Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)
kein Paar sind, sondern nur eine Bettgemeinschaft. Warum also sollte er um mich kämpfen?«
»Weil du ihn auch liebst. Deine Augen sprechen Bände.« Leon winkte die Bedienung heran und fragte nach der Rechnung. Phoebe sagte nichts mehr und blickte auf ihre Hände.
» Come on, honey , das klappt schon. Und jetzt nehmen wir noch einen Drink bei mir, ja?« Er legte das Geld auf den Tisch und griff nach Phoebes Hand.
Acht
D ie Uhr über dem Rolltor zeigte 3:46 Uhr. Voller Stolz betrachtete Dariusz sein Werk. Er hatte es geschafft. Seine letzte Installation für die Ausstellung war fertig. Sie sah unvollendet aus, aber genau so hatte er sie sich vorgestellt. Unfertig, unperfekt, aber mit allen Optionen für die Zukunft. Genau wie seine Beziehung zu Phoebe. Einen Namen hatte er auch schon. Er nahm seine Mütze ab und kratzte sich am Kopf. Eine Dusche war mehr als dringend. Er hatte das Gefühl, nur noch aus Installationen und Schmutz zu bestehen. Dariusz warf seinem Objekt eine Kusshand zu, griff nach seinem Parka und verließ die Halle. Er hatte alles gegeben, und nun musste sich zeigen, ob die Welt einen wie ihn, Dariusz Badz, wollte oder nicht. An der nächsten Tankstelle kaufte er spontan eine Flasche Champagner und fuhr nach Mitte. Links und rechts der Karl-Marx-Allee erhoben sich wie strenge Wächter die Luxus-Blocks der DDR-Bonzen, die die neue Ordnung ignorierten. Er lenkte seinen Lieferwagen durch das Baustellenchaos am Alexanderplatz und parkte vor dem Hochhaus, in dem Phoebe wohnte. Die Fenster ihrer Wohnung waren dunkel, aber es war ja auch kurz nach halb fünf. Im Eingangsbereich kamen Dariusz bereits die ersten Nachbarn auf dem Weg zur Arbeit entgegen. Er stieg in den Fahrstuhl, hielt die Flasche umklammert und wünschte sich, sie würde da sein und die Tür aufmachen. Wenn er dem Lift entstieg, musste er noch zweimal um die Ecke gehen, um in ihren Flur zu gelangen. Als er dort ankam, schloss Phoebe gerade die Tür auf. Mit ein paar schnellen Schritten war er bei ihr. Die Galeristin sagte nichts, sah ihn nur an. Dann trat sie ein und ließ die Tür hinter sich offen. Dariusz nahm die Einladung an, zog seine Schuhe aus und schloss leise die Wohnungstür. Phoebe war schon ins Bad gegangen, aus dem jetzt Duschgeräusche erklangen. Er hatte gar nicht wissen wollen, wo sie gerade herkam und was sie gerade getan hatte, aber er hatte alles in ihren Augen lesen können. Dariusz stellte den Champagner auf den Küchenschrank und ging ebenfalls ins Bad. Mit einem Ruck zog er den Duschvorhang beiseite und stellte sich zu Phoebe, die den Vorhang wieder zuzog und prustete: »Was willst du? Das hier ist meine – Komfortzone.«
»Ich denke, ich habe ein wenig warmes Wasser mehr als nötig«, entgegnete er und drehte den Duschkopf in seine Richtung. Er hielt sein Gesicht in den Strahl und öffnete seinen Zopf. Innerhalb von Sekunden waren seine Sachen klitschnass. Phoebe blickte ihn ungläubig an. Als sie den Duschkopf wieder in ihre Richtung drehte, protestierte Dariusz.
»Warte.« Phoebes Stimme klang so weich, dass sie sich selbst darüber wunderte. In ihren Händen hatte sie Shampoo verteilt und glitt damit durch Dariusz’ Haare. Dariusz stöhnte auf und fluchte irgendetwas auf Polnisch. Phoebe versetzte ihm einen leichten Schlag mit dem Ellbogen.
»Es ist unhöflich, in einer Sprache zu fluchen, die der andere nicht versteht. Noch einmal: Warum bist du hier?«
Dariusz sagte nichts, sondern knöpfte stattdessen langsam sein Hemd auf und streifte es ab. Als er das Band seiner Hose löste, konnte Phoebe sehen, dass er nicht nur sehr erregt war, sondern auch mal wieder keine Unterwäsche trug. Sie bekam eine Gänsehaut. Dariusz war wirklich sexy. Weder Pizza noch Bier schienen Spuren an seinem Körper hinterlassen zu haben. Er war wie immer sehnig und voller Spannung. Dariusz warf den Kopf nach hinten, dann drehte er den Duschkopf so, dass das Wasser genau über ihnen sprudelte.
Er umfasste Phoebe und zog sie unter den warmen Wasserstrahl. Suchend wanderten seine Hände über ihren Körper, während sie sich an ihn presste.
»Also. Warum bist du hier?«
»Weil ich etwas zu feiern habe«, sagte Dariusz ruhig und zog sie noch fester an sich. »Weil ich etwas zu feiern habe, was ich nur mit dir feiern kann.«
Er stellte das Wasser ab, trat schnell aus der Duschkabine und griff nach einem Handtuch. Mit geübten Bewegungen wickelte er Phoebe darin ein und hob sie dann aus der Wanne, um sie vorsichtig wieder auf
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