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Feuertod

Feuertod

Titel: Feuertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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können. Ich hätte mir Ohrenschützer aufsetzen…
    Weiter kam er mit seinem Gedanken nicht, bevor er sich auf den Boden vor ihm übergab.
    Plötzlich wurde er von vier starken Händen gegriffen und vom Boden auf eine Trage gehoben. Verwirrt schlug er um sich, aber die Hände konnten ihn mühelos festhalten. Sein Arm fiel von der Trage und hing kraftlos an seiner Seite herunter bis er etwas streifte, das sich wie das Gesicht eines Mannes anfühlte, aber da wo die Nase hätte sein sollen befand sich nur ein Trümmerfeld.
    Plötzlich explodierte ein Licht in seinem Kopf.
    „GEHORCHE MIR!“
    Wem auch immer die donnernde Stimme gehörte, er hatte nicht die Kraft, sich ihr zu widersetzen.
     
    Thar’ara’tedos brauchte einen Moment, um sich an seinen neuen Wirt zu gewöhnen. Er war nicht darauf vorbereitet gewesen, den Minenaufseher Thomas Windsor zu verlassen. Ganz im Gegenteil. Aber die plötzliche Explosion hatte ihn schwer getroffen und seinen Wirtskörper tödlich verletzt. Sein Gesicht war zerfetzt worden und eine Metallstange hatte sich durch seinen Oberkörper gebohrt.
    Nur mit Mühe hatte er den Körper lange genug am Leben halten können, bis der Operationsmanager von Matursi Metalle zufällig mit der Hand über sein Gesicht streifte. Ein unbändiger Überlebenswille überkam ihn und ließ ihn mit einem Schlag Besitz vom Körper des Mannes ergreifen.
    Er hasste es, das zu tun – hatte sich eigentlich sogar geschworen, nie wieder ein denkendes Wesen unter seinem Willen zu versklaven – aber er war von Todesangst getrieben worden. Langsam begann er die Erinnerungen des Mannes zu durchsuchen. Der Prozess ging normalerweise sehr viel schneller, aber Tateres massive Verletzungen und die Tatsache, dass er nicht auf einen Wechsel vorbereitet gewesen war erschwerten ihm seine Aufgabe.
    Doch das was er aus dem geschockten Verstand zu Tage förderte beruhigte ihn. Der Mann war ein Sadist gewesen. Niemals hätte er das Wesen dieses Menschen in sein eigenes integriert. Seine Schuldgefühle über die Vernichtung des Mannes verschwanden zwar nicht vollständig, aber sie ließen genug nach, dass er sein Handeln akzeptieren konnte.
    Er konnte sich also auf das eigentliche Problem konzentrieren: Den MediCom zu dem ihn die beiden Sanitäter trugen. Es gab nichts, was er dagegen tun konnte, ohne aufzufallen, aber er konnte auch nicht zulassen, dass der Computer ihn zu genau analysierte und danach seinen Befund mit den Zentralrechnern des Orion Pakts abglich.
    Er gab das Durchsuchen der Erinnerungen vorerst auf und pumpte all seine Energie darin, die Muskeln des zerschundenen Körpers zu stärken, dann rollte er sich von der Trage.
    „Hey!“ und „Wie zur Hölle?!“ konnte er die überraschten Stimmen der beiden Sanitäter hören, aus deren Griff er sich so plötzlich befreit hatte.
    Langsam kroch er zu dem Körper, den er bis vor wenigen Momenten noch bewohnt hatte und wühlte in seinen Taschen. Über sich konnte er spüren, wie die beiden Männer versuchten ihn loszureißen, aber er konnte nicht zulassen, dass sie ihn wieder auf die Trage hoben, bis er gefunden hatte, wonach er suchte. Er konnte aber auch nicht zu viel Kraft aufwenden, ohne aufzufallen, also musste er sich beeilen.
    Er wollte gerade aufgeben und sich einen neuen Plan einfallen lassen als sich seine Hand um einen kleinen Metallgegenstand in der Jackeninnentasche schloss. Wild schreiend und um sich schlagend ließ er den Leichnam los und drückte einen Knopf an dem Gegenstand und versteckte ihn dann in seiner Hosentasche. Nach ein paar Sekunden hörte er auf Widerstand zu leisten und ließ sich auf die Trage drücken und festschnallen.
    Eine halbe Stunde später war der MediCom mit ihm fertig. Er hatte nur minderschwere Verletzungen gefunden und schrieb seine Desorientierung als Schock ab. Das einzige Auffällige war ein seltsames Enzym gewesen, das in keiner seiner lokalen Datenbanken verzeichnet war. Versuche den Zentralcomputer zu kontaktieren waren gescheitert, irgendetwas störte die Verbindung, und so hatte der MediCom sich darauf beschränkt die Anomalie zu speichern und sie später zu den Akten zu geben.
    Doch bevor es dazu kommen konnte, hatte Thara vorgegeben sich seine Befunde ansehen zu wollen und den Eintrag gelöscht. In seinen fast dreißig Jahren unter den Menschen hatte er eine gewisse Routine entwickelt, was das Hacken von MediComs anging und so war es eine Kleinigkeit, den Eintrag restlos zu beseitigen.
    Zufrieden deaktivierte er den

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