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Feuertod

Feuertod

Titel: Feuertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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Vorsicht, nur leise zur Bürotür. Als sie davor stand und noch immer keinen Herzschlag sehen konnte, deaktivierte sie den Sensor wieder und öffnete die Tür.
    Der Gang vor ihr war leer. Die Wände waren fast vollständig von Hologrammen mit Auszeichnungen für Unions-ITs Software oder Fotos von „Firmen Picknicks“ gesäumt. Die meisten dieser Fotos waren Fälschungen, aber ein paar zeigten reale Veranstaltungen, die zur Tarnung hatten stattfinden müssen.
    Sie betrat den Gang und ging nach links. Nur noch wenige Meter trennten sie vom Versammlungsraum mit den Geiseln.
    „Hey. Stopp!“, hörte sie plötzlich einen Ruf hinter sich.
    Scheiße!
    Sie tat wie ihr befohlen worden war und drehte sich langsam in Richtung der Stimme um. Während sie sich drehte setzte sie eine Maske der Angst auf und ließ Tränen über ihr Gesicht strömen. Als sie den Soldaten in voller schwarzer Kampfmontur vor sich sah, wandelte sich die Angst in ihrem Gesicht in wahre Panik.
    „Bitte, bitte tun Sie mir nichts.“, flehte sie.
    Mit ihren knapp einen Meter Siebzig, den langen, rot gefärbten Haaren und ihrer luftigen Kleidung gab sie das Bild einer verängstigten jungen Frau ab – und der Soldat fiel darauf herein. Er näherte sich ihr langsam, seine Waffe nur noch locker zu Boden gerichtet.
    „Es ist alles in Ordnung. Niemand wird Ihnen etwas tun.“
    Immer näher kam er ihr, bis er nahe genug vor ihr stand, um ihr seine Hand auf die Schulter zu legen. Seine Waffe praktisch vergessen und nur noch darauf bedacht, der verängstigten, süßen Frau zu helfen.
    Männer…
    Sie drückte ihm ihre Pistole, die sie hinter ihrem Rücken hervorgeholt hatte, gegen den Bauch und für den Bruchteil einer Sekunde konnte sie in seinen Augen die Erkenntnis darüber aufflackern sehen, was für einen Fehler er begangen hatte, dann drückte sie den Abzug mehrfach, schnell hintereinander, durch und der Mann sank tot zu Boden.
    Sie sah an sich herunter. Der Laser hatte die Wunde beinahe sofort kauterisiert, aber dennoch hatten es mehrere kleinere und auch größere Blutspritzer auf ihre weiße Bluse geschafft. Nochmal würde sie so nicht die verängstigte, kleine Frau spielen können.
    Scheiße!
    Aber sie hatte keine Zeit, sich neue Kleidung zu besorgen oder den Verlust dieser Rolle zu betrauern. Der Soldat war vermutlich von der Toilette weiter hinten im Gang gekommen, was auch erklären würde, warum er alleine war, aber sein Fehlen würde nicht lange unbemerkt bleiben.
    Sie kniete sich auf den Boden und nahm dem Mann das Sturmgewehr ab, dass er über den Rücken geschlungen hatte.
    Nicht ganz mein Stil, aber praktisch.
    Nachdem sie enttäuscht festgestellt hatte, dass er keine Granaten bei sich trug, drehte sie sich wieder in die Richtung in die sie zuvor gegangen war und beschleunigte ihre Schritte – sie musste die verlorene Zeit wieder aufholen.
     
    Kurz bevor sie am Versammlungsraum ankam, betrat sie eines der Büros und versteckte sich in einer Ecke. Dann aktivierte sie, für zwei Sekunden, erneut die Kameras. Es war auch diesmal ein Risiko, aber eines das sie eingehen musste. Die Reichweite ihres Herzschlagsensors war zu begrenzt und durch den Alarm, den sie ausgelöst hatte, wusste sie nicht mehr, wo sich die Soldaten befanden.
    Der siebte Stock schien unverändert. Sie konnte noch immer dieselbe Zahl an feindlichen Soldaten sehen, die ihre Kollegen in Schach hielten. Offenbar hatten sie Sorge Leute von dort abzuziehen und dann überrannt zu werden. In den anderen Stockwerken dagegen waren die patrouillierenden Wachen aber abgezogen worden und befanden sich nun auf ihrem Stockwerk. Nicht, dass das sonderlich viele gewesen wären, das meiste Personal bewachte die diversen Turbolifttüren und tat das auch weiterhin.
    Lediglich sechs Soldaten waren mobil im Gebäude unterwegs gewesen und befanden sich nun im fünften Stock, um die „Angreifer“ zu suchen, wie sie aus dem Funkverkehr wusste. Noch immer gingen sie davon aus, dass es sich um mehrere handeln musste.
    Aber das konnte man ihnen auch nicht verübeln. Es war schließlich nicht unbedingt normal, dass man es mit einer Level Fünf Agentin zu tun bekam. Ihre Implantate machten sie zu einer Tötungsmaschine sondergleichen. Und soweit sie wusste, war sie die letzte verbliebene Agentin ihrer Sorte. In der Terranischen Republik hatte es weitaus mehr Agenten mit ihren Implantaten gegeben, aber eine große Zahl von ihnen war mit der Geheimdienstzentrale auf dem Mars gefallen und nach und

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