Feurige Begegnung auf Mallorca
an meinem zweiundzwanzigsten Geburtstag. Klar, dass eine große Party steigen musste, ich war ja schließlich das Partygirl.“ Sie lachte abfällig. „Nur leider lief diese Party vollkommen aus dem Ruder. Es wurde zu viel getrunken, meine sogenannten Freunde demolierten zuerst die Einrichtung des Clubs, in dem die Feier stattfand, und gingen dann aufeinander los. Der Besitzer rief die Polizei, und alle, die nicht rechtzeitig weg waren, verbrachten den Rest der Nacht in einer Ausnüchterungszelle. Das war mir eine Lehre. Von da an schloss ich mit meiner Vergangenheit ab und wurde seriös, wie man so schön sagt, und begann, für meinen Vater zu arbeiten. Daran hat sich bis heute nichts geändert.“
„Aber besonders glücklich scheinst du damit nicht zu sein.“
„Das stimmt wohl. Zwar war mein Vater froh, dass ich vernünftig geworden bin, aber er wollte nie, dass ich die wirklich große Karriere anstrebe, sondern dass ich einen Mann finde, der zu mir passt und der vor allem auch ihm gefällt, ihn heirate und eine Familie gründe.“
„Und das wolltest du nicht?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Zuerst hatte ich wohl Angst, mich zu binden, aber das änderte sich, als …“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht darüber sprechen.“
„Ganz ruhig.“ Er legte ihr einen Finger auf die Lippen. „Das musst du auch nicht. Ich spüre, dass dich jemand sehr verletzt hat. Aber du brauchst nichts zu sagen, was du nicht willst.“
Sie nickte. Er hatte recht. Sie war verletzt worden, und sie wollte nicht darüber sprechen. Die Erinnerung an Kevin und seinen Verrat war einfach noch zu schlimm für sie. Immer wieder musste sie daran denken, wie sehr sie ihn geliebt hatte. Zumindest redete sie sich das damals ein, aber heute war sie sich da nicht mehr so sicher. Nach mehreren schlechten Erfahrungen hatte sie geglaubt, in ihm den Mann fürs Leben gefunden zu haben. Es war falsch gewesen, ihm nichts von ihrer Vergangenheit zu erzählen, und als es schließlich einige Schlagzeilen über ihr altes Leben als Partygirl gab, wollte er nichts mehr mit ihr zu tun haben. Er verließ sie und heiratete kurz darauf eine reiche Unternehmerserbin mit unbeflecktem Ruf.
Damals hatte Jenna den Glauben an die Liebe verloren und sich geschworen, niemals wieder einen Mann in ihr Leben zu lassen. Von dem Gedanken, irgendwann einmal eine eigene Familie zu gründen, musste sie sich somit verabschieden.
„Armes reiches Mädchen.“ Tómas’ Stimme war ganz leise geworden und klang ungewöhnlich rau. Ihre Blicke begegneten sich und hielten einander fest. Jenna glaubte, tief in seinen Augen etwas zu entdecken, das sie magisch anzog, ihr zugleich aber auch furchtbare Angst einjagte. Sie hob eine Hand, um ihn abzuwehren.
„Was machst du nur mit mir?“, flüsterte sie atemlos.
Einen Moment lang lag ein Schweigen in der Luft. In diesem magischen Augenblick gab es nur noch Tómas und sie. Und obwohl sie wusste, dass sie sich lieber zurückziehen sollte, fort, weit weg von ihm, konnte sie sich nicht rühren.
Langsam und sanft strich er ihr durchs Haar. Dann spürte sie seine Finger auf ihrem Gesicht.
Da war es um sie geschehen. Willenlos ließ sie zu, wie er ihren Kopf jetzt mit beiden Händen umfasste und ihr noch einmal tief in die Augen schaute.
Ein heiseres Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, als seine Lippen endlich ihre berührten.
Der Kuss ähnelte dem von gestern, zuerst zärtlich und behutsam, schließlich wild und leidenschaftlich, gleichzeitig aber auch voller Sinnlichkeit.
Und Jenna ließ es nicht einfach nur geschehen, sondern erwiderte seinen stürmischen Kuss, ging forschend mit ihrer Zunge auf Entdeckungsreise und presste sich ganz eng an Tómas. Sie spürte seine Erregung, und als seine Hände jetzt unter ihre Bluse glitten und begannen, ihren Körper zu erkunden, stöhnte sie atemlos auf, und es durchlief sie heiß und kalt zugleich.
Plötzlich wurde ihr klar, dass es genau das war, wonach sie sich die ganze Zeit gesehnt hatte: Sie wollte ihn. Es war ein Fehler gewesen, auch nur anzunehmen, sie könne mit seinen Gefühlen spielen, um ihn zu etwas zu bringen, das sie unbedingt erreichen musste. Es würde ihr niemals gelingen, ihn zu täuschen, dazu übte er entschieden zu viel Macht über sie aus.
Schließlich begann er, den Reißverschluss ihres Kleids nach unten zu ziehen. Dann streifte er langsam die Träger von ihren Schultern. Einen Moment später stand sie ihm nur in Dessous gegenüber. Sein anerkennender
Weitere Kostenlose Bücher