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Feuertod

Feuertod

Titel: Feuertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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Sicherheitsteam hatte ähnlich ausgesehen, bevor sie beschlossen hatte, ihn zu ignorieren.
    Wer natürlich nicht da war, war Rasmus.
    Wo steckt der Idiot?
    Sie entschied, sich gar nicht erst mit der Brückenbesatzung aufzuhalten. Sie bezweifelte, dass irgendjemand überhaupt bemerkt hatte, dass Rasmus nicht auf der Brücke war. Stattdessen ging sie nach vorne zum Pilotensessel. Aber als sie dort ankam bemerkte sie, dass James ebenfalls nicht anwesend war.
    Das verwirrte sie, denn momentan hatte er eigentlich Dienst und sollte sich im Sessel befinden. Nicht, dass es für ihn viel zu tun gab, aber wenn sie dem glaubte, was ihr der Rest der Besatzung erzählt hatte, dann verließ James seinen Sessel nur, wenn er abgelöst wurde – und selbst dann nur widerwillig.
    Wo war er also?
    Besorgt verließ sie die Brücke und wandte sich den beiden Frauen zu, die sie vor der Brücke hatte warten lassen.
    Private First Class Rosa Loneberg und Private First Class Yael Zuckerroth waren ihr theoretisch im Rang überlegen und auch einige Jahre älter als die neunzehnjährige, aber keine von beiden würde das zur Sprache bringen. Sie vertrauten dem General bedingungslos und er vertraute Sergeant Kasuki und die hatte Leni zur Sicherheitschefin gemacht, während sie im Außeneinsatz war. Damit war die Sache für das gesamte Sicherheitsteam geklärt.
    Gerüchten zufolge herrschte zwischen dem General und dem Sergeant sogar mehr als nur Vertrauen, aber Leni gab nicht viel auf Gerüchte. Wenn Helena ihr etwas erzählen wollte, dann würde sie es tun. Andernfalls war es ihr egal.
    „Weder der
Kapitän
“, die Verachtung in diesem Wort war unüberhörbar, „noch James sind auf der Brücke. Das gefällt mir gar nicht. Könnt ihr die beiden für mich ausfindig machen?“
    „Kein Problem. Gib uns einen Moment.“, antwortete Rosa ihr mit einer glockenhellen Stimme, die niemand hinter den kurzgeschorenen Haaren und dem muskulösen Körper vermutet hätte.
    Yael war zwar ebenfalls muskulös, aber deutlich weniger ausgeprägt als das bei Rosa der Fall war und ihre roten Haare waren auch nicht kurzgeschoren, sondern fielen in langen Locken auf ihre Schultern.
    Beide gaben nun kurze Befehle in ihr Mikrofon und ließen den Bordcomputer nach den beiden Gesuchten Ausschau halten. Leni hätte das auch selbst machen können, aber ihr fehlte die Erfahrung mit dem Computersystem des Schiffs und es musste schnell gehen. Sie hatte ein ungutes Gefühl.
    „Ich habe sie.“, verkündete Rosa und der Klang ihrer Stimme bestätigte das ungute Gefühl, das Leni plagte.
    Ohne die Reaktion ihrer beiden Begleiterinnen abzuwarten betrat sie den Turbolift hinter ihnen und zog Leni und Yael mit sich, bevor sie ihr Ziel in das Tastenfeld eingab.
    Leni spürte einen leichten Ruck im Magen, dann öffnete sich die Tür wieder und sie hatten ihr Ziel erreicht.
    Sie standen vor dem Büro des Kapitäns, an dessen Tür eine rote Lampe leuchtete, die anzeigte, dass sie verriegelt war. Sie schaute einmal kurz zu Rosa, um sich zu vergewissern, dass sie in das Büro mussten, und als die nickte gab sie den Überbrückungscode ein, den Helena ihr gegeben hatte. Sofort öffnete sich die Tür und das Schauspiel, das sich ihr bot war noch schlimmer als das auf der Brücke gewesen war. James lag mit blutender Nase am Boden und Rasmus stand über ihm, mit einem Messer in der Hand und einem irren Blick in den Augen.
    „Meine Befehle verweigern? Mich beim General anschwärzen wollen?“, schrie Rasmus den am Boden liegenden an, „Hast du vergessen, wer ich bin? Wer mein Vater ist? Wenn ich mit dir fertig bin, dann…“
    Weiter kam er nicht, bevor Leni den Raum durchquert und ihm ihren Pistolengriff an den Kopf gedonnert hatte. Wie eine Puppe, der man die Fäden durchgeschnitten hatte, sank der Kapitän zu Boden. Es war pures Glück, dass er dabei nicht in die Klinge des Messers fiel, das er gerade noch in der Hand gehalten hatte.
    James und Rosa sahen sie aus großen Augen an, während Yael den MediCom von der Wand riss und ihn vor dem Piloten aufbaute. Offenbar hatte sie entschieden, dass seine Verletzungen Vorrang hatten.
    „Was machen wir mit Rasmus?“, fragte Rosa sie.
    „Das, was Helena gesagt hat, dass ich mit ihm machen soll, wenn etwas vorfällt: Ihn wegen Gefährdung der Schiffssicherheit seines Postens entheben und wegsperren.“
    Die muskulöse Frau legte ihre Stirn nachdenklich in Falten.
    „Du weißt, dass das ein Nachspiel haben wird?“
    „Ja, aber was hätte

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