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Feuertod

Feuertod

Titel: Feuertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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vermeiden.“
    Innerlich schüttelte Tateres den Kopf. Die Arbeiter in der Mine waren tot. Und selbst wenn nicht, war ihm das auch egal. Er wollte die Mine wieder in Betrieb nehmen, um an Fund Zwei-Vier-Neun heranzukommen. Wichtiger war aber noch, den Mineninspektor und sein Team von der Kammer fernzuhalten. Er wusste nur noch nicht so ganz, wie er das anstellen sollte.
    Wenn die Mine freigelegt war, würde der Mann sich umsehen wollen – musste es sogar. Die Gesetze waren sehr deutlich: Die Mine dürfte erst wieder von Personal betreten werden, wenn der Mineninspektor sie kontrolliert und für sicher befunden hatte. Dafür musste er die Mine entweder selbst betreten oder eine Drohne schicken, die sich für ihn umsah. Nach seiner Erfahrung bevorzugten die meisten Inspektoren es, Drohnen zu schicken, um sich selbst nicht der Gefahr eines weiteren Einsturzes auszusetzen.
    Die Drohnen zu manipulieren war eine Möglichkeit, aber hacken war nicht seine Stärke, wenn er ehrlich war konnte er kaum mehr als eine Tabellenkalkulation nutzen. Für Programmierarbeiten hatte er Angestellte, die er nicht dafür einsetzen konnte, Regierungseigentum zu manipulieren – und die Frau, die er normalerweise für solche Aufgaben anstellen würde, hatte sich gerade selbst im Minenschacht getötet.
    Eine Manipulation der Drohnen stand also nicht zur Debatte, er hatte niemanden, der diese Aufgabe erledigen konnte, ohne bemerkt zu werden, oder dem er vertrauen konnte. Das bedeutete, er musste einen anderen Weg finden, um die Drohnen aus dem Verkehr zu ziehen.
     
     
    Shannon – Orion III
     
    Dank moderner Technologie war es möglich, selbst eine Stadt, die mitten in einer Wüste gelegen war, mit Bäumen und Wiesen zu füllen. Was das anging unterschied sich Shannon nicht im Geringsten von anderen Städten im Orion-System.
    Dennoch wunderte sich Roberto, warum man die Stadt nach einem Fluss benannt hatte. Es gab weit und breit keine natürlich Wasserquellen. War es simple Hoffnung gewesen, die die ursprünglichen Siedler dazu gebracht hatte, der Stadt diesen Namen zu geben? Aber so schnell, wie ihm der Gedanke gekommen war, verwarf er ihn auch wieder. Es war einfach nicht wichtig. Was zählte, war die Mission.
    Und die Mission war, in die Forschungsanlage zu kommen, weswegen er seine Zeit damit verbrachte, die Familien in der Stadt kennenzulernen. Durch die Sprungtortechnologie konnten die Arbeiter theoretisch sogar im Rateri Protektorat wohnen und trotzdem jeden Tag pünktlich hier zur Arbeit erscheinen, aber desto weiter der Sprung, desto höher der Energieverbrauch – und entsprechend die Kosten. Weswegen die meisten Leute es bevorzugten, ihre Sprünge kurz zu halten.
    Hinzu kam die Tatsache, dass Weapon’s Future dazu neigte, seine Angestellten nah beieinander zu behalten, um sie einfacher kontrollieren zu können. Für Roberto und Helena bedeutete das, dass sie vermutlich herausstachen, wie zwei bunte Hunde. Aber damit konnte er leben, er baute sogar darauf.
    Seine Sorge war eher, dass sie nicht genug herausstachen. Nach sechs Tagen kannten sie ein paar Nachbarn und hatten Leute beim Einkaufen kennengelernt, aber niemand hatte sie besonders zur Kenntnis genommen. Er hatte einen Monat eingeplant, um in die Anlage zu kommen, aber nach fast einer Woche in der Stadt hatte er zumindest erwartet, irgendwelche Fortschritte gemacht zu haben. Sie waren aber keinen Schritt weiter als bei ihrer Ankunft.
    Wenn jemand auf sie zukommen würde, würde sie das einen Schritt näher bringen zu wissen, wer in der Stadt das Sagen hatte. Und derjenige hatte dann, aller Wahrscheinlichkeit nach, auch das Sagen in der Forschungseinrichtung. Sie hatten gehofft, dabei würde es sich um den Bürgermeister handeln, aber nachdem Roberto ihn getroffen hatte, war er sich sicher, dass der Mann nichts zu sagen hatte. Er wirkte zu unsicher, schielte bei jeder Frage immer auf seine drei Berater, ob er das richtige gesagt hatte oder gar nicht antworten sollte. Das war nicht das Verhalten von jemandem, der wirkliche Macht hatte.
    Hätte der Mann konstant zum gleichen Berater geschaut, wäre das ein Anhaltspunkt gewesen, aber das hatte er auch nicht getan. Er hatte mal zu diesem und mal zu jenem geschaut, was die Möglichkeiten leider auch nicht einschränkte.
    Ein richtiger Geheimdienstagent wäre so viel weiter als wir es sind.
    Aber den hatte man ihm ja nicht zur Verfügung stellen wollen.
    „Elina?“, rief er durch das Haus.
    „Ja?“, ihre Stimme kam aus dem

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