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Feuerwogen

Feuerwogen

Titel: Feuerwogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Kantra
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hätte ihr gerade eine tote Maus zu Füßen gelegt. »Versuch bloß nicht, mich mit leeren Worten abzuspeisen«, warnte sie. »Ich habe gesagt, dass ich dich liebe. Du liebst mich nicht, das ist meine Niederlage und dein Problem.«
    »Mein Vater hat auch behauptet, meine Mutter zu lieben.«
    Sie stemmte die Hände über dem roten Gummibund des Slips in die Hüften. »Na und? Ich bin nicht dein Vater. Wenn du mich verlässt, werde ich mich nicht in ein Besäufnis stürzen, das zwanzig Jahre dauert. Ich hatte ein Leben, bevor du kamst. Ich werde ein Leben haben, wenn du wieder weg bist. Aber ich werde meine Gefühle nicht verstecken oder dir etwas vorlügen, nur weil du dich davon vielleicht bedroht fühlen könntest.«
    Sie war in Rage. Fuchsteufelswild.
    »Bist du jetzt fertig?«, fragte er.
    »Ich denke schon.«
    »Gut.« Er hob sie hoch und sprang mit ihr über Bord.
    Wasser schlug über ihren Köpfen zusammen und erstickte Reginas Schrei.
    Sie kam spuckend und mit den Armen rudernd wieder an die Oberfläche. »Du Idiot! Hast du den Verstand verloren?«
    Während er sie festhielt, fühlte er, wie sie vor Empörung und Kälte zitterte. »Erschrocken?«, fragte er.
    Sie funkelte ihn wütend an; Wasser tropfte von ihren Haaren in ihre Augen. »
Nass

    »Und nicht in deinem Element?«
    »Ja!«
    »Überfordert?«
    Sie blinzelte und packte ihn fester am Hals. »Ich … na und?«
    »Ich auch«, gestand er.
    Sie sah ihn mit offenem Mund an, auf den er sie küsste, bis ihre Lippen warm wurden und ihr Körper weich und anschmiegsam, bis sie die Finger in seinem Haar vergrub und sie fast wieder untergetaucht wären.
    Aber wenn er unterging, dann würde er sie verdammt noch mal mit sich nehmen.
     
    Der Grill zischte, und die Fritteuse spuckte einen Schwall Dampf aus. Beim Geruch des heißen Bratfetts drehte sich Regina der Magen um.
    Sie presste die Lippen aufeinander und träufelte Olivenöl auf ein Schwertfischfilet.
Gebackene Kartoffeln, Butter, Brokkoli, fertig.
    »Service!«, rief sie.
    Hitze wallte aus dem Pizzaofen, als Antonia eine mittelgroße Pizza mit Pepperoni-Champignon-Belag herausholte und eine große mit Muscheln hineinschob.
    Regina griff nach dem nächsten Bon.
Zwei Fischsuppen, zwei Pasta.
Sie schöpfte Suppe in zwei Suppenteller und gab Kräcker darüber.
    Lucy holte den Schwertfisch ab; sie wirkte angespannt und gestresst. »Das Restaurant ist brechend voll. Ist das abends immer so?«
    »Nein. Ich schätze, der Ruhetag war gut fürs Geschäft.«
    Antonia schnaubte, während sie mit dem Pizzarad über die Pizza fuhr. »Deine Entführung war gut fürs Geschäft. Jeder Idiot aus der Stadt war schon hier, um einen Blick auf dich zu werfen.«
    Regina zuckte mit den Schultern. »Sie werden sowieso reden. Und sie müssen essen. Daraus können wir genauso gut Kapital schlagen.«
    »Sie reden die ganze Zeit«, gab Antonia ein wenig grimmig zurück. Sie stellte die Pizza in die Durchreiche und begann, eine neue zu kneten.
    Ein weiterer Krampf schüttelte Regina. Sie presste sich den Handrücken auf den Mund und betete, dass ihr nicht schlecht wurde.
    »Setz dich, bevor du umfällst«, blaffte ihre Mutter.
    Regina schluckte und rührte in der Pasta, die auf dem Herd kochte. »Mir geht es gut, danke. Ich bin müde, das ist alles.«
    »Müde – oder schwanger?«, fragte Antonia.
    Reginas starrte sie entgeistert an.
    Antonia nickte. »Wann wolltest du es mir denn sagen?«
    Regina fühlte in der Mitte ihrer Brust einen Druck wie von Sodbrennen. Oder Schamgefühl. Sie gab Shrimps zu den Chilischoten und Tomaten, die bereits auf dem Herd köchelten, und rührte um, damit sich alles in der Sauce verbinden konnte. »Ich … Bald. Ich wollte nicht, dass du glaubst … Ich komme mir so dumm vor.«
    »Hm. Und wann sagst du es ihm?« Antonia schürzte die Lippen und sah Richtung Lokal, wo Dylan die Tür zur Küche nicht aus den Augen ließ.
    Wenigstens musste ihre Mutter nicht fragen, wer der Vater war.
    »Er weiß es schon«, erwiderte Regina und deckte die Pfanne zu.
    Antonia verschränkte die Arme vor der Schürze mit den Tomatenflecken. »Und?«
    »Und …« Regina seufzte. »Er ist immer noch da.«
    Bis jetzt.
Sie beobachtete, wie sich Hercules zwischen den Tischen hindurchschlängelte. Er bewegte sich sehr zielgerichtet, was ungewöhnlich für eine Katze war, um schließlich seine flache, breite Stirn an Dylans Knie zu reiben. Ausgehungert nach irgendeinem Zeichen der Zuneigung.
    Wir beide, Kater.
    »Das ist ja schon

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