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Feuertod

Feuertod

Titel: Feuertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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Zuvor hatten die Nanobots das Haus nach Kameras und Wanzen abgesucht und sie mit einer Schleife überlagert. Niemand würde merken, dass sie hier waren.
    „Ich wusste, mit euch stimmt etwas nicht.“, schrie Udinov sie an.
    Roberto ignorierte die Frau und gab Helena stattdessen zu verstehen, dass sie sich im Haus umsehen sollte. Er wollte mit ihrer Geisel allein sein.
    Als er die Treppe in den ersten Stock knarren hörte schloss er die schwere Eichentür zum Wohnzimmer und sah Mia ein paar Sekunden an. In ihren Augen konnte er sehen, wie sie Angst bekam. Bisher war dort tatsächlich keine zu sehen gewesen, aber sie schien zu realisieren, was sich geändert hatte. Sie waren alleine. Was auch immer passierte, es würde keinen Zeugen geben.
    Roberto atmete einmal tief durch und stieß die Luft geräuschvoll wieder aus.
    „Weißt du, ich hasse, was ich jetzt tun muss. Es gibt Menschen, die fühlen dabei nichts, oder mögen es sogar. Aber ich? Ich könnte auch darauf verzichten.“
    Er sah sie wieder einfach nur an und gab ihr einen Moment, um zu verarbeiten, was er gesagt hatte. Die Angst in ihren Augen wurde größer, aber sie schwieg.
    „Versteh mich nicht falsch, ich bin gut darin. Ich wurde von den besten ausgebildet. Dennoch…“, er zog ein Messer aus seiner Tasche und begann geistesabwesend damit zu spielen, „Manche Schreie verfolgen mich bis heute. Werden mich womöglich mein ganzes Leben verfolgen.“
    „Sie… Du… Du musst das nicht tun.“, stammelte sie.
    „Siehst du, da liegst du falsch. Ich brauche Informationen. Informationen, die nur du mir geben kannst. Ich habe also keine Wahl.“
    „Was… was für Informationen?“
    „Das weißt du ganz genau.“, noch immer spielte er mit dem Messer in seiner Hand.
    Er ließ sich schwer auf eines der Kraftfeldsofas sinken. Für einen Moment hatte er das Gefühl zu fallen, doch das Kraftfeld fing ihn auf und ließ ihn praktisch in der Luft schweben.
    Sehr gemütlich.
    „Aber vielleicht hast du Recht. Vielleicht muss ich das hier wirklich nicht tun.“
    In ihren Augen wurde ein Anflug von Erleichterung sichtbar.
    „Wenn du mir hilfst, kann ich uns ersparen, was ich tun muss…“
    „Alles, alles was du willst.“, sie flehte förmlich.
     
    Zehn Minuten später hatte er sämtliche Informationen die er brauchte, um in die Anlage zu kommen. Als Helena wieder in das Wohnzimmer kam sah zu der leblos auf dem Stuhl zusammengesunkenen Udinov.
    „Ist sie tot?“
    „Ja.“, antwortete Roberto knapp.
    Er hatte nicht gelogen, als er gesagt hatte, dass er hasste, was folgen würde. Aber es war notwendig. Sie waren nur zu zweit und er konnte Helena nicht zurücklassen, um ihre Geisel zu bewachen – und unbewacht konnte er sie auch nicht lassen, falls sie sich befreien konnte. Also hatte er sie töten müssen.
    Wenigstens hatte er der Frau einen schnellen und schmerzlosen Tod gegönnt. Nicht jeder war da derart zurückhaltend. Er hatte Gerüchte von einer Level Fünf Agentin gehört, die ihre Opfer ausbluten ließ. Beim Gedanken daran lief es ihm eiskalt den Rücken runter.
    „Wir brauchen ihre Hand, um den Fingerabdruck- und DNS-Scanner auszutricksen und ihren Büroausweis.“
    Ohne mit der Wimper zu zucken zog Helena ihre Laserpistole, stellte sie auf einen konstanten, kurzen Strahl und schnitt der Toten beide Hände ab. Den Büroausweis hatte sie sich bereits an die Brust geheftet, sie musste ihn im ersten Stock gefunden haben.
     
     
    Spionageschiff
Lupardus
– Im Orbit von Orion III
     
    Auf der Brücke der
Lupardus
herrschte das reinste Chaos. Private Lenira Faros, oder „Leni“, wie die meisten Leute sie nannten, traute ihren Augen nicht, als sie durch die Tür trat. Zugegeben, sie war noch nicht lange ein Teil der Schiffsbesatzung, aber was sie hier sah konnte einfach nicht richtig sein.
    Allerdings hatte sie genau das erwartet, als sie sich vom Sicherheitsraum auf den Weg zur Brücke gemacht hatte, immerhin hatte sie den Einsatzplan gesehen, den Kapitän Rasmus ihnen hatte zukommen lassen.
    Kapitän… dass ich nicht lache. Würde Papi ihn nicht im Rang halten, wäre er nicht mal Tellerwäscher.
    Normalerweise wurde eine Brücke in drei Schichten besetzt, aber
Kapitän
Rasmus hatte entschieden, dass das ineffizient war und die Schichten auf zwei reduziert. Als Ergebnis waren jetzt mehrere Konsolen von zwei Leuten besetzt, was zwangsläufig zu lauten Streitereien führte – andere Konsolen waren dafür komplett verwaist. Der Einsatzplan für das

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