnung auf Orion III, aber in Anbetracht der Tatsache, dass sie seinen Kleiderschrank nahezu vollständig für sich vereinnahmt hatte und er seine eigenen Bettenbezüge seit fünf Tagen nicht mehr gesehen hatte (sie lagen weder in einem Schrank, noch in der Wäsche), hatte er beschlossen die Situation so zu betrachten, wie sie war. Die nüchterne Betrachtung der Tatsachen war Teil seines Berufs, also fiel es ihm leicht, ihre Wohnsituation auf die gleiche Art zu betrachten.
Gib doch zu, dass du sie gerne bei dir hast.
Das habe ich doch schon lange nicht mehr bestritten.
Dann ist ja gut.
Die Zwiegespräche in seinem Kopf hatten in den letzten Tagen nochmal zugenommen, so gut wie keine seiner Entscheidungen hatte er mehr treffen können, ohne sich mit sich selbst über die möglichen Implikationen zu unterhalten. Oder sich selbst eine zweite Meinung zu liefern, die von seiner ursprünglichen abwich.
Aber er hatte, nach langer Diskussion mit sich selbst, beschlossen, dass ihn das nicht mehr störte. Es lieferte ihm Perspektiven, die er bisher nicht gekannt hatte.
Gedankenverloren bemerkte er nicht, wie ihm das Fleisch in der Pfanne anbrannte.
„Seamus?“, riss ihn Julias Stimme aus seinem inneren Dialog, „Es riecht verbrannt bis ins Wohnzimmer. Was machst du da in der Küche.“
Schnell zog er die Pfanne vom Herd und wendete dann das Fleisch. Die Unterseite war schwarz.
„Ich denke, wir müssen uns etwas zu
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