Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)
Handwerker kommen und alles aufbauen. Es waren nur noch wenige Tage. Sie spürte, dass Leon sie erwartungsvoll ansah.
»Entschuldige, hast du was gesagt? Ich habe nachgedacht.«
Leon nickte und brummte leise. Er schien ein dickes Fell zu haben. Er nahm so schnell nichts krumm und behielt immer seine gute Laune bei.
»Es gibt Neuigkeiten. Dein Vater hat mich heute Morgen angerufen. Er hat etwas gefunden, wodurch wir Schumann wieder loswerden können.«
»Was denn?« Mit einem Mal war Phoebe wieder konzentriert. Sie hatte eigentlich damit gerechnet, dass Leon über ihren Ausflug nach Sanssouci sprechen wollte, aber der Bursche schien mehr Professionalität zu haben, als sie gedacht hatte. Sie konnte ihren Vater immer besser verstehen, warum er auf Leon vertraute, der gerade der Kellnerin zulächelte und einen Schluck Gin Tonic nahm.
»Schumann hat einen Deal laufen. Er soll dem Typen, der neulich den Kunstbunker in Kreuzberg eröffnet hat, seine dritte Etage füllen. Und zwar mit Werken aus einer Privatsammlung in Amsterdam. Der Vertrag zwischen ihm und dem Bunker-Heini ist schon unterzeichnet, aber Schumann kann nicht liefern. So ein Pech.« Leon grinste breit und trank.
»Kann nicht liefern?« Auf Phoebes Stirn bildete sich eine steile Falte. »Warum nicht?«
»Weil dein Vater den Sammler kennt und ihn gebeten hat, ein wenig auf Zeit zu spielen.«
»Oh.« Sie war überrascht. Obwohl ihr Vater gut vernetzt war, nutzte er Kontakte wie diesen nur im absoluten Notfall. »Und was heißt das jetzt im Klartext?« Sie nippte an ihrem Weißwein, als die Kellnerin das Thai-Curry brachte. Leon zwinkerte ihr zu und zeigte auf sein leeres Glas.
»Es gibt da wohl eine Vertragsklausel, die besagt, dass Schumann Schadensersatz zahlen muss, wenn er nicht pünktlich liefert, honey . Und pünktlich heißt in diesem Fall bis zum ersten Juli.« Er nahm eine Gabel voll Curry und kaute genussvoll.
»Bis zum ersten Juli … Das ist nächste Woche.« Allmählich dämmerte es Phoebe. Ihr Vater war wirklich ein Fuchs. Leon nickte und ließ es sich schmecken.
»Wenn Schumann nicht liefert, dreht der Bunker-Typ ihm den Hals um. Alles, was in Berlin Rang und Namen hat, ist zur Eröffnung des 3rd Floor eingeladen. Politprominenz inklusive. Wenn das in die Hose geht, ist Schumann am Arsch. Cheers. « Er prostete Phoebe zu, auf deren Lippen ein leichtes Lächeln erschienen war.
»Wenn ich dich richtig verstehe, bietet mein Vater Falk eine pünktliche Lieferung im Gegenzug zur Auflösung des Vertrages mit Dariusz.« Phoebe stocherte nachdenklich in ihrem Essen herum.
»Besser gesagt, er bereitet es vor«, ergänzte Leon.
»Aber warum tut er das? Was hat ihm Falk erzählt?« Sie sah Leon fragend an. Bitte, dachte sie, lass ihn nicht über die Szene im Café France …
»Er hat mit der Sache im Café France angegeben. Eigentlich war es ein berufliches Telefonat, weil Schumann irgendeinen Käufer für deinen Vater hatte und mit ihm über die Provision reden wollte. Dann ist wohl seine Eitelkeit mit ihm durchgegangen. Blöderweise hat er noch erzählt, dass ich an dem Abend auch dort war. Tja, dumm gelaufen. Dein Vater hat mich angerufen und gefragt, ob das stimmen würde. Yes, Sir , habe ich nur gesagt.« Leon nahm einen Schluck Gin Tonic und strahlte Phoebe an.
Die beugte sich zu ihm und gab ihm einen zarten Kuss auf den Mund. »Danke, Leon. Du bist wirklich ein Schatz.«
»Ich weiß, Boss.« Er strahlte noch immer. »Du wirst schon sehen, alles wird gut mit deiner Vernissage.«
Phoebe trank einen Schluck und widmete sich ihrem Curry. Ein paar Minuten lang hing jeder seinen Gedanken nach, bis sie das Schweigen brach.
»Warum hast du Dariusz eigentlich vom Chinesischen Pavillon erzählt? Er ist total sauer auf mich.« Sie drehte ihr Weinglas herum.
Leon seufzte und griff nach ihrer Hand.
» Honey , ich bin ein Mann, der gerne Sex hat. Es war total schön mit dir, und ich möchte das wieder mit dir erleben. Aber ich bin nicht verliebt. Not in love at all, you know. Aber dein Dariusz – he loves you . Warum kämpft er nicht um dich? Ein Mann muss um eine Frau kämpfen, wenn er sie wirklich haben will. Deshalb habe ich es ihm gesagt. Ich will, dass er um dich kämpft.«
»Du bist ganz schön arrogant, Leon.« Phoebes Laune hatte sich während seiner letzten Worte abrupt verschlechtert. »Du musst es ihm schon selber überlassen, was er tut. Und ob er überhaupt handelt. Und im Übrigen erzähle ich ihm seit zwei Jahren, dass wir
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