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Feurige Küsse

Feurige Küsse

Titel: Feurige Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Calaverno
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hob grüßend die Hand. Sein Mund verzog sich zu einem schiefen Grinsen, als wollte er sagen: Bist du auch nicht begeistert von dem hier?
    Unsere Augen schienen eine telepathische Verbindung aufzubauen, keiner von uns wollte den Blickkontakt abbrechen. Ein massiger Türsteher-Typ mit einer auf aberwitzig hohen Absätzen hinter ihm herstolpernden Blondine brachte es mit einer einzigen Ellenbogenbewegung fertig. Erschreckt sah ich ihn rückwärts stolpern und in der Menge, die sich hinter dem Eisbrecher herschob, verschwinden.
    Resigniert drückte ich mich an die Wand in meinem Rücken und nahm meine Fluchtpläne wieder auf. Gerade hatte ich beschlossen, es zu riskieren, und mich am Rand der ausgedehnten Tanzfläche entlangzuschlängeln, als eine leichte Berührung am Arm mich zusammenzucken ließ. Ich reagiere etwas schreckhaft auf plötzliche Bewegungen in meinem näheren Umfeld.
    „Sorry, wollte dich nicht erschrecken“, mein Kopf fuhr herum, und ungläubig starrte ich dem langen dünnen Jungen ins Gesicht. Von nahem wirkte er jünger, eine Spur schüchtern. Er gefiel mir ausnehmend gut. „Willst du tanzen?“ Seine Frage wirkte so normal, aber er konnte ja nicht wissen, dass mich noch nie zuvor jemand zum Tanzen aufgefordert hatte. Bei welcher Gelegenheit auch? Ich zögerte kurz und zog die Nase kraus. „Na, komm schon“, ermutigte er mich. „Hier fallen wir auf keinen Fall auf.“
    Er hatte recht – kein Mensch interessierte sich hier für jemand anderen als sein direktes Gegenüber. In einer eine Spur ruhigeren Ecke begannen wir, unsere Bewegungen aufeinander abzustimmen. Nach einiger Zeit fühlte ich mich sicherer und begann es zu genießen, mich der Musik zu überlassen, unsere Körper nach ihrem Rhythmus zu bewegen. Miteinander, im Gleichklang.
    Der hämmernde Takt führte mich, sogar mein Herzschlag passte sich ihm an. Reden konnten wir nicht, wir hätten uns anschreien müssen – und das wollte keiner von uns. Also lächelten wir uns an, sooft sich unsere Augen trafen. Obwohl wir nicht sprachen, hatte ich das Gefühl, dass wir uns mit jedem Lächeln besser verstanden, vertrauter wurden.
    Ohne zu zögern, schmiegte ich mich in seine ausgestreckten Arme, als nach mehreren schnellen Musikstücken wieder einmal ein „Schmusesong“ eingespielt wurde. Mein Körper reagierte ähnlich wie letzte Weihnachten, als ich beim Aufräumen die nahezu leere Jägermeisterflasche gefunden und mit einem mutigen Schluck vollständig geleert hatte. Mein Kopf schien leichter zu werden, und ich fühlte mich schwindlig wie in großer Höhe. Es war nicht unangenehm gewesen, aber es war mir suspekt, nicht voll da zu sein, eventuell nicht schnell genug reagieren zu können.
    Hier ließ ich es geschehen, instinktiv vertraute ich dem Langen, kostete die Gefühle aus, nervös, unsicher, aber ohne Spur von Angst.
    Die Stirn an seine Schulter gelehnt, atmete ich seinen Duft, der aus dem weit geöffneten Hemdausschnitt aufstieg: Schweiß, ein modisches After Shave und sein ganz persönlicher Geruch. Wenn ich ihn hätte beschreiben sollen, wäre mir wohl am ehesten Sommer eingefallen, warme Erde, der leichte Wind, der nach frischem Heu riecht. Sein hagerer Körper fühlte sich unter meinen Handflächen auf seinem unteren Rücken unglaublich warm und lebendig an. Vorsichtig krümmte ich die Finger ein wenig, um zu fühlen, wie das weiche Fleisch unter der Haut nachgab. Seine Armmuskeln spannten sich, zogen mich fester an seine Brust, glitten tiefer auf meine Hinterbacken. Für einen Moment versteifte ich mich instinktiv, und sofort lockerte er den Griff, als hätte er Angst, mich zu erschrecken.
    Ermutigend drückte ich mich an ihn und pustete spielerisch in die spärliche Brustbehaarung. Seine Lippen streiften den Rand meiner Ohrmuschel, als er fragte: „Wollen wir uns ein ruhiges Eckchen suchen?“ Die harte Wölbung in seiner Jeans sprach eine Sprache, die in ihrer Deutlichkeit nichts zu wünschen übrigließ. Sogar ich verstand sofort, worum es ging. Mein Herzschlag beschleunigte sich, mein Atem ging schneller, und ich spürte, wie aus den Poren an meinen Schläfen und auf der Oberlippe feine Schweißperlen drangen. Da ich meiner Stimme nicht traute, nickte ich nervös.
    Wir kämpften uns Hand in Hand durch mehrere Räume, aber ich achtete weder auf die Umgebung noch auf die Menschen, die von uns ebenfalls keine Notiz nahmen. Den Blick fest auf die Palmengruppe unter seinem linken Schulterblatt geheftet, ließ ich mich von ihm

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