Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)
hatte.
»Ich fände es sehr schön, wenn du bleiben würdest. Und wenn mein Vater damit einverstanden ist, umso besser. Also – auf eine gute Zeit in Berlin. Chinchin.« Sie hob ihr Glas.
»Chinchin«, echote der Brite und trank. Nachdem er eine neue Runde geordert hatte, rückte er mit seinem Stuhl etwas näher an Phoebe heran.
»Hast du dann auch etwas Zeit für mich, Boss? For sightseeing, you know? Ich würde gerne Potsdam sehen, Sanssouci, the king’s garden … ja?«
Phoebe zuckte mit den Schultern. Warum nicht. Ein Nachmittag in den königlichen Gärten wäre eigentlich eine schöne Abwechslung. »Come on« , sagte sie zu Leon, der schon wieder dabei war, Nachschub zu bestellen, »ich bring dich jetzt wohl besser ins Hotel.«
»Einer geht noch«, lachte Leon und küsste spontan ihre Wange. Phoebe war erschrocken und etwas abgestoßen von seiner angetrunkenen Geste, gleichzeitig aber auch verblüfft, dass er sich so etwas traute. Bevor sie sich von ihrem Schreck erholt hatte, landete auch schon sein nächster Kuss auf ihrem Mund. Leon kicherte wie ein Kind, das sich über einen gelungenen Streich freut, dann sackte er in sich zusammen und schlief auf der Stelle ein. Phoebe zahlte.
»Du …« Falk war wie von Sinnen. Nadeshna lag vor ihm auf dem Bett und löste ihre Haarnadeln. Ihre Sphinxaugen hielten seinen Blick gefangen. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte Falk sich ausgeliefert. Er hätte ihr alles versprochen, alles geschenkt für den köstlichen Moment, der noch vor ihnen lag. Sie hatte ihre Beine verschränkt und schüttelte ihr Haar. Die schweren blonden Strähnen flossen an ihrem Körper hinunter und ließen sie wie eine Nixe aussehen.
»Nadeshna.« Falks Stimme zitterte. »Nadeshna, bitte. Bitte, komm zu mir.«
Doch sie ließ sich Zeit. Ein neuer Ausdruck lag auf ihrem Gesicht. Seine Raubkatze hatte ihre Lektion gelernt – und keinerlei Verständnis für irgendwelche Dominanzspielchen mit kleinen, unscheinbaren Galeristinnen. Falk würde sich entscheiden müssen, jetzt und hier, wer künftig sein Leben teilen sollte, denn Nadeshna war zu keinem Kompromiss bereit. Die Zeiten lagen endgültig hinter ihr.
Falks Augen schwammen in Tränen. Seine ungeheuerliche Lust auf Nadeshna und sein untrüglicher Instinkt für die Bedeutung des Augenblicks legten seine Nerven blank und führten ihn an seine Grenzen. Er bebte am ganzen Körper. Sie kann alles von mir bekommen, dachte er, was, das ist vollkommen gleichgültig. Aber jetzt will ich sie haben, sie besitzen, ich will …
»Komm zu mir, Falk.« Nadeshna hatte sich in den Kissen aufgerichtet und streckte sich ihm entgegen. Sie war wunderschön. Falk ließ ihre Worte in seinen Gedanken nachhallen. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann sie ihn das letzte Mal beim Namen genannt hatte. Er spürte, wie Tränen über seine Wangen liefen. Er wollte diese Frau so sehr. So sehr.
»Falk.« Ihre Stimme klang heiser, leidenschaftlich, erotisch. Sie war wie eine Sirene. Sie zog ihn in ihren Bann wie Calypso einst Odysseus. Er ließ sich zwischen ihren Schenkeln nieder, die noch immer nach den anderen Männern dufteten. Und wenn schon. Er stemmte sich auf seine Unterarme und schob sich weiter hoch, ihrer Scham entgegen. Wie ein waidwundes Tier, das auf den Gnadenschuss wartet, lag Nadeshna regungslos da, doch auch in ihren Augen funkelten Tränen.
Sein erster Kuss traf sie zwischen ihre geschwollenen Lippen, öffnete sie, schmeckte ihre Erregung. Fast fraß er sie mit Zähnen und Zunge auf, nahm jedes Molekül in Besitz. Sein zweiter Kuss brachte sie zum Schreien. Nadeshna griff in seine Haare und zog ihn an sich. Sie atmete heftig. Jetzt lag Falk mit seinem ganzen Gewicht auf seiner Liebhaberin, die mit einem Mal so viel mehr für ihn war. Wie war das nur möglich? Für einen winzigen Moment spürte er den alten Drang, mit ihr zu spielen, doch dann empfing er ihren Kuss. Nadeshna berührte seine Lippen mit der Zunge, umspielte sie, öffnete sie. Falk stöhnte auf. Wie hatte er dieses Weib vermisst! Einem ausgehungerten Wolf gleich schnüffelte er gierig in ihren Achseln, leckte sie, biss in ihre Lippen, in ihren Hals, saugte an ihren Brustwarzen, bis sie wund waren. Er umfing sie, fest, noch fester, bis sie kaum noch Luft bekam, doch ihr Blick, wann immer er ihn erhaschte, war stolz. Dann küsste er sie noch härter.
»Ich habe dich so sehr vermisst«, stammelte er an ihrem Hals. Nadeshna erwiderte nichts, entspannte aber ihre Muskeln und
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